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 The Game of Heaven and Hell

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Lioness

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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDi Jan 05, 2016 1:40 am

○ Camael ○

Das nächste mal würde ich es mir wohl mehr als zwei mal überlegen, wenn ich Midori irgendwo mitnehmen würde oder mit ihr einen Ausflug unternehmen würde. Das zeigte mir ihr Verhalten. Sie schien gar nichts dazugelernt zu haben in den letzten Tagen.
Wieder wurde es ohrenbetäubenden laut und das grelle Licht stach mir in die Augen. Dann fand ich mich in einem kleinen beengten Raum wieder. Eine große halbe Porzellanschale war vor einem Spiegel angebracht. Dunkelbraune, fast schon schwarze mandelförmige Augen sahen mir daraus entgegen und unordentliches schwarzes Haar ragte zottelig über die Stirn. Ich sah hinunter auf meine Hände. Sie waren nass und aus einem seltsamen silbernen Etwas sprudelte ein Wasserstrahl auf sie herab. Ich ging ungeachtet dessen hinaus und eine Treppe hinunter einen Flur entlang und verließ das Haus. Anscheinend stammte mein Wirtskörper aus einem der ärmeren Vierteln der gegend. Müll lag auf den Straßen, Menschen sahen ungewaschen und schmutzig aus, lungerten in kleinen Gruppen von drei bis fünf herum. "Hey, Ren! Wo willst denn hin?" Sprach mich einer von hinten an. Ich drehte mich um und sah einen ebenfalls schwarzhaarigen Mann. Es dauerte etwas bis meine Ohren sich an die Sprache gewöhnt hatten. Ich drehte mich wieder von ihm ab und ging die Straße hinab. Nach einiger Zeit glich die Wohngegend der die ich noch beim letzten Mal in Erinnerung hatte.
Ich folgte der nun aufkommenden Präsenz Midoris die ich mittlerweile aus Tausenden anderen ohne weiteres herauszufinden konnte. Wo wir schon einmal bei ihr waren: ich war enttäuscht von ihr. Schwer enttäuscht. Aufgeregt oder nicht, sie hätte mir vernünftig zuhören müssen.  Es kann äußerst gefährlich auf der Erde werden, besonders für sie. Ich wusste nicht was es war warum die Dämonen letztes mal aufgetaucht sind, doch wusste ich dass wir dies vermeiden sollten.
Bald schon gelangte ich an das Haus in welchen ich Midori spürte. Ich klopfte an die Tür und wartete. Keine Reaktion. Ich sah mich etwas um, da fiel wir wieder ein, dass Uriel beim letzten Mal diesen kleinen Knopf da an der Wand gedrückt hatte. 'Klingel' hatte er es genannt wenn ich mich recht erinnerte. Ich drückte darauf und ein Leuten war aus dem Inneren des Hauses zu hören.


Luzifer

Ein latentes Grinsen überzog mein Gesicht, als Ophelia mich belehrte woher sie stammte und wie sie erzogen worden war. "Und trotzdem hast du mir die Treue geschworen, obwohl du dazu erzogen - ach was sag ich denn - dazu geboren wurdest dem alten Herren da oben zu gehorchen."
Während sie die entstandene Stille zwischen uns unterbrach,  als sie mir nicht glaubte, musste ich grinsen. Sie bei mir zu spüren war auf eine Art und Weise tröstlich, die ich bislang selbst noch nicht verstand. Doch es war auch egal. Ich verstand die meiste Zeit mich selbst kaum, warum jetzt damit anfangen? Stattdessen übersäte ich ihren Hals und Schlüsselbein weiterhin mit Küssen. Dass sie lieber bei mir war und nicht im Himmel ließ sie mich gegen die Wand drücken und meine Hand wanderte unter ihr Nachtkleid als sie seufzte sie sei ein schlechter Engel. Ich stoppte in meiner Bewegung, sah ihr tief in die lilanen Augen und begann schräg grinsen. "Da sind wir schon zwei." Sagte ich ruhig und strich ihr sachte eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Sanft betrachtete ich ihr Gesicht ehe ich sie zu mir in meine Arme zog und sie immer fester an mich drückte, den Kopf vergrub ich dabei an ihrer Schulter. "Bleib bei mir." Es klang wie eine Forderung und Bitte zugleich. Das war es wahrscheinlich auch. Und in diesen Worten lag mehr als nur ein einfacher Sinn. Sie sollte für immer bei mir bleiben. Was wäre ich doch von Glück gesegnet, wenn ich meine Filia und sie bei mir wissen könnte.
Ich löste mich von ihr. "Ich will das du mit mir kommst, kleine Nachtigall." Ich nahm ihre zarte Hand und ging mit ihr hinaus den langen Korridor entlang, bis ich an einem Erker zum stehen kam, der Ausblick auf den neu erblühten Garten gab. "Warst du das?" Lugte ich zu ihr mit einem Seitenblick herüber und hielt immer noch ihre Hand.



◇ Lilith ◇

Warum musste er sich denn auch noch in die Diskussion mit einmischen? Reichte seine bloße Anwesenheit nicht aus? Es war für mich auch so schon eine Bürde Azul seit neustem andauernd in meiner Nähe zu haben. Dass er sich in das Geschehen mit einmishcgte machte es mir nicht gerade leichter!
"Meine Seelenhändler arbeiten bereits im Akkord!" Protestierte der Meister der Seelen
empört. "Wir würden selbst wenn wir einen deutlichen Zuwachs in unseren Heeren haben eine Belagerung von zwei verschiedenen Seiten aus nicht standhalten können, aber wir standen schon aussichtsloseren Situationen gegenüber." Überlegte Dragul und klang beinahe als ob er Azul zustimmen würde, woraufhin der Meister der Seelen vom Stuhl aufsprang und mit den flachen Handen auf die Tischplatte schlug, dass ich erschrak und überrascht zusammenfuhr. "Wer hat dich überhaupt hierzu eingeladen?" Fragte er an Azul und wirkte recht angriffslustig. Beinahe als würde er ihm gleich über den Tisch hinweg an die Gurgel ehen. "Das. Reicht!" Warf ich dem fetteren der beiden Dämonen einen tödlichen Blick zu. Nun hatte ich genug gehört und mir kam eine Idee. "Was wenn wir - ergänzend zu dem vorhin gesagten - ein Bündnisvertrag mit Baphomet eingehen, einen Nicht-Angriffs-Pakt?" Fragte ich eher rhetorisch in die Runde. "Das wäre doch Schwachsinn!" Rief der Meister der Seelen. "Lilith, dir ist schon klar, dass wir dann immer noch von zwei Seiten attackiert werden können?" Ragte mich Dragul. "Wenn wir Baphomet vorübergehend auf unsere Seite ziehen, sodass wir Rückendeckung haben gegen Azazel, hat dieser keine Chance." "Was ist dann mit Baphomet?" "Verträge kann man brechen." Entgegnete ich mit einem reizend vornehmen Lächeln. "Und wie genau willst du Baphomet dazu bringen?" "Wir bieten ihn ein Angebot das er nicht ausschlagen kann." Bahnte sich ein Plan voran und ich spürte wie ich ein Grinsen nicht langer unterdrücken konnte.
"Anastasia, finde heraus was genau unsere Feide miteinander vereinbart haben, was Azazel verlangt und bietet und anders herum." Das Mädchen nickte stumm.
Damit war die Tagung beendet. Alle räumten ihre Sachen zusammen, mehr oder weniger gut gelaunt und verließen nach und nach den Raum. Ich nahm mich wiedereinmal den Weinkrug und füllte mir etwas ins Glas ein. Lief doch fast schon ganz gut. Zumindest hatte sich niemand umgebracht, was auch schon einmal vorgekommen war. Na dann, zum Wohl an mich selbst!

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Azumi
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Jan 24, 2016 5:32 pm

Midori

„Du lieber Gott!“, stieß Marta aus und versuchte nach Luft zu ringen. Ich lächelte nur schief, da ich nicht weiter auf sie einreden wollte. Das musste sie jetzt sicherlich erst einmal verdauen. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass die einstige Spanierin so gläubig war und mir jedes einzelne meiner Worte zu glauben schien. „Das kannst du laut sagen“, sagte ich und seufzte dann einmal. Ich hatte mich dazu entschied, Marta alles zu erzählen. Sie musste wissen wo ich war, dass es mir gut ging und ich ihr leider nicht mehr unter die Arme greifen konnte. Diese Frau konnte leider alles und jeden durchschauen, daher hätte es nicht sehr viel gebracht, ihr irgendeine Geschichte aufzutischen, von wegen ich würde ins Ausland gehen und dort studieren. Außerdem hätte sie dann weiterhin auf Kontakt bestanden und das hätte mich in Schwierigkeiten bringen können und zudem kam noch, dass Lügen im Himmel eine große Sünde war, daher dürfte selbst Camael kein Problem damit haben, dass ich Marta alles erzählt hatte. „Und wo ist dieser Camael nun?“, fragte mich Marta. Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn ich das richtig verstanden habe, muss er sich einen menschlichen Körper leihen. Er kennt mich mittlerweile ganz gut, der wird mich schon finden, da mache ich mir eher weniger Sorgen“, sagte ich und lächelte Marta dann beruhigend an. „Er klingelt sicher jeden Moment an die Haustür.“ Ich streckte mich einmal. „Ich geh dann mal wieder rüber zu den Kindern, die warten sicherlich ganz ungeduldig“, sagte ich lächelnd und verschwand dann aus der Küche und ging direkt in eines der Kinderzimmer, wo die Kinder schon ganz gespannt auf mich warteten. „Mido-chan! Können wir endlich anfangen?“, fragte fragte Senshiro ganz aufgeregt und noch bevor ich richtig in den Raum treten konnten, rannten einige der Kinder auf mich zu. Ich kniete mich zu ihnen herunter und lächelte. „Ja, wir können anfangen“, lächelte ich und wuschelte einigen von ihnen noch durch die Haare, ehe ich mich wieder erhob und zu den Farbeimern ging. Ich öffnete die weiße Farbe und drückte jedem der anwesenden Kinder einen Pinsel in die Hand. „Okay, lasst uns das Zimmer neu streichen!“, sagte ich euphorisch und die Kinder jubelten.

Ich begann mir Sorgen zu machen, dass Zimmer war fast fertig gestrichen und noch immer war keine Spur von Camael. Doch dann klingelte es plötzlich an der Tür. Ich stand sofort auf, rief Marta zu, dass sie schnell auf die Kinder Acht geben sollte, damit niemand Unsinn mit der Farbe anstellte und sprintete schon beinahe zur Tür. Als ich diese hektisch aufmachte, musste ich mich kurz an den Anblick der Person vor mir gewöhnen, ehe mir die starke Aura bewusst wurde. Meine Miene hellte sich auf und ich fiel Camael freudestrahlend um den Hals. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass du mich nicht finden würdest oder dir etwas zugestoßen ist!“, sagte ich sofort und sah in 'seine' Augen. Mir fiel auf, dass er etwas Farbe abbekommen hatte. Ich sah an mir hinunter. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich überall bunte Farbkleckse hatte. Im Gesicht wahrscheinlich auch. „Oh... tut mir leid“, sagte ich, als ich mir meinen Fehler bewusst wurde. „Ist bei dir soweit alles in Ordnung?“, fragte ich meinen Sensei und sah nun wieder zu ihm hinauf.


Ophelia

Ich kniff meine Augen zusammen, als ich spürte, wie mich Luzifer gegen die Wand drückte und als ich wieder seine Lippen auf meinem Hals und meinen Schlüsselbeinen spürte, konnte ich nicht anders, als mich ihm entgegen zu strecken und vergrub dabei meine linke Hand in seinem Rabenschwarzen Haar. Als er dann aber mit seiner Hand unter mein Nachtkleid wanderte, versteifte ich kurz in meinen Bewegungen, lockerte mich aber mindestens genauso schnell wieder, als er sich ein wenig von mir löste und mich so schräg angrinste. Ich genoss seine Berührungen und ließ mir nur zu gerne die schwarze Haarsträhne aus meinem Gesicht streichen. Was Luzifer aber dann sagte, warf mich irgendwie aus der Bahn, da ich nicht damit gerechnet hätte, solche Worte ausgerechnet aus seinem Mund zu hören. Schon gar nicht, wenn sie an mich gewandt waren. Ich solle bei ihm bleiben? „Solange du willst“, hauchte ich leise, streichelte dann aber wieder ein wenig durch sein weiches Haar.
Luzifer löste sich wieder von mir, sagte mir, dass ich mit ihm kommen solle und nahm meine Hand. Ich brauchte nicht zu überlegen. Ich würde ihm ab sofort sowieso überall hin folgen, wenn es sein Wunsch war. „Wohin gehen wir?“, fragte ich ihn, als er mich hinter sich durch die unzähligen Flure und Gänge zog. Ich war noch nicht lang genug hier, um zu wissen, wohin jeder einzelne dieser Gänge hinführte und wenn ich weiterhin die meiste Zeit in meinem Zimmer verbringen würde, würde das auch nach wie vor so bleiben.
Luzifer kam zum stehen, ließ meine Hand aber nicht los. Er fragte mich, ob ich das mit den Rosen im Garten war und ich nickte ein wenig. „Ja. Es hat mich irgendwie traurig gestimmt, dass die Rosen so verwelkt aussahen“, sagte ich und wandte meinen Blick von dem Garten ab, um ihn wieder Luzifer zu zu widmen. „Wieso fragst du? Habe ich einen Fehler gemacht?“, wollte ich von ihm wissen.


Azul

Ein amüsiertes Grinsen legte sich auf meine Lippen, als der eine Kerl beinahe schon Angriffslustig aufsprang. Ich zeigte mich ihm gegenüber allerdings nur unbeeindruckt und wagte es sogar meine Füße auf den Tisch zu legen. Ihm, schien es scheinbar gar nicht zu gefallen, dass ich ihm gegenüber so tiefen entspannt war. Kein Wunder. Das war meine Art und Weise ihn noch ein wenig zu provozieren. Das klappte meistens ganz gut und auch in diesem Fall wirkte es. „Wer mich eingeladen hat?“, fragte ich nur unbeeindruckt. „Luzifer. Wer auch sonst?“, fragte ich ihn gelangweilt. Dann griff Lilith aber schon in die Situation ein und versuchte zu schlichten. Schade. Ich hätte gerne noch ein wenig mehr provoziert. Aber leider schien das Thema zu ernst zu sein, um es so außer Acht zu lassen.
Das Thema kam auf, dass wir herausfinden mussten, was dem einem Kerl so gut gefallen würde, dass er mit uns einen Nicht-Angriffs-Packt einging. Gedanklich ging ich eine Liste von Dingen durch, die darauf zutreffen könnten. Ich kam immer wieder auf das selbe Ergebnis. Eine interessante, junge Frau. Der wohl mit Abstand schönste Zeitvertreib hier unten -mal abgesehen von dem Spaß und der Freude, die man beim Foltern hat.
Die Leute verschwanden nach und nach aus dem Raum und nur noch Lilith und ich blieben zurück. Ich grinste die rothaarige Dämonin an, hatte aber nach wie vor meine Beine auf dem Tisch. „Weißt du, wir könnten dem Typen ja einfach Ophelia schenken. Ich hasse Engel und hab keine Lust, sie weiterhin hier zu behalten. Luzifer wird sicherlich auch bald schon sein Interesse an ihr verloren haben. Spätestens, wenn seine Filia wieder hier unten ist. Weißt du, nichts kann einen Mann so sehr überzeugen, wie eine Interessante und attraktive Frau. Im Grunde müssten wir dich zu dem Kerl schicken, allerdings würde der dann mit mir ein Problem bekommen.“ Ich grinste etwas, zwinkerte Lilith dann aber zu. „Okay, mein Typ ist die Kleine jetzt nicht, aber das ist Geschmackssache. Zum Glück war sie mal ein Engel. Sonst wäre sie nicht nur, nickt attraktiv, sondern auch noch langweilig.“ Mein Grinsen wurde ein wenig gehässig. Es machte mir irgendwie Spaß, über andere herzuziehen. War allerdings nichts Neues von mir. „Ich kann nur hoffen, dass Filia bald wieder in der Hölle ist. Dann können wir das Engelchen opfern und jeder ist zufrieden“, lächelte ich Lilith entgegen, jedoch konnte man dem Lächeln schon entnehmen, dass ich wohl nicht ganz dicht war... egal.
Ich stand von dem Tisch auf und ging auf Lilith zu. Ich stellte mich hinter ihren Stuhl und beugte mich zu ihr runter. „Und wenn ich dich dann endlich nackt unter mir liegen habe, bin sogar ich zufrieden~“, raunte ich ihr verführerisch entgegen und leckte über ihr Ohr. Dann erhob ich mich aber wieder, begann laut zu lachen, steckte meine Hände in die Hosentaschen und verließ gut gelaunt den Saal. Was für ein herrlicher Tag das heute doch war!
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Lioness

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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDo März 31, 2016 5:17 pm

○ Camael ○

Fasziniert von dem Geräusch behielt ich den Finger auf dem Knopf der Klingel, bis dann doch die Tür geöffnet wurde und ich erblickte Midori. Ich ließ von der Klingel ab und wandte mich ihr zu, woraufhin sie mir um den Hals fiel und ich mich bemühen musste mit dem witskörper nicht umzufallen.
Meine Augen weiteten sich in der Umarmung. Sie hatte sich Sorgen um mich gemacht? Es war nicht nur so, dass mich ihre Aussage überraschte, sondern auch dass sie mich aus mir unerklärlichen Gründen wütend machte. Doch ich erstickte meinen Groll im Keim, sodass er gar nicht erst aufblühen konnte. So war meine Miene wieder ziemlich nüchtern als sie sich von mir löste und Midori sich entschudligte. Zuerst wusste ich nicht weshalb sie das tat, blickte dann aber ebenfalls an mir hinunter und sah die Farbflecken. Wieder zu ihr blickend, dachte ich daran, wie sehr doch die Menschen an ihre materiellen Dinge gebunden waren. Ich winkte nur leichtfertig ab und riskierte einen Blick hinter meine blonde Schülerin. Hm, die vielen Menschen mussten irgendwo im Haus sein. Ich sah sie nicht aber dafür spürte ich ihre typisch menschliche Aura. Da fragte mich Midori ob alles in Ordnung bei mir wäre. Statt ihr direktt zu antworten, trat ich mit den Worten "Wir haben noch was zu besprechen." ins Haus ein und spürte ihren Blick auf mir. Wie schon erwähnt hatte ich den Groll Midori gegenüber herunter geschluckt, doch scheinbar kam er wieder etwas hoch, was ich jedoch vermeiden wollte. Ich startete ein Ablenkungsversuch. "Geh nur zu deinen-", fast hätte ich Menschen gesagt und in diesem Kontext wäre das nicht wirklich zuvorkommend gewesen, "alten Freunden." Rettete ich noch in letzter Sekunde meine Wortwahl und wollte ihr nicht die Zeit die sie mit ihrer Ziehfamilie noch hatte vermiesen. Über alles andere würden wir später reden.



○ Luzifer ○

Es waren die schönsten Worte die ich je gehört hatte. Ihr erneutes Versprechen bei mir zu bleiben ließ mich sie näher an mich heranziehen. Ich wollte ihre zarte Haut fühlen, ihren lieblichen Geruch einatmen und ihre sanfte Stimme immer und immer wieder hören. Ich wollte Ophelia ganz und gar spüren. Was hatte sie bloß an sich dass ich so verrückt nach ihr war? Sonst langweilte ich mich schnell wenn ich keine wechselnden Bettgenossen hatte oder manchmal auch schon wenn ich nur einen einzigen hatte, aber sie wirkte auf mich wie etwas Magisches dass ich nicht bereit war los zu lassen. War es weil sie ein Engel war? Konnte es sein, dass sie mich deshalb so anzog? Weil ich in ihr etwas vom Himmel sah? Nein. Das konnte es nicht sein. Sie war ein einzigartiges Geschöpf dass ihres gleichen suchte und war sie dem Himmel weit überlegen!
Ihr trauriger Anblick, als sie mir vor dem Fenster erklärte, warum sie den Garten wieder hergerichtet hatte, zog mich in den Bann. Als sie mich dann ansah lächelte ich matt. Für mich war sie perfekt und konnte jemand der perfekt war Fehler begehen?
"Nein. Ich habe den Garten schon lange nicht mehr in solch einer Blüte gesehen." Legte ich ihr meinen Arm um die Hüfte und zog sie so automatisch etwas näher an mich. So führte ich sie dann aus dem Flur in ein Nebenzimmer und schloss hinter uns die Tür, da ich nicht wollte dass jemand etwas mitbekam.
Ich sah ihr tief in die Augen. "Was hast du nur an dir, dass ich nicht von dir lassen kann?" Fragte ich viel mehr mich selbst als die wunderschöne Gestalt vor mir. Mir kam ein Gedanke. Was wenn sie der Engel war bei dessen Entstehung ich Vater dazwischen gekommen war und nur auf sie so ansprang, weil sie etwas von meiner Energie in sich trug? Kurz zögerte ich, dann aber war es mir egal. Und wenn schon, das würde nichts daran ändern was sie bei mir auslöste, wenn sie mich nur ansah. "Ophelia, falls du irgendwann etwas brauchst sag es mir." Beugte ich mich zu ihr vor und berührte sacht ihre Stirn mit meinen Lippen. Ich wollte, dieser Moment der Zweisamkeit würde nie zuende gehen.



◇ Lilith ◇

Ich hatte mein Glas noch nicht ganz ausgeleert, da hörte ich wie von Azul der Vorschlag kam, dass man Baphomet einfach das Engelsmädchen so gesehen als Vertrauensbeweis schenken könnte. Ich verschluckte mich fast - aber nur fast. Ich setzte ab und sah an dem Verstand des Dämonen zweifelnd zu ihm, doch schon seine nächsten Worte ließen mich wieder entspannen, da er nur wieder irgendein Zeug von sich ließ das man nicht wirklich ernst nehmen konnte. Naja 'entspannen' war nicht das passende Wort dafür, immerhin schaffte es der Rotschopf, dass ich mich in seiner Gegenwart nie ganz fallen lassen konnte. Als er dann noch damit anfing dass man mich eigentlich zu Baphomet schicken müsste, da ich eine interessante und attraktive Frau war, war ich einerseits geschmeichelt, aber andererseits zu tiefst empört! "Wie kannst du es wagen! Ich bin doch keine Dirne die man einem Zweckverbündeten zur Erheiterung schenkt!" Riss ich beinahe den Stuhl um als ich abrupt aufsprang. Doch statt weiter sauer auf ihn einzumeckern, wurde ich dadurch verunsichert dass er mir zu zwinkerte. Unbeeindruckt und immer noch beleidigt am spielen, zog ich daraufhin eine Augenbraue hoch und verschenkte die Arme.
Dann wurde er dem Mädchen gegenüber gehässig. Wenn ich ehrlich war, mochte ich sie. Sie erinnerte mich an mich selbst in meiner Zeit bevor ich eine Dämonin wurde und noch mit Adam im Paradies zusammen gelebt hatte. Sie wusste was sie wollte, genau wie ich, aber war sich ihrem Platz im Leben noch nicht sicher und musste noch ihren Weg gehen. Deshalb sympathisierte ich mit ihr, doch stieg ich einfach in dieses belanglose Geschwafel mit sein. Leicht grinsend ging ich zu Azul, drauf bedacht meine Hüften bei jedem Schritt zur Geltung kommen zu lassen und blieb dann nah vor ihm stehen. "Weißt du mir gefällt es zwar ebenso wenig wie dir dass sie ein Engel ist, allerdings hat sie die perfekte Figur... große Oberweite, schlanke Taille und ein proportioniertes Becken. Also ich würde sie nicht von der Bettkante stoßen." Säuselte ich dem größeren Dämon entgegen und richtete den Kragen seines Hemdes nur damit ich meine Hände auf seiner muskulösen Brust ablegen konnte. Dann jedoch wandte ich mich schwungvoll um und stolzierte auf den Tisch zu, gönnte mir noch ein Glas und wünschte Azul viel Spaß mit dem Bild im Kopf dass ich ihm hoffte eingepflanzt zu haben. Doch was er dann tat, beziehungsweise was er sagte ließ mich wie eine Steinskulptur starr zurück im Raum stehen während er guter Dinge fröhlich davon schlenderte.
Das Glas in meiner Hand zersprang und Scherben blieben sowohl in meiner Hand als auch für dem Boden stecken. Es war mir nicht zersprungen weil ich böse aus Azul war, nein. Die Anspannung die zwischen uns herrschte nagte zunehmend an mir und ließ mich meine Kontrolle verlieren.

Ich war nicht sonderlich erpicht darauf sofort zu Luzifer zu rennen und ihn über das Treffen zu informieren. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett und wenn möglich nicht an diese stählernen Muskeln und dieses verdammt nochmal zu gut aussehende Grinsen denken! Wieso grinste mich Azul auch immer so an? Und dann hatte er mir auch noch zugezwinkert. Ich fürchtete dass meine Knie nachgeben und ich wohl möglich wegen diesem leichtfertigen Wetterhahn durch Hitzewallungen bedingt ohnmächtig würde. Ich wedelte mir Luft zu und fand endlich mein Zimmer! Die Tür öffnend wollte ich schon die paar Schritte überbrücken und mich auf mein Bett fallen lassen, da sah ich urplötzlich das Angesicht von Ophelia nur wenige Zentimeter vor mir und kam nicht hinweg zu bemerken dass Luzifer ebenfalls da war. Nun völlig verwirrt starrte ich erst das Mädchen an, dann jedoch begriff ich, meine Miene verzog sich und ich fuhr Luzifer an. "RAUS HIER! DAS HIER IST KEIN PUFF! WAS GLAUBST DU WO DU BIST! RAUS!" Schrie ich ihn durch die Tür und schob das Mädchen gleich hinterher nur um beiden dann laut knallend die Tür vor der Nase zu zuschlagen.
Überall nur noch hormongesteuerte Wesen! Mir reichte es für heute!
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Azumi
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDo März 31, 2016 8:05 pm

Midori

Ich sah an Camael vorbei, als er das Haus betrat und musterte ihn etwas merkwürdig. Was hatte er denn auf einmal? Hatte ich etwas falsches gesagt, oder getan? Wahrscheinlich... Seit dem ich oben im Himmel war, hatte er meinetwegen nichts als Schwierigkeiten und hatte mir gegenüber schon oft seine Stimme erhoben. Was so gar nicht auf Curios Beschreibung passte. Er hatte mir noch ganz zu Anfang erzählt, dass Camael wohl der eher zurückgezogene und ruhige Typ war, der nur selten seine Emotionen zeigte.
„Oh... okay“, sagte ich, als mein Sensei mir sagte, wir würden später miteinander reden und ich solle jetzt zurück zu meinen 'alten Freunden' gehen -so wie er es ausgedrückt hatte. Auch wenn ich mich unglaublich darauf gefreut hatte, wieder hier zu sein, so hatte ich jetzt ein mulmiges Gefühl und dachte nur daran, was wir beide zu besprechen hätten. „Mido-chan? Wann kommst du wieder?“, fragte Yuki, welche aus dem Zimmer gestürmt kam und auf mich zu laufen wollte, doch dann sah sie Camael und blieb stehen. „Wer ist das?“, fragte sie neugierig. Ich hob sie auf meine Arme und zwang mich zu einem Lächeln. „Das ist Camael, er ist ein Bekannter von mir. Über den Rest musst du dir deinen Kopf nicht zerbrechen. Komm, lass uns lieber das Zimmer wieder auf Vordermann bringen, damit ihr heute Abend darin schlafen könnt“, sagte ich und ließ Yuki wieder von meinen Armen runter. Sie nickte freudig und rannte schon direkt los. Ich hingegen ließ meinen Blick zu Camael wandern und fixierte kurz seine Augen, ehe ich nur den Kopf schütteln konnte und zu Yuki und den anderen zurück ging, wo ich mit ihnen, das Zimmer aufräumte und die Möbel hineinstellte.
Die ganze Aufräumaktion beanspruchte noch in etwas eine Stunde, bis wir komplett fertig waren. „Kinder, Essen ist fertig!“, hörte ich Marta von unten rufen. Strahlend rannten sie alle nach einander hinunter in die Küche. „Vergesst euch nicht die Hände zu waschen!“, rief ich lachend hinterher, kam dann aber als letzte hinunter. „Ich geh mir schnell die Hände waschen und hilf dir dann“, sagte ich zu Marte und verschwand kurz im Badezimmer. Ich schloss meine Augen und stützte mich mit den Händen auf dem Waschbecken ab, während ich einmal tief ein und wieder ausatmete. Doch dann öffnete ich meine Augen wieder, wusch mir die Hände und kehrte zu den anderen zurück, wo ich den kleinsten von ihnen ein Lätzchen um machte. „Ich mache für Mei schnell die Flasche fertig, wärst du so lieb und würdest sie dann füttern?“, fragte mich Marta. „Ja natürlich.“ Erneut zwang ich mich zu einem Lächeln und fing dann schon mal mit den anderen an, das Tischgebet zu sprechen. Als es fertig war, teilte ich jedem von ihnen Essen und Trinken aus, ehe ich Mei aus ihrer Wiege holte und sie sacht auf meine Arme hob. Immerhin war sie gerade mal 3 Monate alt. Da brauchte sie ganz besonders viel Liebe und Zuwendung! Sanft streichelte ich über ihr Köpfchen und redete ein wenig mit ihr, ehe ich wieder zu den anderen in die Küche ging und mich dort mit ihr auf einen Stuhl nieder ließ, ehe ich die kleine mit dem Fläschchen zu füttern begann und stets ein liebevolles Lächeln auf den Lippen hatte. Auch wenn man es nicht glauben wollte, aber selbst Säuglinge hatten eine gute Antenne dafür, wenn es einem nicht gut ging und sie hatte gerade sowieso, so viele Veränderungen hinter sich, da sollte die Kleine endlich mal zur Ruhe kommen!
Wie von selbst zogen sich meine Mundwinkel wieder nach oben und ich lächelte Mei ununterbrochen an. Auf sie würde noch einiges zukommen, aber ich war mir sicher, dass sie es schaffen würde.
„Camael? Möchtest du auch etwas essen?“, hörte ich plötzlich Yukis Stimme und sah sofort auf. Die braunhaarige 5-jährige hielt Camael etwas zu Essen hin, was mich schmunzeln ließ. Yuki hatte das Herz auf dem rechten Fleck und wenn das nicht auch Camaels Herz rührte, dann wusste ich wirklich nicht mehr weiter mit ihm.


Ophelia

Meine Miene hellte sich etwas auf, als Luzifer meinte, er habe den Garten noch nie so in voller Blüte erlebt. Also hatte ich doch nichts falsch gemacht! Ich hatte schon Angst, dass ich ihn irgendwie... enttäuscht oder verletzt hatte. Warum diese Schuldgefühle plötzlich kamen, wusste ich nicht. Aber das war auch egal. Seit dem ich hier unten bin, breitete sich ein immer größeres Gefühlschaos in mir aus, welches auch scheinbar nicht allzu schnell verschwinden würde. Aber im Grunde war es ja nichts neues für mich.
Der schwarzhaarige legte seinen Arm um meine Taille und führte mich in irgendein Zimmer. Ohne darauf zu achten, welches Zimmer es war, folgte ich ihm einfach und ließ seinem Druck nach. Warum sollte ich mich auch wehren, wenn ich gerne bei ihm war? Ich sah zu ihm hinauf, als er zu sprechen begann. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, als er mich fragte, was ich an mir habe, dass er nicht von mir lassen könne. Als ich dann aber seine Lippen auf meiner Stirn spürte, weitete ich für einen kurzen Augenblick meine Augen, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er zu solch sanften Berührungen fähig war. Doch als ich mich langsam beruhigt hatte und mein Herz nicht mehr ganz so schnell am Rasen war, schloss ich meine Augen und senkte den Kopf ein wenig, um seine Lippen auf meiner Stirn zu genießen.
„Alles was ich brauche bist du“, sagte ich leise. Ich nahm sanft seine Hand und legte sie an meine Wange und neigte meinen Kopf zur Seite. „Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt. Aber seit dem ich hier unten bin, schaffe ich es nicht, mich los zu reißen“, sagte ich leise und ließ seine Hand wieder los, ehe ich meine Arme um seinen Nacken schlang und ihm ganz nahe kam. „Ich möchte bei dir bleiben und auf ewig nur dein sein“, hauchte ich und war kurz davor unsere Lippen aufeinander treffen zu lassen, als plötzlich jemand ins Zimmer trat. Ich brauchte etwas, um zu realisieren, was gerade hier vor sich ging und erst als wir schon vor der Tür standen, verstand ich es ganz. Ich fing an, leise lachen. „Nächstes mal, sollten wir lieber genauer hinsehen, in welches Zimmer wir uns verziehen“, lächelte ich. Doch dann wurde ich etwas rot und sah verlegen beiseite. „Du...? Darf ich heute Nacht bei dir schlafen? E-Es ist auch nur für eine Nacht. A-Aber ich fühle mich immer so einsam, wenn ich Abends ohne dich einschlafen muss“, gestand ich und sah zu Boden, da ich zu nervös war, um ihm in die Augen zu sehen.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDo März 31, 2016 11:43 pm

○ Camael ○

In den Flur tretend hatte ich damit zu tun die negativen Gefühle zu bekämpfen, die mir Midoris 'okey' beschehrte. Ich redete mir ein, dass ich mich nicht schuldig zu fühlen hatte, da ich auch nichts verbrochen habe, allerdings schwang dann doch so ein kleiner Wermutstropfen unterschwellig mit. Sie sollte ihre Zeit hier unten genießen, wer wusste schon wann sie das nächste mal ihre Menschen wieder sehen würde? Aber ihr musste ihr nun einmal auch Disziplin beibringen und dafür brachte sie keine guten Voraussetzungen mit. Auch wenn ich davon überzeugt war dass Midori diszipliniert sein konnte wenn sie es nur stark genug wollte. Wahrscheinlich war ihr impulsives eher emotionales Selbst so präsent weil sie von klein auf nicht gelernt hatte sich in Sachen Gefühle zu beherrschen, was laut Uriel 'normal' für die Menschen sei. Wäre sie jedoch im Himmel aufgewachsen, dann würde ich nicht so viel Ärger wegen ihrer Selbstkontrolle und Fähigkeiten haben. Demnach war es im Grunde war es gar nicht ihre Schuld, sass sie so emotionsgeladen war, aber irgendwie musste ich ihr nun einmal beibringen wie man sich beherrscht und dazu gehört einfach auch mal ein ernstes Wort. Auch wenn ich glaubte in letzter Zeit mehrere ernste Wörter mit ihr gesprochen zu haben. Dennoch wollte ich sie nicht aufgeben.
Ein kleines Menschenkind kam in den Flur und als es Midori sah wollte es auf sie zu gehen, stoppte aber bei meinem Anblick und erkundigte sich nach meinem Namen. Midori nahm sie auf den Arm und stellte mich vor. Ich sah zu dem kleinen Mädchen das mich aus ihren großen rehbraunen Augen aus ansah und erwiderte nur ihren Blick. Dann verschwand das Kind in einen Raum, nachdem es mit meiner blonden Begleitung über irgendein Zimmer geredet hatte. Den Blick den mir Midori zugeworfen hatte bevor sie dem Kind folgte konnte ich nicht zuordnen und war vielerlei Hinsicht irritiert. "Ein 'Zimmer auf Vordermann bringen'?" Fragte ich ihr folgend und wollte von wissen was dies bedeutet, war mir aber nicht sicher ob ich eine Antwort bekommen würde.
Ich betrat den Raum und sah eine Horde Kinder sowie eine ältere Dame die bei ihnen war. Darauf bedacht in Midoris Nähe zu bleiben ging ich zu der Frau und begrüßte sie. Dabei achtete ich auf meine Worte und sagte das was Uriel sonst immer bei Menschen gesagt hatte. "Guten Tag. Ich bin Camael... ein Freund von Midori." "Ach dann sind Sie der...", die Frau senkte ihre Stimme und beugte sich verschwörerisch zu mir vor, "der Engel?" Ich war erstaunt darüber dass sie es wusste. "Midori hat mir von Ihnen erzählt." Bei jeden anderen Menschen der mir das gesagt hätte, hätte das noch ein Nachspiel für Midori gehabt, jedoch fühlte ich dass die Frau ein herzensgutes Wesen besaß und zutiefst gläubig war, womit ich nicht gerechnet hätte, da ich mich auf einem Teil der Erde befand, auf dem man nicht den Glauben an Vater und uns Engel groß schrieb - ja, so viel wusste auch ich inzwischen. Ich fasste mich und nickte der molligen Frau dann mit einem leichten Lächeln zu. "Du meine Güte! Sie können mich Marta nennen." Griff sie einfach nach meiner Hand und schüttelte sie dann. War das auf der Erde eine begrüßende Geste? Ich ging einfach mal davon aus. "Kinder! Das ist Camael." Wurde ich vorgestellt.
Da ich es für sinnlos empfand und es außerdem auch sehr unhöflich gewesen wäre, Midori, Marta und die Kinder die ganzen Möbel alleine tragen zu lassen, half ich ihnen dabei und übernahm die schwereren Sachen. Als ich ein schweres Möbelstück trug - wobei ich immer noch nicht weiß wie man dieses Ding nennt - wuselten mir die Kinder andauernd zwischen den Beinen umher, weshalb ich leicht ins schwanken geriet und etwas auf den Boden fiel. Etwas ratlos wie ich das kleine Bild wieder aufheben sollte, tat dies jedoch jemand anderes für mich: das kleine Menschenmädchen mit den großen Knopfaugen. Sie hob es auf und sah mich an. "Ich bin Yuki." Stellte sie sich vor und wippte auf ihren Zehenspitzen. Ich schnaubte unter der Last und ging weiter. Doch was ich nicht gedacht hätte war, dass sie mir folgte. "Camael ist ein lustiger Name." Lächelte sie mich belustigt an, als ich das Teil abstellte. "Yuki auch." Richtete ich mich wieder auf.
Irgendwann rief Marta die Kinder zum Essen. Die Kleinen rannten die Treppe hinunter und ich ging nach ihnen, bleib jedoch kurz im Türrahmen stehen und warf einen Blick auf Midori, ehe ich auch ins Erdgeschoss ging. Unten angekommen roch es bereits nach Essen und mir kam Marta entgegen. "Sie sollten sich auch die Hände waschen gehen." Riet sie mir, doch ich lehnte dankend ihrer indirekten Einladung ab. "Oh, nein nein nein. Danke aber ich brauche nichts." "Sind Sie sicher? Ich nickte erkundigte mich dann aber dennoch nach dem Bad, da meine Hände doch schmutzig waren. Wieder sauber lehnte ich mich an den Türrahmen von dem aus man einen Einblick auf das Esszimmer hatte. Midori kam nun auch hinunter und ging sich die Hände waschen, bevor sie sich dann um ein Säugling kümmerte. Ich verschrenkte die Arme und fand es interessant. Welch einen liebevollen Blick Midori dem kleinen Geschöpf in ihren Armen schenkte... es gab mir ein warmes Gefühl in der Magengegend und mein Herz schien auf zu gehen. War ihr jetzt wohl durch den Kopf ging? Ich glaubte irgendwann in der Zukunft wäre sie eine wundervolle Mutter, die sich für ihr Kind aufopfern und einfach alles dafür tun würde es in Sicherheit zu wissen, es wie eine Löwin vor allen Gefahren beschützen würde.
Yukis Stimme riss mich von Midoris Anblick weg und ich sah immer noch lächelnd zu dem kleinen Mädchen hinunter, das mir einen Teller zu Essen entgegen hielt. Und es war doch sogar tatsächlich ihr eigener Teller. Danke. Das ist sehr großzügig von dir, Yuki, aber was ist dann mit dir?" Es war eine äußerst selbstlose Geste von ihr, die mich so sehr ergriff, dass es mir schon leid tat. Und zwar alles. Alles war dieses kleine Mädchen durch lebt hatte und was sie noch bestehen musste. "Ich hole mir einfach einen neuen Teller." Lächelte sie und drückte mir das Essen in die Hand. Etwas verdutzt sah ich Yuki hinterher und als mein Blick dann die Augen von der grinsenden Midori traf, blieb ich bei ihr hängen.
Ich setzte mich mit an den Tisch und aß mit ihnen. Als ich bemerkte dass der Säugling in Midoris Armen zu genüge gefüttert war, sah ich zu ihr. "Midori, du solltest auch etwas essen." Marta gab mir daraufhin recht und behauptete, dass Midori viel zu dürr wäre und bald vom Fleisch fallen würde. Bei dieser seltsamen Art von Fürsorge musste ich schon wieder lächeln. Behielt es aber für mich und versuchte es zu unterdrücken. So langsam verstand ich warum Midori unbedingt wieder hierher wollte. Hier hatte die Menschen die sie liebten und aufeinander acht gaben. Das fand ich, als Engel der bislang keinerlei große Erfahrung mit den Menschen gemacht hatte und sie und ihr Verhalten nur aus Büchern kannte, sher bewundernswert. Doch auch all diese Gefühlsregungen ließ ich mich nicht anmerken - auch wenn mir gelegentlich diese kleinen Schmunzler enthuschten.
Nach dem Essen half ich Marta und Midori beim Geschirr spülen und Marta war begeistert davon wie schnell es zu dritt ging. Die Kinder spielten derweil und als wir fertig waren wandte ich mich zu Midori. "Du solltest zu ihnen gehen. Sie werden sich freuen." Ermutigte ich meine Schülerin.
"Passen Sie mir gut auf Midori auf." Trat Marta neben mich als Midori uns verließ. "Sie ist ein Engel - oh! Ich meine sie ist..." "Ich verstehe schon." Unterbrach ich die mollige Dame und sah Midori und den Kindern zu. So konnte so gut mit Kindern umgehen, vielleicht wäre Heilerin im Säuglings- und Kinderabteil eher ihre Berufung gewesen als ein Seraphim zu werden. Sie schien mir einfach eine natürliche Begabung dafür zu haben. Aber konnte es denn sein dass sich ded Hohe Rat irrte? Bislang hatten sie bei allem recht behalten.
Vielleicht besaß Midori etwas dass sie zu einer Seraphim machte,doch was es war, das musste ich herausfinden.


○ Luzifer ○

Es fühlte sich so verdammt richtig an mit ihr zusammen zu sein und das war das einzige was ich momentan wollte. Dass ich das einzige wäre, was Ophelia bräuchte ließ mich freudig grinsen. Sie nahm meine Hand und legte sie an ihre Wange. Sie besaß so weiche blasse Haut, dass man glauben müsste sie würde täglich in Milch baden. Das kleine Engelchen war von unbeschreiblicher Schönheit, dass keine Ballade, keine Ode je ihr bezauberndes Antlitz auch nur ansatzweise gerecht werden konnte sie zu beschreiben.
Als Ophelia meinte, sie wisse nicht was mit ihr nicht stimme, aber dass sie seitdem sie in der Hölle war sich nicht von mir losreißen könne, begann ich mit meinen rauen Daumen über ihre Lippen zu fahren. "Schhh... sag so etwas nicht. Mit dir stimmt alles, du bist völlig in Ordnung so wie du bist. Das ist das was ich an dich schätze." Sie ließ meine Hand los und schlang ihre Arme um meinen Hals. Mit den Worten, dass sie bei mir bleiben wollte und auf ewig mein sein, fesselte sie mich und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihren vollen kräftig rosanen Lippen nehmen. "Wenn da mal nicht der Fluch aus dir spricht, der dich an mich bindet." Scherzte ich wispernd und genoss den magischen Augenblick bevor wir uns küssen in vollen Zügen aus - da schlug die Tür auf und ein weiteres Gesicht schob sich plötzlich in mein Sichtfeld. Lilith?! Und wieder bekam ich ihren giftigen Blick ab. Ohrenbetäubend wurde ich hinaus gejagt und Ophelia gleich hinterher. Laut scheppernd knallte die Tür zu und ich rieb mir das Ohr, da die Dämonin ein doch recht lautes Organ hatte wenn sie wollte. "Oh man, was was war denn das?" Fragte ich, mit einem zugekniffenem Auge. Da hörte ich das süße Lachen das mich zu Ophelia blicken ließ und mir ebenfalls ein lächeln ins Gesicht zauberte. "Wie soll ich denn darauf acht geben, wo wir sind wenn du bei mir bist?" Grinste ich ihr gelassen zu und bemerkte dass sie rot wurde. Sie wollte... sie wollte doch tatsächlich bei mir schlafen. Ein wohliges krubbeln setzte sich mir im Magen fest und mein Grinsen wurde zunehmend verschlagener. Ich trat auf Ophelia zu und legte meinen Arm um die bleiche Schönheit. "Willst du mich etwa verführen? Das war der mieseste Spruch den ich je gehört habe." Überspielt ich meine eigene Unsicherheit und küsste sie dann auf die Schläfe. "Du musst mir nur eins versprechen: nimm mir nicht die Bettdecke weg."

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Azumi
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyFr Apr 01, 2016 12:47 pm

Midori

Mei war fertig mit dem Essen und ich stellte die leere Flasche auf dem Tisch ab, ehe ich mir ein Spucktuch über die Schulter legte und mit Mei ihr Bäuerchen machte. Ich wischte ihr, als sie fertig war, die Milchreste vom Mund weg und brachte sie zurück in ihre Wiege, wo ich ihre Spieluhr anmachte und dann das dreckige Spucktuch in einen Wäschekorb tat. Als ich wieder zurück zu den anderen kam, meinte Camael, dass ich etwas Essen solle, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. „Nein danke, ich hab keinen Hunger“, sagte ich nur. Es war seltsam. Die letzten Tage hatte ich fast nichts gegessen und heute morgen auch noch nichts. Ich wusste nicht, woran diese Appetitlosigkeit lag, aber bei dem bloßen Gedanken an Essen, wurde mir irgendwie schlecht. Ich bekam einfach nichts runter, was eigentlich total untypisch für mich war, da ich meist diejenige mit dem größten Appetit war. Aber momentan...
Das Essen war vorbei und ich half Camael und Marta dabei, den Tisch abzuräumen und das Geschirr zu spülen. Als wir damit fertig waren, ermutigte mich Camael dazu, mit den Kindern spielen zu gehen. Ich nickte bloß und verließ den Raum, ehe ich zu den Kindern ins Wohnzimmer ging, wo die meisten einen Turm aus Bauklötzen bauten, malten oder irgendwelche Brett- oder Kartenspiele spielten. Ich setzte mich zu den Kindern auf den Boden und half ihnen beim Turm Bauen. Nach einiger Zeit sah ich auf die Uhr und merkte, dass ich langsam ein weiteres Fläschchen für Mei machen sollte, darum stand ich auf. Doch plötzlich drehte sich alles und ich schaffte es nicht, mich auf meine Beine zu stellen. Schnell hatte ich mich wieder gefasst und tarnte mein Missglücktes Aufstehen damit, dass ich etwas auf dem Boden vergessen hatte und es aufheben wollte. Mein Blick huschte sofort zu Marta, welche noch immer mit Camael in der Küche stand. Hatte sie etwas davon mitbekommen? Scheinbar nicht... Gott sei Dank. Sie machte sich immer viel zu schnell sorgen.
Ich seufzte erleichtert und stand dann erneut auf, dieses mal nur langsamer und es klappte besser. Es lag wahrscheinlich an meinem Kreislauf. „Ich komm gleich wieder. Ich geh schnell ein Fläschchen für Mei machen“, sagte ich lächelnd und verließ das Wohnzimmer, um in die Küche zu gehen. Dort lächelte ich Camael und Marte kurz an, ehe ich an einen der Schränke ging und das Milchpulver raus suchte. Als ich in die Packung sah, musste ich überrascht feststellen, dass nichts mehr drin war. „Marta? Die Milch für Mei ist leer. Am Besten ich geh schnell neue holen. Soll ich den restlichen Einkauf auch erledigen? Dann musste du morgen nicht mit den ganzen Kindern einkaufen gehen. Wir sollten das ausnutzen, dass ich heute da bin. Dann hast du es für die nächsten Tage etwas leichter“, sagte ich und lächelte dann ein wenig. „Ja, gute Idee, Liebes. Warte, ich mach dir schnell eine Liste, was wir noch brauchen. So viel dürfte es eigentlich gar nicht sein“, sagte Marta und ging an den Kühlschrank, wo sie den Bestand überprüfte und kurz darauf etwas auf einen Zettel schrieb. Ich hingegen lief hinauf auf mein damaliges Zimmer. Ich hatte noch ein paar Klamotten hier liegen und schnappte mir eine graue Sweatshirt-Jacke aus Stoff und zog sie mir über. Dann ging ich hinunter und nahm den Zettel und das Geld entgegen. „Du kannst ruhig bei Marta und den Kindern bleiben. Ich hab den Dolch dabei“, sagte ich zu Camael, während ich mir meine Schuhe anzog und sie zu band. „Ich beeil mich auch. Bis später“, sagte ich und verließ schon das Haus. Um ehrlich zu sein, wollte ich Camael nicht dabei haben. Er wirkte nach wie vor ziemlich verärgert und desto öfter ich ihn ansah, desto mulmiger wurde das Gefühl in meiner Magengegend. Was hatte ich denn nur falsch gemacht?? Ich seufzte etwas und schlenderte durch die Straßen, als ich plötzlich etwas nasses an meiner Wange spürte und hinauf in den Himmel sah. Kurz darauf wurde ich von einem Regenschauer erfasst und sah nun etwas genervt nach vorne. „Na super. Mir bleibt aber auch nichts erspart“, sagte ich leicht gereizt, beeilte mich aber, umso schneller beim Laden zu sein.
Als ich die Einkäufe erledigt hatte, beeilte ich mich wieder zurückzukommen. Doch auf dem Rückweg machte mein Kreislauf wieder schlapp und ich lehnte mich schwer atmend gegen eine Wand. Ich sah auf den Boden und kniff meine Augen für einen kurzen Moment zusammen. „Scheiß Kreislauf!“, sagte ich leise und verschnaufte noch kurz, ehe ich mich zusammenriss und wieder weiter ging.
Ich öffnete die Haustür des Heimes mit meinem Schlüssel. „Bin wieder da“, rief ich und zog an der Garderobe meine Schuhe wieder aus. Ich brachte die Einkäufe in die Küche, wo sich Marta und Camael mittlerweile hingesetzt hatten und noch immer am Reden waren. 'Hoffentlich hat sie nicht zu viel ausgeplaudert... Camael geht mein Leben auf der Erde nichts an!' dachte ich mir. „Um Himmelswillen, du bist ja ganz nass!“, sagte Marta und sprang sofort auf. „Du warst ziemlich lange Weg. Ist was passiert?“, fragte sie mich besorgt, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Nein... Die Schlange an der Kasse war nur ziemlich lang“, log ich. Sie sollte nichts von meiner kleinen Verschnaufpause auf dem Weg hierher mitbekommen. Sie würde sich nur unnötig Sorgen machen und vor Camael wollte ich nicht schwach wirken. Ein zukünftiger Seraphim, der schon bei einer kurzen Strecke schlapp machte? Sicher nicht! Er schien ohnehin schlecht genug auf mich zu sprechen zu sein. Ich wollte ihn nicht wieder enttäuschen...
„Kind, du bist ja ganz blass! Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?“, fragte sie mich fürsorglich. „VERDAMMT NOCH MAL, JA!“, sagte ich wütend und erhob dabei meine Stimme. „WARUM KANNST DU MIR NICHT EINFACH GLAUBEN?!“ Ich drängte mich an Marta vorbei und lief rauf in mein altes Zimmer. Verbissen biss ich mir auf die Unterlippe, als ich spürte, wie mein Kreislauf wieder am Versagen war und krallte mich förmlich am Schreibtisch fest, um nicht umzukippen. Warum konnten sich all meine Probleme nicht einfach in Luft auflösen? Warum konnte ich nicht einfach wie früher leben? War das wirklich zu viel verlangt?!


Ophelia

Ich wurde wieder etwas rot, als Luzifer mich fragte, wie er in meiner Gegenwart auf die Zimmer achtgeben sollte. Der Kerl schaffte es auch wirklich jedes mal, mich in Verlegenheit zu bringen! „D-Das war überhaupt kein Anmachspruch! So etwas habe ich nicht nötig“, nuschelte ich und sah nach wie vor verlegen beiseite. Als er mir dann aber sagte, dass ich bei ihm schlafen könnte, wenn ich ihm versprechen würde, nicht die Bettdecke zu klauen, grinste ich frech. „Joa... Ich werd' mal sehen, was sich einrichten lässt“, lachte ich und hakte mich dann einfach glücklich bei ihm ein, ehe wir gemeinsam in sein Zimmer gingen. Für heute Nacht musste ich nicht alleine einschlafen und wenn ich etwas Glück hatte, auch nicht alleine aufwachen.
In Luzifers Zimmer angekommen, zog ich ihn direkt mit zum Bett, zog die Decke über unsere Körper und kuschelte mich an ihn heran. „Schlaf gut“, sagte ich lächelnd, schloss dann aber müde meine Augen und war schon kurz darauf eingeschlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich leider feststellen, dass ich doch alleine aufgewacht war. Luzifer war weit und breit nicht zu sehen. Aber das war nicht so schlimm. Ich freute mich viel mehr darüber, dass es die erste Nacht seit Jahren war, in der ich keine Alpträume bekommen hatte. Ich war total ausgeschlafen und das merkte ich sofort an meiner guten Laune, die ich Morgens sonst nie hatte.
Ich stand aus dem Bett auf und ging in mein eigenes Zimmer, wo ich erst mal duschen ging und die übliche Katzenwäsche machte. Als ich fertig war, setzte ich mich summend vor meinen Schminktisch und schminkte mich. Dieses mal probierte ich einen schönen, roten Lippenstift aus und war sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis, weswegen ich ihn drauf ließ. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sich Azul mit Schminke und Frauenkleidung auskennt“, sagte ich leise und schmunzelte ein wenig. Dann machte ich mich aber an meine Haare und lockte sie, ehe ich sie hochsteckte. Normalerweise trug ich sie immer offen, aber da das Kleid, für das ich mich heute entschieden hatte, eine so schöne Stickerei am Rücken besaß, wollte ich sie zur Geltung bringen und nicht unter meinen Haaren verstecken. Ich zog mir, als ich mit den Haaren fertig war, das besagte Kleid an und ein paar Schmuckstücke verpassten dem ganzen noch den letzten Schliff. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und entschied, dass ich Luzifer so unter die Augen treten konnte, weswegen ich das Zimmer verließ und nach ihm suchte.
Ich fand den schwarzhaarigen schließlich im Thronsaal. Er schickte gerade ein paar Dämonen fort und ich achtete genau auf seine Miene. Er schien nicht wütend zu sein, was mir ein Stein vom Herzen fallen ließ. Er machte mir ein bisschen Angst, wenn er so ausrastete. Aber es war ja auch verständlich. Er wartete schon so lange auf seine Tochter... Allerdings wunderte es mich, dass er so seelenruhig auf seinem Thron sitzen und gar nichts machen konnte. Für mich wäre das auf Dauer viel zu langweilig. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn die ganze Zeit ununterbrochen angestarrt haben musste, was mich nur innerlich zum Seufzen brachte. Ich war doch wirklich unmöglich!
„Luzifer“, lächelte ich und kam dann aus meinem 'Versteck' hervor und ging auf den schwarzhaarigen zu. Wieder war mein Herz so unnormal schnell am Schlagen und ich konnte nichts dagegen tun. Es geschah jedes mal, wenn ich ihn sah, oder auch nur an ihn dachte. Dazu kam auch dieses seltsame Kribbeln in meinem Bauch. Aber es war nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil, ich genoss es... sehr sogar. „Du warst schon so früh wach. Hast du schlecht geschlafen?“, fragte ich ihn und legte meinen Kopf etwas schief. „Lag es an mir? Kannst du nicht schlafen, wenn jemand bei dir ist?“ Dann musste ich aber lächeln. „Danke“, sagte ich. „Das war die erste Nacht, seit vielen Jahren, in der ich keine Alpträume hatte.“ -und das nur, weil er bei mir war.

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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyFr Apr 01, 2016 3:19 pm

○ Camael ○

Wenn ich es mir so überlegte, dann hatte Midori bislang auf der Erde ein recht friedfertiges Leben geführt. Sie hatte keine Kriege auszutragen oder musste stetig für welche bereit stehen um als funktionierender Soldat in einer möglichen Schlacht zu dienen. Ich zweifelte nicht daran dass das Leben auch hier seine Tücken und Eigenarten hatte, doch war die ständige Bedrohung hier nicht allgegenwärtig und wiedereinmal musste ich feststellen was für ein Segen die Unwissenheit doch sein konnte.
Dass Midori nicht mit uns aß machte mich hellhörig. Sie hatte schon heute früh nichts vor unserem Abstieg zu sich genommen. Selbst wenn sie keinen Hunger hatte, so musste sie doch wenigstens etwas essen um bei Kräften zu bleiben. Doch lange konnte ich mich nicht auf meine Schülerin konzentrieren da Yuki damit begann mich mit Fragen zu durchlöchert und sich die übrigen Kinder ihr anschlossen: wo kommst du her? Als was arbeitest du? Hast du Familie? Woher kenntst du Midori? Seit ihr ein Paar? - Bei der letzten Frage verschluckte ich mich. Ich hatte zwar die ganze Zeit eher ausweichend geantwortet und keine genauen Angaben verraten, doch kam das dann doch eher unerwartet. "Nein, das sind wir nicht." Das war wohl das einzige was ich ihnen eindeutig sagen konnte. Und ich war heil froh darüber, dass Midori selbst es nicht mitbekommen hatte, da sie den Säugling weggebracht hatte. "Aber du wirst rot!" Lachte das Mädchen mich aus. "Schluss jetzt! Lasst Camael in Ruhe essen Kinder!" Still dankte ich Marta für ihr eingreifen. Gott sei dank! Denn weitere Fragen in dieser Richtung hätte ich wohl nicht ausgehalten.
Als Midori nach dem Mittagessen mit den Kindern spielte, hatte sich Marta nach dem Himmel erkundigt. Ich erzählte ihr das was sie hören wollte, dass es ein friedlicher Ort sei ohne Probleme und ohne Leid. Dies stimmte zwar nur zum Teil, da dies nur auf die Seelen zu traf, die früher auf der Erde lebten und nun bei uns im Jenseits weiter existierten, doch musste sie ja auch nicht wissen, dass es für uns Engel nicht immer einfach war. Zumal wir nun mal die Erde vor den Mächten des Bösen zu beschützen hatten. Marta erkundigte sich nach einem Mann mit Schnauzer und in den mittleren Jahren. Ich sagte ihr daraufhin die Wahrheit, dass ich nicht viel in meiner Funktion als Seraphim mit den irdischen Seelen zu tun hatte und ihr deshalb leider nichts darüber sagen konnte. Sie schien traurig darüber. Und auch wenn ich diese Gefühle eigentlich nicht haben durfte, tat sie mir leid.
Midori wollte gegen Abend noch irgendetwas besorgen und war drauf und dran aus der Tür zu verschwinden. Ich stand auf und wollte ihr folgen, immerhin war ich für ihre Sicherheit verantwortlich, doch sie meinte dass sie alleine gehen wollte und immerhin den Dolch dabei habe. Ich hieß diese Idee trotzdem nicht für gut, doch wurde dann von Yuki abgelenkt die meinen Namen rief und anscheinend mit mir spielen wollte. Als ich dann wieder zur Tür sah war diese schon ins Schloss gefallen und Midori draußen. Und ich? Ich hatte einen ganzen Haufen Kinder am Hals die mich überfielen.
Nach der Rangelei mit den Kleinen, den die Raufbolde ganz klar gewonnen hatten, setzte ich mich zu Marta an den Tisch und trank mit ihr einen Tee während wir auf Midori warteten. Die Zeit schien nur schleppend zu vergehen und ich machte mir zunehmend Sorgen, zumal es nun aich noch zu regnen begann. "Ich hoffe sie kommt bald wieder" "Wie bitte?" Fragte Marta mit einem freundlichen Lächeln nach, da sie anscheinend meinen laut ausgesprochenen Gedanken nicht so recht verstanden hatte. "Der Tee... er ist gut." "Selbst angebaut im Hintergarten. Ich mag dieses gekaufte Zeug nicht. Frische Blätter sind viel geschmacksintensiver." Erklärte sie mir und lächelte offenherzig. Ich nickte, konnte mich dabei dazu durchringen ihre Geste zu erwidern. Die meiste Zeit die wir am Tisch saßen, redete Marta und wie es der Zufall wollte kam sie immer wieder auf das Thema Midori zurück. Das half mir zwar nicht meine Sorgen zu vergessen, doch ließ ich sie reden, sie machte sich sicher auch Sorgen und konnte es so vielleicht besser verkraften.
Dann endlich hörte ich die Türe und Midoris Stimme. Es war inzwischen schon dunkel draußen und ich atmete erleichtert auf. Während ich mich von meinem Platz erhob war Marta aufgesprungen und besorgt über die nasse Midori zu ihr gegangen. Doch die blonde Nephilim schien mir verschlossener als zuvor und als es ihr dann zu viel wurde, begann sie zu schreiben warum man ihr nicht glauben könne. Sie verschwand irgendwo in ein Zimmer im Haus. Ich war fest entschlossen ihr nach zu gehen, doch hielt mich jemand zurück. "Lassen Sie sie. Wir sollten ihr Zeit lassen." Auch wenn ich es nicht gerne tat hörte ich dann doch auf Marta und setzte mich wieder an den Tisch. Stillschweigend tranken wir unsere Tassen.
Als dann einige Zeit verstrichen war, ich glaubte es handelte sich um gut eine Stunde, musste ich einfach nach Midori sehen und ging schwerfällig die Treppe hinauf. Vor der geschlossenen Tür klopfte ich an. "Mirodir? ... ich bins. Darf ich rein kommen?" Fragte ich und machte mich auf ein erneutes Drama gefasst. Bislang hatte ich so viele Emotionen durch sie gesehen und auch selbst erlebt, dass ich fürchtete es falle mir immer schwerer die undurchdringliche Maske aufrecht zu erhalten, desto mehr Zeit ich mit ihr verbrachte.


○ Luzifer ○

In meinem Zimmer zog mich Ophelia direkt ins Bett und die Bettdecke über unsere Köpfe. Ich fühlte mich als wäre ich ein kleiner Junge, der gleich eine Gruselgeschichte erzählt bekommt. Doch anstelle davon schmiegte sich Ophelia am mich und wünschte mir eine gute Nacht. Ich lag nur da, traute mich nicht zu atmen. Ich spürte ihren Körper an meinem, was an sich zwar nichts außergewöhnliches war zumal wir bereits shcon einmal das Bett geteilt hatten, doch das war etwas aanderes.Wenn sie mir so nah war raubte mir das den Verstand und betäubt meine Sinne, sodass ich nicht mehr klar denken konnte. Nachdem ich davon ausging, dass sie im Tiefschlaf war legte ich meinen Arm um sie und mit meiner freien Hand streichelte ich ihre Wange. Der friedvolle Anblick der schlafenden Schönheit entlockte mir ein Lächeln und ich glaubte nie wieder auch nur etwas negatives empfinden zu können wenn ich bei ihr war. War sie es etwa womit mir Vater früher immer gedroht hatte? War sie es die mein Leben lang an meiner Seite bleiben würde? Ich hoffte es. Und würde man sie mir entreißen würde ich alles daran setzen sie zurück zu gewinnen! Das wurde mir nun klar. Ich brauchte sie, wie die Luft zum atmen.

Ich machte am nächsten Morgen auf und stellte mit Freude fest dass Ophelia immer noch in meinen Armen schlief. Ich sah sie an, doch mit gleich der Freude die ich empfand, empfand ich auch Leere. Sie ergänzte mich, sie vervollständigte mich, doch half es nicht um über die Klufft die meine Tochter hinterlassen hatte hinweg zu kommen. Ich würde nie darüber hinweg kommen können und nur sie sicher bei mir zu wissen würde etwas daran ändern.
Ich gähnte, legte Ophelia vorsichtig ab und streckte mich. Nachdem ich mir einmal durchs Haar gefahren damit es wieder saß und mir etwas frisches angezogen hatte, sah ich dass die Schwarzhaarige in meinem Bett nicht zugedeckt war, also legte ich ihr die Becke über und küsste sie liebevoll auf die Stirn, ehe ich hinaus ging.
Lilith hatte sich anscheinend wieder gefangen und mir von dem Treffen des Rats berichtet. Außerdem von ihrem Plan. Ich hörte es mir an und grübelte. Ich schickte die Dämonin weg und begann mit der Anhörung meiner Untertanen. Ein paar Dämonen die gegen miene Regeln verstoßen hatten - und dabei hatte man sich hier unten nicht an viele zu halten. Ich verurteilte sie nach Lust und Laune, hieß, heute würden der Meister der Seelen einige mehr aufzählen können. Die Masse an Seelen verlieh mir Reichtum. Die Masse meines Heers Macht. Zusammen war es die perfekte Voraussetzung um über die gesamte Hölle zu herrschen. Kein Wunder dass sich meine Gegner aus Angst gegen mich verbündeten.
Eine lieblich vertraute Stimme nannte meinen Namen und ich sah wie Ophelia aus den Schatten trat und wow! Sie sah verdammt gut aus.
Ich stand auf während sie sich nach meinem Wohlbefinden erkundigte. "Ich schlafe nicht viel." Schüttelte ich verneinend den Kopf und wollte nicht dass sie sich Vorwürfe machte.
Dann als sie meinte dass es seit Jahren ihre erste Nacht war ohne einen Alptraum hörte ich auf zu lächeln. Ich zug sie in meinen Arm. "Ich lasse nicht zu dass sie dich plagen." Flüsterte ich in ihr Ohr und löste mich dann von ihr. .Mit schragen Lächeln musterte ich die anzüglich. "Womit habe ich mir den Ausblick verdient?" Fragte ich die kleine Nachtigall und konnte mich an ihrem bezaubernden Erscheinungsbild nicht satt sehen. "Sicher dass du mich nicht verführen willst?" Spielte ich auf das gestrige kleine Gespräch darüber an, und näherte mich ihrem Gesicht mit dem meinen. Nur um Haaresbreite waren unsere Lippen voneinander entfernt. "Ich habe eine Überraschung für dich." Ich nahm sie hoch und trug sie zu den Kerken. Unten angekommen setzte ich sie ab und ging zu einer Zelle. Azul war weilter hinten mit einen der Verräter beschäftigt und ich signalisierte ihm weiter zu machen. "Den haben meine Leute heute früh beim spionieren gefunden. Ein Bekannter von dir?" Fragte ich Ophelia und war gespannt wie sie auf den eingesperrten Engel reagieren würde. Immerhin entstanden schon Vermutungen unter meinen Vertrauten, dass Ophelia nur mein Interesse und Vertrauen gewinnen sollte um mich irgendwann bei Gelegenheit zu vernichten. Und das hier ein weiterer Engel hier unten umher schlich sprach für sich. Spätestens wenn Azul sich mit ihm befassen würde würde er reden.


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Azumi
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyFr Apr 01, 2016 7:38 pm

Midori

Ich hatte mich mittlerweile in mein altes Bett gelegt und starrte an die Wand. Ich wusste nicht, was mit mir los war. Ich fühlte mich wie fehl am Platz und hatte das Gefühl, dass egal was ich tat, meine Bemühungen vollkommen umsonst waren. In welcher Hinsicht auch immer. Und zu allem Überfluss bereitete ich sogar Curio nur Scherereien. Immerhin war ich diejenige, die auf die dumme Idee kam, dass er selbst noch in der Nacht zu mir kommen dürfe, um mir alles zu erzählen. Hätte ich es ihm nicht angeboten, müssten wir nicht noch bis Ende des Monats, alle Tische nach dem Abendmahl säubern und den Saal reinigen, auch das gesamte Trainingsgelände wäre uns erspart geblieben. Aber nein, ich kam natürlich wieder auf eine solch selten dämliche Idee, mit der ich sogar Camaels Vertrauen verloren hatte. Ich war ein schlechter Mensch. Im Gegensatz zu Curio hatte ich die Möglichkeit, meine Familie noch einmal wieder zusehen und was tat ich? Ich hatte nichts besseres zu tun, als Marta anzuschreien, der Frau, der ich alles im Leben verdankte, die mich in der kalten Winternacht vor der Kälte schützte und mich so liebevoll aufzog... Ich sollte mich bevor Camel und ich verschwinden würden, unbedingt bei ihr entschuldigen. Immerhin hatte sie es nur gut gemeint.
Es verging eine halbe Ewigkeit, bis es plötzlich an meiner Tür klopfte und ich eine Stimme vernahm. Camael... „Ja“, sagte ich bloß leise, allerdings noch so laut, dass er es hören konnte. Ich setzte mich langsam im Bett auf, wobei jede Bewegung unangenehm war, da ich nach wie vor noch meine nasse Kleidung trug, welcher an meiner Haut klebte. Selbst das Bett war nass geworden. „Es tut mir leid. Ich wollte unten nicht so ausrasten“, sagte ich leise und sah beiseite. „Ich weiß, dass ich mich glücklich schätzen sollte, noch einmal die Chance bekommen zu haben, meine Familie zu sehen.“ Mein Blick wanderte zum Fenster und auch mit den dunklen Wolken am Himmel, konnte ich erahnen, dass der Tag sich wohl bald dem Ende neigen würde. „Wir müssen bald zurück, oder?“, fragte ich leise. „Das Abendmahl wird bald anfangen... Curio soll nicht alles alleine sauber machen müssen. Ich werde jetzt gleich nach unten zu Marta gehen, mich bei ihr Entschuldigen und mich von ihr und den anderen verabschieden. Wir sollten dann so pünktlich zurück sein, dass du pünktlich mit den anderen zu Abend essen kannst“, sagte ich. Es hörte sich fast so ein wenig an, als würde ich selbst nichts essen, was auch so war. Ich verspürte keinerlei Hunger. Im Gegenteil mir war so schlecht, als hätte ich einen riesigen Berg von Schokolade verdrückt. „Ich geh nur noch schnell ins Badezimmer, dann können wir los“, sagte ich leise und stand langsam von dem Bett auf, jedoch darauf bedacht, nicht zu schnell aufzustehen, damit mein Kreislauf verriet, dass irgendetwas nicht stimmte.
Gott sei Dank schaffte ich es, ohne irgendein seltsames Verhalten oder Anzeichen ins Badezimmer, doch ausgerechnet dort begann ich zu würgen und übergab mich über der Toilettenschüssel. Unsicher darüber, ob Camael etwas gehört hatte, öffnete ich schnell den Wasserhahn, damit das laute Plätschern mein erneutes Würgen übertönte. Und als es dann endlich vorbei war, betätigte ich die Toilettenspülung und wusch mir meinen Mund aus, um den Geschmack von Erbrochenem weg zu bekommen. Ich trat langsam aus dem Badezimmer und ging direkt runter zu Marta und den Kindern, wo ich mich bei ihr entschuldigte und mich von ihr und den Kindern verabschiedete, dann wanderte mein Blick zu Camael und ich nickte ihm zu, dass es nun wirklich Zeit war, zurück in den Himmel zu kehren.


Ophelia

Es legte sich wieder ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen, als Luzifer mir so nah kam und mich fragte, womit er diesen Ausblick nur verdient hätte und ob ich ihn nicht doch verführen wollte. „A-Als ob ich so etwas nötig hätte...!“, sagte ich nach wie vor rot und sah zur Seite, da ich es im Augenblick nicht schaffte, ihm direkt in die Augen zu sehen, ohne noch viel röter anzulaufen. Was stellte dieser Mann nur mit mir an?!
Ich quiekte laut auf, als er mich so plötzlich auf seine Arme hob und krallte mich förmlich an ihm fest, ehe ich etwas lockerer wurde und ihm nun doch ins Gesicht sah. „Eine Überraschung?“, fragte ich ihn neugierig. Doch so wie ich Luzifer kannte, sollte ich mich nicht in Sicherheit wiegen und davon ausgehen, dass sie gut war. Und sich sollte Recht behalten. Der schwarzhaarige Dämon ließ mich von seinen Armen runter und ich folgte ihm einen langen Gang entlang und was ich dann zu Gesicht bekam, ließ mich zeitweilig vom Glauben abgefallen -mal abgesehen von der Tatsache, dass ich das eh schon war. „DU?!“, sagte ich wütend. „Luzifer, was macht dieser Bastard hier?!“, zischte ich und sah zu dem Dämon. „Und warum lebt er noch?!“, fragte ich. Doch dann legte Luzifer seine Folterinstrumente beiseite und öffnete die Tür der Zelle, ehe er mich böse anlächelte. „Aber, aber. Ist es nicht schön, jemanden von oben anzutreffen?“, fragte er hinterhältig. „Das sagst du! Ich hätte lieber 100 von dir, als auch nur einen von dem da und DAS mag was heißen!“, knurrte ich. „Oh glaub mir, dass wünschen sich viele Frauen~“, grinste Azul lasziv. „Übertreib es nicht!“, murrte ich schlechtgelaunt. „Also, was macht er hier?“, fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Frage ist wohl eher, was du hier machst, du Hexe!“, meldete sich der Engel zu Wort und sah mich hasserfüllt. „Schnauze!“, fauchte ich und drehte mich zu Luzifer um. „Luzifer! Das geht doch bestimmt auf dein Konto. Wie kannst du es nur wagen, mir derart in den Rücken zu fallen?!“ Ich fühlte mich verraten und er würde es noch bitter bereuen, mir diesen Kerl gezeigt zu haben!
Um meine Beherrschung nicht zu verlieren, drängte ich mich an den im Kerker stehenden Dämonen vorbei. „Deiner Schwester“, begann der Engel. Ich blieb sofort stehen. „Man sagt, du seist bloß in die Hölle gegangen, um deiner kleinen Schwester das Leben zu retten... Aber du warst zu spät! Sie ist jämmerlich verreckt!“, rief der Engel. Ich weitete meine Augen und drehte mich wieder zu den drei Männern um. „Was sagst du da...?“, fragte ich sichtlich aus der Bahn geworfen, während er nur zu Grinsen begann. Dieses verdammte Grinsen...!!! Ich lief auf ihn zu und packte seinen Kopf, ehe ich ihn immer wieder gegen die kalte Steinmauer schlug. „Hör auf mich anzulügen!“, schrie ich ihn an und schlug seinen Kopf weiter gegen die Wand. Dann aber erinnerte ich mich an meine Vision, die ich bekommen hatte, als ich hier unten war. Ich hatte gesehen, wie der Falke meiner Mutter das Kraut überreichte, jedoch nicht, wie meine kleine Schwester damit geheilt wurde... Kam ich wirklich zu spät, oder machte er mir etwas vor? Immer wieder drängte ich ihn dazu, mir die Wahrheit zu sagen, doch er grinste nach wie vor verschlagen, während mir verzweifelt Tränen in die Augen stiegen und sich ihre Wege über mein Gesicht bahnten. Ich ließ seinen Kopf los und nahm ein auf dem herumliegendes Messer, um ihn damit zu töten, doch als ich gerade die Klinge in sein Fleisch rammen, als jemand mein Handgelenk packte. „Da hat wohl jemand seine Gefühle nicht unter Kontrolle. Das ist doch genau das, was er will“, sagte Azul zum Schluss ernst.

Azul

Nichts als Ärger hatte man mit Engeln! Ich sah Ophelia grinsend dabei zu, wie sie mir einen Teil meiner Arbeit abnahm und immer wieder den Kopf des Engels gegen die Mauer schlug. Doch ließ ich nicht zu, dass sie ihn tötete. Immerhin wollte ich noch meinen Spaß mit ihm! Sie schien auch gar nicht zu realisieren, dass er sie bloß zu provozieren schien -auch wenn das mit ihrer Schwester stimmen könnte. „Warte doch erst mal ab“, sagte ich und legte dem Kerl dann meine Hand auf den Kopf, ehe ich meine Augen schloss und in sein Gedächtnis eindrang. Na bitte wer sagts denn. Alles nur Lügen und ein riesiges Drama um gar nichts! „Deiner Schwester lebt. Sie ist kerngesund“, sagte ich, damit das Geheul aufhörte. Dann seufzte ich aber genervt, da es nicht aufhörte. „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du weiter so flennst“, sagte ich nur wenig mitfühlend und sah dann bittend zu Luzifer. Er sollte sie hier raus holen, damit ich genügend Zeit hatte, um mich um meinen 'Gast' kümmern zu können. „Ich lasse dir später alle wichtigen Informationen zu kommen, aber wärst du so freundlich und bringst sie hier weg? Das hält man ja nicht aus!“ Ich hatte nichts, gegen gebrochene Wracks, wie sie es war. Im Gegenteil, doch konnte ich es absolut nicht ausstehen, wenn man so am weinen war. Davon bekam ich nur Kopfschmerzen und es störte mich bei meiner Arbeit!
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyFr Apr 01, 2016 11:52 pm

○ Camael ○

Während ich auf eine Antwort von jenseits der Tür wartete spielten sich die verschiedensten Szenarien in meinem Kopf ab. In einem schrie Midori mich wütend an ich solle sie und ihre Familie zu Frieden lassen und nie wieder kommen, während sie mir irgendwelche Gegenstände entgegen werfen würde. Sie würde auf ihre Zukunft im Himmel nichts geben und auf der Erde leben wollen bis sie starb. In der nächsten Szene schon stürzte sie sich in meine Arme sobald ich auch nur den Raum betreten hatte und würde bitterlich anfangen zu weinen und ch würde nicht wissen wieso. Das schlimmste aber was ich mir ausmalte war, dass ich gar nicht erst eine Antwort auf meine Frage erhalten würde und dann schließlich nachdem ich mich nach einer angemessenen Zeit des Wartens den Raum betreten würde den erschlafften Körper Midoris auf dem Boden erblicken würde.
Die letzte meiner Fantasien jagte mir Angst um meine Schülerin ein, wodurch mich nicht nur Erleichterung durchflutete, als ich ihr ja vernahm, ich sondern auch sofort eintrat um nachzusehen ob es ihr wirklich gut ging. Den schlimmsten Erwartungen zu wider fand ich sie unversehrt, wenn auch triefend nass, vor. Hinter mir die Tür schließend trat ich bis vor das Bett Midoris und sah auf das an die Decke starrende Mädchen nieder. Ich machte mich auf alles gefasst, doch mit dem was nun folgte hatte ich nicht gerechnet, denn sagte sie dass es ihr leid täte unten so forsch zu Marta gewesen zu sein und gab sich allgemein recht einsichtig. "Es freut mich das zu hören." Setzte ich mich auf ihr Bett, mit den Ellebogen auf den Oberschenkeln abgesetzt. Ich öffnete gerade den Mund um sie zu fragen, was genau in ihr vor ging und was sie dazu getrieben hatte mehr schroff als alles andere zu reagieren, da kam sie mir jedoch mit der Frage zuvor dass wir bald zurückkehren müssten, weshalb ich meine Gedanken dann doch für mich behielt und zustimmend nickte. "Ja, es wird langsam Zeit." Midori wollte zu Marta gehen und sich entschuldigen, außerdem wollte sie rechtzeitig zum Abendmahl wieder im Himmel sein damit ihr 'kleiner Freund' nicht die ganze Strafarbeit alleine vollziehen musste und ich etwas essen konnte. Das letzte ließ mich stutzen. "Ich? Was ist mit dir? Immer noch kein Hunger?" Frage ich sie und gab mein bestes ihr verständnisvoll gegenüber zu treten. Ich wusste ich war nicht der empathischste Charmebolzen den man je unter die Augen bekommen hatte, doch immerhin gab ich mir Mühe.
Midori wollte ins Bad und dann auch schon aufbrechen. Ich stand auf und seufzte. Ich machte mir ernsthaft Gedanken um sie. Da hörte ich Würgegeräusche und dann laufendes Wasser. Da ich eins und eins zusammen zählen konnte trat ich ans Badezimmer und klopfte, doch keine Reaktion. Stattdessen wurde die Toilettenspühlung betätigt. Als Midori dann hinaus trat sah sie aus als hätte sie einer dieser stählernen Blechmonster überfahren die hier auf der Erde großen Anklang fanden. Wie hießen sie noch gleich? 'Automobile' hatte Uriel gesagt. Und ich wusste aus eigener Erfahrung wie schmerzhaft das sein konnte... ich wollte Midori stützen, doch sie ging runter. Ich folgte ihr schweigend und war darauf bedacht auch nur bei dem kleinsten Wanken ihrerseits sie wenn es brenzlig werden würde aufzufangen. Die Blonde entschuldigte sich bei Marta und verabschiedete sich von allen. Ich tat ihr gleich, dankte der Dame für ihre Gastfreundschaft mir gegenüber und ließ anmerken dass ich es gut hieß, dass sie für die Kinder da war. Ich hatte mich zu Midori gedreht und wollte mit ihr in eine verlassenere Gegend ziehen, da zupfte mir jemand am Ärmel. Ich blickte über die Schulter und sah die kleine Yuki. "Warte. Das habe ich für dich gemacht." Sie gab mir ein Stück Papier dass sie zu einer Figur gefaltet hatte. "Das ist ein Kranich. Ich wusste nicht was deine Lieblingsfarbe ist, da hab ich weiß genommen." "Danke." Nahm ich den Papiervogel vorsichtig in meine Obhut. Das kleine Mädchen rannte an mir vorbei zu Midori. "Mido-chan! Den habe ich für dich gemacht! In deiner Lieblingsfarbe!" Übergab sie auch ihr ein Geschenk. Ich sah von meinen Händen zu Midori und enpfand es als eine sehr nette Geste von Yuki.
Ich schloss zu meiner Schülerin auf und wir gingen die Straßenentlang. Kurze Zeit später kamen sah ich eine kleine Gosse in der wir dann einschlugen. "Du hast noch den Dolch?" Fragte ich Midori und holte den meinen heraus. "Soll ich es tun oder willst du es selbst machen?" Fragte ich sie wer von uns beiden ihr den Dolch in die Brust rammen sollte, damit die wieder hinauf fahren konnte. "Du musst alles was du mitnehmen möchtest in deinen Händen halten, das ist der sicherste Weg dass die Gegenstände mit dir auffahren." Sagte ich ihr noch und deutete dabei auf den blauen Papierschmetterling den sie von Yuki bekommen hatte.

Die Origami-Figürchen:



○ Luzifer ○

Gespannt hüpfte ich auf einen Tisch in der Nähe, den Azul anscheinend benutzte um Folteruntensilien darauf abzulegen. Dementsprechend blutig war es, mal mehr mal weniger. Wie ein kleiner Junge der nicht abwarten konnte, dass er endlich sein Geschenk öffnen durfte, ließ ich meine Beine mehr schlecht als recht vom Tisch pendeln, da dieser nicht besonders hoch war und hielt mich mit den Händen an der Tischkante fest. Mit breitem Grinsen das mir über mein ganzes Gesicht gehen musste verfolgte ich das Geschehen, als mich Ophelia ansprach was der Engel hier unten machen würde und warum er noch lebte. Ich antwortete nicht und grinste sie nur interessiert an, sie war schließlich nicht taub und ich hatte ihr schon bereits zuvor gesagt, dass meine Leute diesen Wicht beim herumstromern in meinem Reich erwischt hatten. Azul brachte sich ebenfalls mit in das Spektakel ein und Junge! Was es für eine Show wurde die sich mir da anbot! Grandios! Gut, dass Ophelia sich so aufregte hatte ich tunlichst nicht beabsichtigt, doch wenn ich schon einmal etwas Unterhaltung bekam nahm ich das dankend an, schließlich hatte ich nicht viel woran ich mich erfreuen konnte. Als jedoch der gefangene Engel redete war mir das ein Dorn im Auge. Sofort wandelte sich das fette erfreute Grinsen zu einem Blick mit dem ich Löcher in Wände hätte schießen können. "Schnauze." Hatte ich zufällig zeitgleich mit Ophelia dem Engel entgegen geschleudert, wobei ihres hasserfüllter klang, meines jedoch eher wie eine grollende Drohung. Daraufhin richtete sich Ophelia gegen mich und meinte es wäre mir zu verschulden dass dieser Engel hier unten wäre und dass ich ihr in den Rücken fiel. Meine Augen schließend seufzte ich ausgiebig, dass es schon beinahe geschauspielert wirkte und schüttelte den Kopf. "Ach Liebes," sprang ich auf und trat langsam zum Gitter der Zelle, "sehe ich für dich so aus als würde ich mit diesem Abschaum unter einer Decke stecken - nur um dich zu verletzen?" Fixirte ich sie mit leicht nach unten geneigten Kopf und breitete präsentierend die Arme aus. Ophelia machte Anstalten zu verschwinden. Etwas genervt sah ich zu Azul herüber und meinem Blick konnte man entnehmen was ich dachte: 'da verseh einer die Frauen'. Doch die Worte des Engels ließen Ophelia stocken. Anscheinend hatte er einen wunden Punkt bei ihr getroffen. Notiz an mich: Ophelia reagiert sehr emotional wenn es um ihre Schwester ging.
Ich machte ihr Platz als die zu der Zelle brauste und den Kopf des Engels immer und immer wieder gegen die Wand schlug und zog mich an den Tisch zurück, an welchen ich mich mit verschenkten Armen anlehnte. Mit schrägem Grinsen und erhobenen Augenbrauen begann ich in mich hinein zu Gackern während ich zeitgleich positiv überrascht über den Wutausbruch Ophelias war. Ich liebte es zu sehen wie die Abgründe einer Person zum Vorschein kamen und da sich hier gleich zwei auf taten war ich gut bedient. Mehr noch, denn die Tatsache dass es sich hierbei um zwei Engel handelte war wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Einfach zuckersüß mit anzusehen. Doch als ich bemerkte wie der Schwarzhaarigen Tränen in die Augen stiegen, versiegte das Grinsen und ich sah das Theater mit anderen Augen. Etwas zwischen den beiden musste vorgefallen sein, schließlich schien sie ihn zu kennen und über dies hinaus abgrundtief zu hassen. Ophelia schnappte sich dann blindlinks ein Messer das neben mir lag und ging auf den Gefangenen los. Ich nickte in die Richtung der Engel. "Azul." Machte ich den Dämon darauf aufmerksam dass er wenn er nichts unternahm sein neustes Spielzeug verlieren würde. Naja, zumindest so lang bis ich ihn wieder geholt hätte, doch wer hatte schon Lust solch eine Mistgeburt wieder auferstehen zu lassen? Ich garantiert nicht. Mein Folterkneckt reagierte schnell und verhinderte das Schlimmste. Er sprach das offensichtliche aus, dass Ophelia sich von ihren Gefühlen hatte übermannen lassen und dass der gefangene Engel nur genau das wollte.
Wieder in die Rolle des Zuschauers schlüpfend, beobachtete ich wie Azul in den Kopf des Engels sah und seine Lügen entlarvte. Das alles schien Ophelia jedoch zuviel zu werden, da sie zu schluchzen begann. Das sah ich als meinen Einsatz und ging zu ihr. "Hey, schhh-schhh-schhh. Hast du gehört Ophelia? Der Hurensohn hat gelogen." Lächelte ich sie warm an und legte meine Hand auf ihre Schulter. "Deiner Schwester geht es gut. Sie ist wieder gesund." Redete ich beruhigend auf Ophelia ein und suchte ihren Blick während ich meine andere Hand auf ihre zarte Wange legte und ihr mit dem Daumen zärtlich die Tränen weg wischte. "Er ist nur ein dreckiger Lügner."
Als dann aber Azul über Ophelias weinen zu nörgeln begann, ging das mir wiederum auf die Nerven. "Bist du nicht das Geheule deiner sonstigen Kundschaft gewohnt?" Ich legte meinen Arm um Ophelia und drehte mich zur Zelle und zu Azul. "Ich will dass sie dabei ist. Sie soll sehen wie diese Made sich vor Schmerzen windet und sich wünscht nie geboren worden zu sein." Sagte ich mit glühendem Blick. Ich wusste nicht ob das Ophelia überhaupt wollte, aber ich wusste dass ich es wollte. Ich wollte ihn leiden sehen und jeden Augenblick davon genießen. Er hatte sie sehr verletzt, dafür würde ich ihn brechen, bis er keinen eigenen Willen mehr hatte. "Azul mein Guter," wand ich mich guter Dinge zu dem Rotschopf und klopfte ihm brüderlich auf die Schulter, "arbeite doch schon mal etwas vor und bring ihn dann in den Thronsaal, wenn du meinst dass er am Ende ist." Lächelnd nickte ich ihm zur Verabschiedung zu und verließ die Kerker mit Ophelia.

Als ich im Hof die Tür zur Kammer schloss, drehte ich mich danach zu der kleinen Nachtigall. Dieses mal waren wir nicht wieder im Flur gelandet, da das Verlies mehrere Ausgänge hatte. "Ophelia. Ist es denn auch dein eigener Wunsch ihn zu sehen wenn ich ihn ..." ich suchte nach einem Wort das nicht so plumb war, "bearbeite?" Ein latentes und leichtfertiges Lächeln schob sich mir unter. "Es wird auf jeden Fall kein schöner Anblick." Versicherte ich ihr und legte meinen Arm um ihre Taille, während ich mir zufrieden die Gräueltaten vorstellten, die noch auf diesen Drecksack zukommen würden.

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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySa Apr 02, 2016 5:09 am

Midori

Ich hatte mich von den anderen verabschiedet und wollte eigentlich gerade mit Camale gehen, als plötzlich Yuki das Wort ergriff und dem Engel und mir ein Geschenk in die Hand drückte. Ich war so gerührt von ihrer Geste, dass ich mir das Weinen verkneifen musste. Ich kniete mich runter zu ihr und zog sie in meine Arme. „Danke, Yuki. Der Schmetterling ist wunderschön geworden. Pass mir gut auf Marte und die anderen auf, ja?“, fragte ich sie lächelnd und sie nickte sofort eifrig. Liebevoll drückte ich ihr noch einen letzten Kuss auf die Stirn, ehe ich mich erhob und mich verabschiedete. Dann verließ ich auch schon mit Camael das Haus. Wir liefen die ganze Zeit schweigend nebeneinander her. Mein Blick fixierte bloß den Papier Schmetterling in meiner Hand, den Yuki für mich gemacht hatte. Es tat mir leid, sie alleine lassen zu müssen, aber ging nicht anders. Ich betete einfach nur, dass es da oben einen Engel gab, der diese Menschen behütete und auf sie aufpasste, denn ich selbst hatte keine Möglichkeit mehr dazu.
Camael und ich bogen in eine Gasse ein. Er fragte mich, ob ich den Dolch noch habe. Sofort nickte ich und holte ihn aus der Tasche meiner Sweatshirt Jacke hervor. Seine nächste Frage war, ob er oder ich es tun würde. Etwas unsicher starrte ich auf das Ding. Ich wusste, dass die Schmerzen nicht lange anhalten würden, doch waren sie groß. Besonders die Kopfschmerzen beim Auf- oder Abstieg waren nicht ohne. „I-Ich schaff das schon“, sagte ich nach wie vor etwas unsicher. Doch bevor ich weiteren Zweifeln die Möglichkeit gab, sich in meinem Kopf breit zu machen, rammte ich mir die Klinge in die Brust, was mich danach erwartete waren unerträgliche Schmerzen und ein grelles Licht.
Mein Lehrer und ich waren im Himmel angekommen, doch zwangen mich die Kopfschmerzen dieses mal in die Knie. Mein Gesundheitszustand war ohnehin etwas angekratzt, da kamen diese fürchterlichen Kopfschmerzen dem ganzen nicht unbedingt zu gute. Ich brauchte noch einen kleinen Moment, ehe ich es mir zutraute langsam aufzustehen. Mein Blick wanderte auf den blauen Papier Schmetterling in meiner Hand. Ein Glück! Ich hatte ihn fest genug gehalten, so dass er mit hinauf in das Himmelreich gestiegen war. Dann sah ich mich aber um und erkannte, dass wir bei dem selben Portal waren, wie bei unserem Abstieg. Das hieß dann wohl erst mal eine Runde Fliegen... Wie ich es hasste.

Nach dem Flug war ich wirklich erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ich empfand es dieses mal als besonders unangenehm, da der kühle Wind meine nasse Kleidung förmlich an meine Haut geklebt hatte. „Ich geh mich schnell umziehen und mache dann mit Mercutio den Speisesaal sauber. Danach hätte ich Zeit. Du wolltest ja noch mit mir sprechen. Komm einfach zu meinem Zimmer, dann können wir reden“, sagte ich, drückte ihm seinen Dolch in die Hand und ging dann einfach los, ohne auf eine Antwort meines Senseis zu warten. Ich wollte in diesem Moment nichts anderes, als mir frische Kleidung anzuziehen.
Auf meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür hinter mir, ging duschen und zog mir trockene Kleidung an, ehe ich meine Haare trocknete und sie einmal schnell durch bürstete. Als ich soweit fertig war, verließ ich mein Zimmer wieder und ging in den Speisesaal, in dem nur noch wenige Engel saßen. Ohne auf Curio zu achten, schnappte ich mir einen Lappen und machte schon einmal die Tische sauber, an denen niemand mehr saß. Anders als sonst, setzte ich meine Strafarbeit stillschweigend ab und machte alles sauber, ehe ich das Putzzeug wegräumte, mich von dem anderen Nephilim verabschiedete und schließlich zurück auf mein Zimmer ging. Dort angekommen zog ich mich ein weiteres mal um. Dieses mal war es ein weißes langes Schlafkleid und keine Alltagskleidung. Ich legte mir ein lilanes Tuch um die Schultern und setzte mich dann auf die Fensterbank. Müde lehnte ich meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe und schloss meine Augen, während ich geduldig auf Camael wartete.


Ophelia

Immer wieder musste ich aufschluchzen und konnte nichts anderes tun, als den Tränen ihren freien Lauf zu lassen. Nicht einmal Luzifer schaffte es, mich mit seinen sanften Worten und seiner zärtlichen Geste zu beruhigen. Zu tief tief saß noch der Schreck. Ich wusste nicht, was ich getan hätte, wenn Astera wirklich nicht überlebt hätte. Sie war doch meine kleine Schwester und ich wollte sie um alles in der Welt beschützen. Nur aus diesem Grund war ich doch extra hier hinunter gestiegen, um das Kraut für sie zu holen.
Luzifer und ich verließen den Kerker wieder. Das Gespräch zwischen ihm und Azul hatte ich nur am Rande mitbekommen, da es mich nicht wirklich interessierte und ich noch viel zu sehr mit weinen beschäftigt war. Als Luzifer mich dann aber fragte, ob ich dabei zusehen wollen würde, wie er den Mistkerl 'bearbeiten' würde. Ohne groß darüber nachzudenken nickte ich. Ich wollte ihn leiden sehen und ich wusste, dass niemand dies besser hinbekam, als Luzifer höchstpersönlich. Aber auch Azul würde einen guten Beitrag dazu leisten.
„Ja. Ich möchte dabei zusehen, wie du ihn vernichtest“, wiederholte ich mich, damit sich Luzifer auch ganz Gewiss sein konnte. Dann wischte ich mir aber die restlichen Tränen aus dem Gesicht und sah schließlich zu dem schwarzhaarigen hinauf. „Für einen Moment hatte ich sogar Angst, dass du mich durch ihn ersetzen würdest“, sagte ich leise. Ich dachte, dass ich für Luzifer nicht mehr als eine willkommene Abwechslung war, zu seinem sonst so öden Alltag. Ich dachte, dass es ihn mehr reizen würde, einen neuen Engel kennenzulernen und ihn zu testen und mehr über ihn zu erfahren, als sich weiter mit mir abzugeben. „Wenn... Wenn der nächste Engel hier hinunter kommt, wirst du ihn dann vorziehen?“, fragte ich ihn. „Wirst du mich durch ihn ersetzen und dann töten?“, wollte ich von ihm wissen -auch wenn ich große Angst vor seiner Antwort hatte.
Es war Luzifer selbst, der mir das Leben hier unten erträglich machte. Ich war gerne bei ihm und mochte es, meine Zeit mit ihm zu verbringen. Ich wollte nicht, dass diese Zeit zu Ende ging. Schon gar nicht so schnell. Ich war noch gar nicht so lange hier und um ehrlich zu sein, hielt es sich hier auch ganz gut aus. Zumindest besser als erwartet. Luzifer war ein äußerst interessanter und vielseitiger Mann, den ich Stundenlang beobachten könnte, ohne dass mir langweilig werden würde. „Sag mir eins... Warum lebe ich noch? Warum lässt du mich nicht auch umbringen?“, fragte ich ihn und sah nun zu ihm hinauf. „Und warum gehst du so weit, dass du ausgerechnet mit mir -einem ehemaligen Engel- dein Bett teilst? Du lädst mich an deinen Tisch ein, sorgst dafür, dass meine Alpträume verschwinden und sagst mir, dass wenn ich etwas brauchen würde, es dir nur sagen müsste. Was ist der Unterschied zwischen mir und dem anderen Engel? Warum wird er so anders behandelt, als ich?“, fragte ich Luzifer und musste mir erneute Tränen verkneifen. Ich wollte nicht von ihm hören, dass ich mich irrte und doch nur zu seiner Bespaßung hier war. Warum sonst, hätte ich so viele Freiheiten? „Wenn ich wirklich nur wegen deiner Langweile noch am Leben bin, dann könntest du mich doch genauso gut in den Kerker werfen, wie den Engel auch und müsstest dir gleichzeitig nicht meine nervtötenden Probleme anhören und dich von ihnen nerven lassen. Und... bei reinem Interesse an meinem Körper hättest du dich ganz leicht an mir vergreifen können -ohne das Lilith immer wieder gestört hätte...“, sagte ich und wurde zum Schluss hin immer leiser.
Ich verstand das alles einfach nicht. Ich wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann! „Ich begreife dein Vorhaben nicht. Erklär es mir. Sag mir, was mich noch erwarten wird“, forderte ich.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyMi Apr 06, 2016 10:31 am

○ Camael ○

Sie hatte vor es selbst zu tun. Es war nicht so, dass ich es ihr unbedingt abnehmen wollte, doch wusste ich was es für Überwindung kostete, da der Schmerz zwar kurz aber unerträglich war. Außerdem war es eine gute Vorbereitung für später, wenn mal der Ernstfall eintreten sollte und wir schleunigst von der Erde verschwinden mussten, würde sie wissen wie sie den Dolch einzusetzen hatte. Zudem konnte ich es ihr nicht immer und immer wieder antun.
Statt Blut leuchtete ein grelles Licht aus der Wunde und breitete sich dann über Midoris gesamten Körper aus bis das Aufleuchten so plötzlich verschwand wie es entstanden war. Ein Blick auf den Boden verriet mir, dass sie all ihre Gegenstände mitgenommen hatte und nichts zurückgeblieben war. Nun war es an der Zeit für mich ihr zu folgen. Ich richtete den Blick gen Himmel, schloss die Augen und ließ mich von dem Licht durchfluten.
Im nächsten Moment klangen die Schmerzen und die dröhnende Lautstärke ab. Noch etwas orientierungslos sah ich mich um. Wir waren am Tortal, doch wo war Midori? Da sah ich sie auf dem Boden "Lass mich dir helfen." Ging ich in die Hocke und half ihr dann wieder auf die Beine, ehe wir zurück zur Institution flogen. Während wir in der Luft waren, spürte ich sie Midori zu frösteln begann und erst jetzt viel mir wieder auf dass sie bis auf die Haut nass war. Ich versuchte in so einem Grad über den Boden zu fliegen, dass unsere Körper der Luft so wenig Wiederstand wie möglich bot, damit Midori nicht so viel Wind abbekam. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Wurde sie krank? Bekam ihr Unterschied zwischen den Dimensionen nicht?
Ich setzte sie vor dem Eingang des Gebäudes ab und wollte ihr gegen die Kälte die sie erfuhr meinen Mantel anbieten, doch meinte sie sie würde ihre Pflicht erledigen und danach könnten wir in ihren Zimmer sprechen. "Einverstanden." Bestätigte ich die Abmachung und stieß mich mit Schwung vom Boden ab. Mich auf den Weg zum Heilzentrum begebend, dachte ich über die Geschehnisse nach. Midori war mir ein Rätsel. Gerade als ich glaubte, dass sich unser Verhältnis etwas stabilisiert hätte und wir auf dem Weg zu einer guten Vertrauensbasis zwischen Mentor und Schüler wären, wendete sie sich von mir ab und reagierte so seltsam. Die Sorge mischte sich mit dem Groll den ich noch immer gegen sie gehegt hatte. Wobei ich im Grunde gar nichts gegen sie hatte, das was mich beschäftigte dass, neben der Tatsache dass es ihr augenscheinlich nicht gut ging, sie mich enttäuscht hatte.
Beim Heilzentrum sprach ich mit einer der dortigen Heilerinnen die sich auf Menschenheilkunde spezialisiert hatte und kam mit noch mehr Fragen zurück ins Institut als ich gegangen war. Diese ganzen Krankheiten an die die Menschheit litt...
In meinem Zimmer stellte ich den kleinen Papierkranich auf den kleinen Beistelltisch neben meinem Bett und achte mich dann auf zu Midori. Ich verspürte keinerlei Hunger, war noch von dem irdischen Essen gesättigt, und ging deshalb sofort zu Midoris Zimmer. Vor ihrer Tür klopfte ich an und trat dann ein. Da saß sie auf der Fensterbank, im weißen Nachtkleid aus leichten Stoff, den Kopf an die Scheibe gelehnt. "Wie fühlst du dich?" Trat ich näher an sie heran bis ich vor ihr stand und sah hinunter auf meine Schülerin. "Du solltest dich besser hinlegen und schlafen. Heute war ein... anstrengender Tag. Ich weiß ich wollte mit dir reden, aber dein gesundheitlicher Zustand steht dem gegenüber im Vorrang." Ich versuchte mich in Geduld und glaubte meine Arbeit ganz gut zu bewerkstelligen. Ich begann mich um Midori zu sorgen und wollte Gewissheit darüber haben, was mit ihr nicht nur phisisch sondern offenbar auch psychisch nicht im Einklang war.


○ Luzifer ○

Mit der Rückseite meiner Hand streichelte ich voller Hingabe über die Wange Ophelias, als sie mir offenbarte, dass sie den Wurm leiden sehen wollte. Ich brauchte keinerlei Worte um ihr zu zeigen wie froh ich war, wie schön ich es empfand, dass sie den anderen Engel sehen wollte wie er zugrunde ging. Die junge Frau mit dem pechrabenschwarzen Haar wischte sich die Tränen weg und sagte mir leise, dass sie Angst gehabt hätte, dass ich sie durch den anderen Engel ersetzen würde. Ich musste lächeln. Sie fuhr fort und fragte mich ob ich sie beim nächsten Engel der hinab zu uns stieg sie durch ihn ersetzen und töten würde. “Aber natürlich.” wuchs das Lächeln zu einem verschmitzten Grinsen an, als ich ihr sarkastisch antwortete. Doch da bemerkte ich, dass sie große Selbstzweifel plagten. Ich wurde ernst. Ophelia stellte viele Fragen, sie wollte wissen warum sie noch lebe, weshalb ich mit ihr mein Bett teilte, sie beschützte und mich ihrer Probleme annahm. Mit mit seitlich gelegten Kopf sah ich mir das Wesen vor mir zuerst nur an. Ich verstand einfach nicht wie sie so viele Zweifel haben konnte, sie war doch eine Augenweide und strotze nur so von einzigartigem Charakter.
“Warum sollte ich etwas töten, das mir Freude bereitet? Warum sollte ich von dir abkehren und mir jemand anderes suchen mit dem ich meine Zeit verbringe, wenn die Zeit mit dir wie im Fluge vergeht obwohl ich mir wünsche dass sie stehen bleibt? Warum sollte ich in perfektes Geschöpf vernichten, das meiner würdig ist? Huh? Warum? Ich weiß keine Antwort darauf, weißt du sie?” sprach ich ruhig und griff nach ihrer Hand. Ihre weiteren Fragen warum sie nicht wie der andere Engel behandelt wurde, konnte ich ihr nicht beantworten.
Kaum dass sie zuende gesprochen hatte, zog ich sie ruckartig in meine Arme und begegnete ihren Lippen mit einem Kuss. Ich umschloss wie mit meinen Armen und wollte auf ewig so verharren. Als ich langsam meine Lippen von ihr löste, lehnte ich meine Stirn gegen ihre und grinste. "Da hast du deine Antwort. Mehr als das hier weiß ich selbst nicht. Ophelia, ich verstehe mich ja selbst die meiste Zeit selbst kaum und da erwartest du von mir klare Antworten?" Fragte ich sie an lächelnd und sah ihr in die Augen. "Ich würde sie dir geben wenn ich könnte." Löste ich mich ein kleines Stück weiter von ihr.

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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyMi Apr 06, 2016 6:54 pm

Midori

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich auf Camael gewartet hatte, nur wusste ich, dass wenn er nicht bald kommen würde, er mich wohl wecken müsste. Denn nach und nach spürte ich immer mehr, wie die Müdigkeit in mir hervor kroch und sich schwer auf meine Knochen zu legen schien. Auch meine Augen schloss ich immer öfter für längere Zeit. Der Tag heute war wirklich nervenaufreibend und bei all dieser Hektik kam ich nicht wirklich dazu, einen klaren Gedanken zu fassen und darüber nachzudenken, worüber Camael mit mir sprechen wolle. Nur wusste ich, dass er am Anfang, wo er ins Waisenhaus gekommen ist, etwas wütend wirkte. Bei unserer Ankunft am Portal wirkte er hingegen so wie immer... Hmm...
Ich zuckte etwas zusammen, als ich plötzlich ein Klopfen hörte und öffnete schlagartig meine Augen, ehe ich der Person hinter der Tür die Erlaubnis gab, ins Zimmer zu treten. Wie auch nicht anders zu erwarten, war es Camael, der plötzlich vor mir stand. Ich wollte ihn gerade fragen, worüber er mit mir reden wolle, da erkundigte er sich nach meinem Wohlbefinden und fragte, wie es mir den ginge. „Gut!“, sagte ich sofort und setzte mich so auf die Fensterbank, dass ich ihm direkt gegenüber saß und in seine Augen sehen konnte -musste dabei allerdings den Kopf etwas in den Nacken legen, da er doch ein ganzes Stück größer war, als ich. Dann meinte er plötzlich, dass mein Gesundheitlicher Zustand wichtiger wäre, als das Gespräch zwischen uns. Sofort schüttelte ich den Kopf und sah etwas beiseite. „Wir hatten doch ohnehin keinen so guten Start. Wenn dich etwas stört, dann solltest du es mir lieber direkt sagen, als es für dich zu behalten. Desto eher die Dinge ausgesprochen werden, desto schneller kann man eine Lösung dafür finden. Außerdem sind wir hier in einer Ausbildungsstätte für Seraphim. Das hier ist keine Kinderausbildung, also sollte ich mich an den Druck und den Stress schon mal gewöhnen. Du hattest doch selbst gesagt, dass es keinen Unterschied zwischen Nephilim und vollwertigen Engel gäbe... Also möchte ich, dass du mich auch so tadelst wie einer, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Nur so kann ich dazu lernen und irgendwann zu einem erfolgreichen Seraphim werden“, sagte ich. Ich wollte keineswegs mit Samthandschuhen angepackt werden und die gleiche Behandlung, wie alle andere hier oben auch und dazu gehörten nun mal auch alle Nachteile, die es mit sich bringt. Immerhin wollte ich keine verwöhnte Göre werden, die nur von den Vorteilen beider Seiten -also die als Nephilim und die als vollwertiger Engel- profitierte und dabei nichts negatives erschien. „Ich weiß nicht, wie es bei euch Engeln ist, wie ihr aufgewachsen seid, doch wir Menschen brauchen Negativerfahrungen und müssen Fehler machen, um aus ihnen zu lernen. Ich denke, dass wir nur auf diese Art und Weise heranwachsen können.“ Ich sah zu Boden. Ich hatte Camael nun meine Ansicht erklärt, doch was war, wenn sie komplett falsch war? Was wenn er das ganze aus einem komplett anderen Sichtwinkel betrachtete und nur noch, noch wütender darauf reagierte? Ich gab mir zwar größte Mühe, alles richtig zu machen, aber irgendwie war ich nicht annähernd so unfehlbar wie einer dieser Engel hier oben. „Ich...“, ich sah noch immer zu Boden und traute es mir gar nicht zu, in seine Augen zu sehen. „Ich bereite deinem Namen Schande, oder?“, fragte ich ihn leise. „Du bist der Vorzeigeengel schlecht hin und alle Leute respektieren dich. Die Leistungen die du erbracht hast waren überdurchschnittlich und ich? Ich stelle einen Blödsinn nach dem anderen an und das nur, weil ich es nicht besser weiß.“ Es frustrierte mich. Jeder der Engel hier träumte davon, Camaels Schüler oder Schülerin zu sein und ich? Ich brachte mich und somit auch ihn ständig nur in Schwierigkeiten. Wenn auch ungewollt.
Mein Blick huschte mit einem Mal zu meinen Händen, welche auf meinem Schoß lagen. Sie zitterten so stark, als würde ich gerade einen kalten Entzug oder ähnliches machen und ich schaffte es einfach nicht es unter Kontrollen zu bringen. Als wenn mein Körper wüsste, was jetzt gleich folgen würde, sprang er wie von selbst von der Fensterbank hinunter, rannte ins angrenzende Badezimmer und ich übergab mich über der Toilettenschüssel. Das lila Tuch um meine Schulter war natürlich sofort zu Boden gefallen und dummerweise hatte ich keine Zeit dazu gehabt, die Badezimmertür zu zumachen, weswegen Camael nur wenige Meter entfernt alles mitbekam. Na super.
Doch darauf konnte ich mich jetzt nicht konzentrieren, denn ich würgte erneut und spuckte wieder meinen Mageninhalt in die Toilette. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir los war, aber ich schob es erst einmal auf einen 24 Stunden Virus. Morgen würde es mir sicherlich schon viel besser gehen, so als ob nichts geschehen wäre. Hoffte ich zu mindestens.


Ophelia

Panik machte sich in mir breit, als Luzifer grinsend sagte, dass er natürlich mich töten und durch den neuen Engel ersetzen würde. Doch dann erkannte ich den Sarkasmus aus seiner Stimme und ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen. Dieser Blödmann ließ aber auch keine Situation aus, um mich zu ärgern oder mir einen halben Herzinfarkt einzujagen! Dann aber fragte er mich, warum er etwas töten solle, was ihm Freude bereiten würde. „Es klingt fast so, als wäre ich wirklich nur ein Spielzeug für dich“, sagte ich leise und sah zu Boden. Was dachte ich da nur? Natürlich war ich nur ein Spielzeug für ihn! Er hatte mich zu seiner alleinigen Unterhaltung noch am Leben gelassen -so hatte er es zu mindestens zu Anfang formuliert, wenn ich mich recht erinnerte. Und sobald ich ihm zu langweilig werden würde, würde er mich töten.
Noch bevor ich auf seine Frage antworten konnte, ob ich eine Antwort auf seine Frage wüsste, warum er etwas töten solle, was ihm Freude bereitete, zog er mich ruckartig in seine Arme, was mich etwas aufschrecken ließ -zumal ich plötzlich seine Lippen auf den Meinen spüren konnte. Dennoch erwiderte ich den Kuss nur zu gerne und schlang dabei meine Arme um seinen Nacken und vertiefte das ganze noch ein wenig. Als wir uns dann aber wieder von einander lösten, legte ich meine Hände auf seine Brust und sah ihm tief in die Augen, als er seine Stirn gegen die meine legte. „Das war die Antwort, die ich mir erhofft hatte“, sagte ich leise und lächelte ein wenig. Luzifer war ein besonderer Mann und ich glaubte mittlerweile, dass er das Beste war, was mir jemals passieren konnte.
Mit einem mal entfernte sich der schwarzhaarige wieder ein Stückchen von mir, was mir ehrlich gesagt so gar nicht passte und ich sofort die Distanz zwischen uns überbrückte. Sanft legte ich meine Arme um ihn und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. „Nein... Geh noch nicht. Lass uns noch ein Weilchen so stehen bleiben. Nur ein paar Augenblicke“, sagte ich leise und schloss dann meine Augen, um den Moment voll und ganz auskosten zu können. „Du glaubst gar nicht, wie lange ich mich nach jemanden wie dir gesehnt habe. Nach jemanden, der mir mit etwas anderes als Hass und Abscheu gegenüber tritt“, flüsterte ich und dachte an die schmerzvolle Zeit im Himmel zurück. Luzifer hatte recht. Sie waren die Monster, nicht wir.
„Du? Luzifer?“, fragte ich etwas unsicher, sah dann aber zu ihm hinauf. „Darf ich heute Nacht wieder bei dir schlafen? D-Du hast dann auch einen Wunsch bei mir frei! Du darfst dir alles wünschen, was du möchtest -so fern es halt in meiner Macht steht, diesen Wunsch zu erfüllen“, sagte ich und sah bittend -naja eher flehend- in seine Augen. „Ich möchte nicht mehr ohne dich einschlafen... am liebsten nie wieder“, wurde ich zum Ende hin immer leiser. Es war so schön gewesen, mal keinen Alptraum zu haben und auszuschlafen. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, in seinen Armen aufzuwachen, doch wollte ich keineswegs gierig erscheinen, außerdem hatte er eine Hölle zu leiten, da hatte man wahrscheinlich keine Zeit, im Bett zu liegen und einfach mal gar nichts zu tun.
Es war aufregend für mich. Luzifer weckte Gefühle in mir, die ich noch nie zuvor in meinem ganzen Leben gespürt hatte. Ich hatte immer nur aus Erzählungen gehört, wie es wäre und wie es sich anfühle. Umso schöner war es, nach dieser langen Zeit endlich selbst eine Kostprobe zu bekommen und ich wollte es genießen. Ich wollte die Zeit mit uns beiden vollends genießen. Wer wusste schon, wie lange wir beide noch Zeit miteinander hatten? Das Leben schlug manchmal unvorhergesehene Wege ein und riss einen so mir nichts dir nichts aus seinem üblichen Alltag und niemand war vor diesen Schicksalsschlägen sicher. Nicht einmal jemand mächtiges wie Luzifer. Und noch weniger jemand einfaches wie ich.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDo Apr 07, 2016 12:51 am

○ Camael ○

Die vom Mondlicht geküsste Silhouette am Fenster sah mir mit ihren in der nächtlichen Finsternis finkelnden blauen Augen entgegen. Ohne große Überlegungen anzustellen gab sie mir eine sofortige Antwort. Dass es ihr 'gut' ginge stimmte nicht. Es war nicht nur so dass ich es anhand ihrer zu schnellen Antwort bemerkt hatte, sondern auch dass ich wusste dass Midori in keiner guten körperlichen Verfassung war. Schließlich konnte ich sehen was vor sich ging und besaß einen gottgegebenen Verstand, sodass ich mir die Ereignisse mit dem Regen, Midoris Appetitlosigkeit und ihr Freieren zusammenreimen konnte - zwar hatte ich keinerlei Ahnung was, aber ich dachte mir dass es da eine Verbindung geben musste. Zudem kam ihr seelischer Zustand, um welchen ich mich sorgte. Sie hatte sich so sehr auf den Besuch ihrer Familie gefreut und war dann einfach weggegangen als es sich angeboten hatte und schien mir sehr überfordert. Das folgerte ich zumindest aus ihrer Gefühlsexplosion Marta gegenüber. Ich ich seufzte tief und verschrenkte die Arme vor der Brust.
Meinen Vorschlag sich auszuruhen lehnte sie allerdings ab. Ich wusste nicht ob sie das tat damit ihre kleine Lüge nicht auffliegen würde oder weil es ihr wirklich sehr am Herzen lag die Angelegenheit so baldig wie möglich zu klären. Wie es auch sein mochte, ich folgte ihrem Wunsch und würde nun mit ihr reden. Ich setzte mich neben Midori auf die Fensterbank, da ich ihr auf einer Ebene begegnen und nicht irgendein Machtgefälle heraufbeschwören wollte. Sie erklärte mir ihre Gedanken und ich verstand es, dass sie sich mit mir aussprechen wollte, aufgrund unseres holprigen Starts als Schüler-Mentor-Gespann. Ich empfand sogar einen Funken Freude, der in mir aufglimmte und sich schon bald zu einem kleinen Flämmchen ausbreitete, denn war es ebenso in meinem Inetresse, dass wir zwei uns gut gegenüber standen. Ich hörte ruhig und konzentriert zu, als sie meinte, dass sie sich schon mal an den Leistungsdruck hier gewöhnen wollte und davon ausgehend auf das alte Thema der Bevorzugung bwz. Abwertung der Nephilim kam. Ich hätte dabei sogar fast gelächelt. Durck? Bislang hatte ich das Tempo noch nicht einmal angespannt und war mit dem Unterrichten so weit voran geschritten dass ich glaubte sie würde gut mitkommen. Es war schon verrückt sie so zu hören. Auf einer Weise war sie ungeduldig, noch viel zu kindisch und ungestüm, jedoch gab es da dann anscheinend auch noch die Kehrseite, die ich nun erfuhr. Eine Midori die ruhig, voller Vernunft und Verstand zu einem sprach und einem kognitiv weiter entwickelt schien. "Ich werde dich genauso bestrafen und bewerten wie ich es bei jeden anderen Engel auch tun würde. Allerdings gibt es dennoch Unterschiede die ich zu beachten habe. Es ist nun einmal Tatsache, dass du in der irdischen Welt aufgewachsen bist und somit mit ihren Traditionen, Gebräuchen und Werte und Normen mehr vertraut bist als mit denen die hier vorherrschen. Deshalb müssen wir nun einmal bei Null anfangen und haben nicht wie bei den meisten anderen den Vorteil, dass du dich bereits im Diesseits auskennst. Dazu gehört, dass dir die Geschichte unseres Volkes nicht all zu vertraut ist sowie dass dir die ersten Erfahrungen mit deinen Fähigkeiten fehlen, die die Kinder hier bereits in ihrer Grundausbildung machen, bevor sie ihrem Schicksal entsprechend ihrer Berufung zugeteilt werden. - Midori, ich wollte nie den Anschein erwecken dich zu bevorzugen oder zu benachteiligen, nur solltest du dies im Hinterkopf behalten wenn wir trainieren, da du nun einmal härter für deinen Erfolg zu kämpfen haben wirst als der Durchschnittsengel. Du solltest wissen dass ich als ich sagte, dass es keinen Unterschied zwischen Engel und Nephilim gäbe, dir damit sagen wollte, dass du genauso wertvoll für unsere Gemeinschaft werden kannst wie jeder andere auch und dass du aufgrund deines Blutes nicht weniger wert bist als der Rest des Himmels." Antwortete ich ihr angemessen sachlich, doch konnte ich nicht verhindern dass eine Priese Verständnis für sie mitschwang.
Als sie jedoch meinte, dass sie meinem Namen Schande bereitete entglitten mir meine Züge und dieses mal konnte ich mich nicht wie gewohnt schnell wieder fassen. "Wie konnst du solch einen Gedanken? Du bereitest mir keine Schande. Ich weist, wir hatten es nicht immer einfach miteinander und müssen uns noch aneinander gewöhnen." Ich überlegte still für mich was sie als mögliche Gründe sah, dass sie meinen Namen entweihen würde. Da wurde mir eins bewusst und ich sah Midori unentwand in die Augen. "Midori, kann es sein, dass du dir selbst Vorwürfe machst als Nephilim geboren zu sein? Darin liegt keine Schande. Eben sagte ich doch, dass du den anderen gleichgestellt bist. Du solltest dich nicht dafür schämen, du solltest stolz auf deine irdische Herkunft sein." Ich verstand nicht was genau in ihr vorging, was ihre Beweggründe waren und warum sie diese scheinende Scham verspürte.
Den eigentlichen Grund warum wir miteinander reden wollten, konnte ich allerdings nicht mehr zu Sprache bringen, denn sah die Goldhaarige entgeistert auf ihre Hände, ehe sie aufsprang und sich geräuschvoll im Badezimmer übergab. Nun reichte es mir. Ich konnte doch nicht nur tatenlos zusehen und nichts tun, während es meiner Schülerin offenbar immer schlechter und schlechter ging. Entschlossen ging ich zu ihr und legte ihr meine Hand auf den Rücken. Ich wunderte mich wie sie überhaupt noch erbrechen konnte, wenn sie doch seit gestern gar nichts mehr zu sich genommen hatte.
Als ihre Würgekrämpfe nachließen, reichte ich ihr ein Tuch und hölob sie dann in meine Arme. Als wir an ihrem Bett vorbei kamen, packte ich die Decke. Ich verließ mit ihr das Gebäude und flog sie zum Heilzantrum. Die Decke hatte ich ihr gegeben, damit sie vor dem kühlen Wind der Nacht besser geschützt war. Dort angekommen nam sich direkt ein Heiler ihrer an und für mich hieß das warten und zwar so lange bis die Untersuchungen fertig waren.
Es mussten mehrere Stunden vergangenen sein, denn war ich während ich mit zunehmender Anspannung gewartet hatte im Flur auf einer Bank im sitzen eingenickt. Dann kam der zuständige Heiler. Er stellte sich mir vor und ging dann mit mif in das Zimmer in das er Midori untergebracht hatte. "Wir konnten nichts physisches feststellen, zumindest sind es keine irdischen Belange die dich plagen, körperlich müsstest du eigentlich kerngesund sein. Allerdings haben wir bemerkt, dass deine Aura aus dem Gleichgewicht ist. Ich tippe darauf, dass etwas in deinem Geist der Auslöser ist, dass es sich auf deine Seele auswirkt und zu guter Letzt dir deine körperlichen Beschwerden eingebracht hat. Ich empfehle dir daher Ruhe und du solltest mit deinen Vertrauten darüber sprechen, was dich in letzter Zeit belastet." Riet der Heiler ihr. "Denn denk daran, ein gesunder Geist macht einen gesunden Körper." Verabschiedete er sich dann von uns. Ich sah ihm noch hinterher und wandte meinen Kopf dann zu Midori um. "Nun, so gut scheint es dir dann wohl doch nicht zu gehen, wie?" Stellte ich trocken fest und hatte sie nun ertappt. "Wenigstens ist es ganz schön hier." Wollte ich sie ein wenig aufheitern und spielte auf die sehr naturbelassen Räumlichkeit an, welche den Anschein erweckte dann man in einem Wald stehen würde und jeden Moment ein Pegasus oder Irrlicht vorbei kommen musste. Ich sah zu der im Bett liegenden und stellte fest dass mich es ziemlich erleichterte, dass sie kein akuter zu heilender Notfall war. Doch hatte ich nun mal sicher gehen wollen. "Willst du hier bleiben, oder soll ich dich zurück in dein Zimmer bringen?" Fragte ich meine Schülerin und setzte mich müde auf die Bettkante.


○ Luzifer ○

Ophelia hatte es völlig falsch aufgeschnappt dass ich mich an ihr erfreute, da sie nun an nahm ein bloßes Spielzeug ohne Bedeutung für mich zu sein. Doch wie konnte ich es anders ausdrücken, als dass sie mir Freude bereitete? Ich empfand nun einmal jedes einzige vderdamme mal Freude, wenn ich einen Blick auf sie erhaschen konnte und sie zu necken würde wohl noch zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen werden. "Nicht doch." Entgegnete ich ihr und streichte ihr eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr. "Du bist nicht ein Spielzeug. Du bist das Spielzeug, das eine was ich brauche und begehre. Was ich verlange." Wurde meine Stimme zunehmend rauer.
Als ich mich nach unserem stürmischen Kuss von ihr löste und weiter gehen wollte, spürte ich jedoch ihren warmen Körper an meinen als sie mir die Arme umlag. Sie bat mich noch nicht zu gehen und ein wenig zu verweilen. Ich umschloss ihre schlanke Taille mit meinen Armen und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn als sie ihre Augen schloss. Ihre daraufhin folgenden Worte, dass sie sich schon lange nach einem wie mich der ihr nicht nur mit Hass und Abscheu begegnete warten würde, ließen mich mal wieder grinsen. "Liebes, wenn ich nur jedes mal eine Seele dafür bekommen würde, wenn mir das jemand sagt..." scherzte ich offensichtlich und völlig selbstverliebt.
Da fragte sie mich ob die noch einmal bei mir schlafen dürfe und dass ich auch einen Wunsch bei ihr frei hatte. Ich zog sie näher an mich heran und meine Hände wandeten zu ihren Hintern. Ich sah ihr anzüglich grinsend in die Augen. "Oh mir fällt da einer ein." Ich beugte mich vor, bis meine Lippen nur noch wenige Millimeter vor ihrem Ohr stoppten. "Ich will dich." Verlangte ich. "Wann immer ich es sage - überall." Endete ich und begab mich dann runter zu ihrem Hals, um ihn sanft zu beissen. Ich arbeitete mich bis zu ihrem Dekolleté vor, kagte an ihrem Brustansatz und vereinte dann unsere Lippen wieder zu eins. Mein Griff an ihrem wohl geformten Hintern verfestigte sich und ich spurte wie ich erregt wurde. "So wie jetzt." Raunte ich. Mein Verstand setzte aus und nur noch meine Lust und mein Verlangen meine Sehnsucht nach ihr wollten gestillt werden. Ich packte ihr Handgelenk und zog Ophelia in die Botanik des Hofs. Zwischen Gestrüpp und Büschen fiel ich dann wieder über sie her und stieß dieses mal bei unserem Kuss mit der Zunge in ihren Mund, stupste ihre an und merkte wie ich immer rattiger auf sie wurde. Ich machte ich mich an ihren Klamotten zu schaffen, löste mich unter schweren Atem von ihren Lippen und zog ihr langsam die Träger ihres schwarzen Kleides die Schultern hinunter, während ich ihr provozierend in die Augen sah und entkleidete Ophelia vollends. Sofort machte ich mich an die Arbeit mein Oberteil los zu werden und meine Hose war als nächstes dran. Ich zog Ophelia an mich, spürte ihre nakcte Haut auf meiner und verlor mich in ihren Augen. In diesen tiefgründigen Augen die mich mit ihrem bloßen Blick in den Wahnsinn trieben. "Du bist so wunderschön, Ophelia. Einer Gottin ebenbürtig." War ich fasziniert von ihrem Anblick und umschloss sie in meine Arme um sie noch näher bei mir zu spüren.
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Azumi
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyDo Apr 07, 2016 7:23 pm

Midori

Es ging alles ziemlich schnell. Kaum hatten wir die Ausbildungsstätte für Seraphim hinter uns gelandet, dauerte es nicht lange und wir kamen an einem Heilzentrum an. Man hatte mir zwar die ganze Zeit erklärt, was mit mir geschah und auf was mich die Heiler alles testeten, doch nahm ich es nicht wirklich wahr. Zu sehr war ich meine Gedanken vertieft und ehrlich gesagt wurde ich auch zunehmend müder. Ich war schon bevor Camael in mein Zimmer gekommen war, kurz davor einzuschlafen und jetzt, wo noch mehr Zeit verstrichen war, wurde es zunehmend schwerer, meine Augen wirklich offen zu behalten.
Nach einer mir gefühlten Unendlichkeit, waren die ganzen Tests beendet und der Heiler und mein Sensei traten in mein Zimmer. Sofort setzte ich mich auf und sah zwischen den beiden hin und her. Mir gefielen diese ernste Gesichter nicht, doch tat ich es bei Camael damit ab, dass er wohl selbst ziemlich müde sein musste, da er heute genauso früh aufgestanden war, wie ich. Zu mindestens ging ich davon aus, da wir beide gemeinsam noch vor Sonnenaufgang uns zur Erde begeben hatten und aufgrund des Trainings, wurde es gestern Abend auch etwas später.
Ich hörte dem Heiler mit halben Ohr zu und starrte eigentlich die meiste Zeit auf und den selben Punkt. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass ich keine körperlichen Probleme hatte. Doch sollte mein Geist nicht im Einklang mit meinem Körper sein. Ob diese Diagnose nun besser war, als die, dass ich körperlich nicht fit sei, wagte ich zu bezweifeln. Ich konnte mir körperlichen Schmerzen und Problemen wesentlich besser umgehen, als mit denen, die mir auf der Seele brannten. Zumal ich bei dieser Art von Problemen nicht abwägen konnte, wann es vorbei sein würde. Außerdem hatte ich bedenken, dass meine körperlichen Probleme dann immer wieder zurückkommen würde. So lange konnte ich unmöglich das Training ausfallen zu lassen!
Der Heiler verschwand und Camael setzte sich zu mir aufs Bett. Ich wurde mir zunehmend sicherer, dass er wohl wirklich sehr müde sein musste. Seine Pupillen waren etwas kleiner als sonst, auch wirkte er noch etwas ruhiger als zuvor. „Ich mag zwar keine Krankenhäuser -oder Heilungsinstitute, aber ich möchte dir keineswegs Umstände bereiten. Immerhin hast du nur meinetwegen Stunden lang hier verharrt, obwohl du Ruhe und Schlaf mindestens genauso viel wie ich zu benötigen scheinst“, sagte ich und sah etwas auf meine Hände, welche wieder auf meinen Schoß lagen. „Es tut mir leid... Jetzt habe ich dir schon wieder Umstände bereitet“, entschuldigte ich mich. Mit einem vollwertigen Engel wäre das sicherlich nicht geschehen. Dann hörte ich aber plötzlich ein Klopfen und sah auf.


Estella

Es war wieder ein anstrengender Tag gewesen, doch unterschied er sich nicht wirklich von den anderen. Kranke oder verletzte Engel wurden von ihren Gebrechen geheilt, Familien schlossen ihre Angehörige, welche einen langen Leidensweg bestreiten mussten, endlich in ihre Arme und neben dem ganzen Trubel hier lernte ich noch. Ich wollte besser werden. Nein, ich musste besser werden! Erzengel Raphael hatte sich meiner höchstpersönlich angenommen und mich unterrichtet. Diese Ehre wurden nur wenigen zu Teil, da wollte ich ihn nicht enttäuschen. Ich würde immer mein Bestes geben, um die Erde und den Himmel ein kleines wenig besser zu machen. Es war das Schicksal, was mir der hohe Rat vorherbestimmt hatte und aus diesem Grund würde ich es annehmen und meinen Weg mit Bravour meistern.
„Estella. Das ist eine große Verantwortung, die du mit dir trägst. Doch sind Raphael und ich uns sicher, dass dies der beste Weg ist, deine Fähigkeiten weiter auszubauen“, sagte Mariella lächelnd und hatte mir ihre Hände auf meine Schultern gelegt, während sie mich aufmunternd anlächelte. Neben Raphael war die braunhaarige Schönheit für mich zuständig. Wir beide verbrachten mehr Zeit, als Raphael und nicht, was an sich auch nichts ungewöhnliches war. Immerhin hatte er genügend andere Dinge zu tun. Er war schließlich ein Erzengel. „Mach dich nun auf den Weg ins Heilinstitut. Wir werden das auch ohne dich hier schaffen. Aber das ist eine einmalige Gelegenheit, in deiner Ausbildung weiter voran zu kommen. Nicht häufig bekommt man die Chance, sich um einen Nephilim zu kümmern und sich somit vertrauter mit den irdischen Schmerzen und Leiden zu machen. Aber ich -nein Raphael und ich- sind uns sicher, dass niemand geeigneter für diese Aufgabe wäre, als du“, sprach mir Mariella Mut zu. Ich selber konnte mich nur zu einem Nicken durchringen. „Ich werde dann jetzt gehen“, sagte ich und entfernte mich etwas von ihr. Respektvoll verbeugte ich mich vor meiner Mentorin, machte mich dann aber auf den Weg zum Institut für Heilung, wo meine Patientin auf mich warten würde.

Ich hatte nicht lange zum Institut gebraucht und auch das Zimmer der Nephilim war schnell gefunden, da ihre Aura sich deutlich von den anderen Engeln abhob. Zudem hatte ich gehört, dass Camael ihr Mentor sein solle. Seine Aura war ebenfalls nicht schwer zu erkennen. Sie überstrahlte die eines jeden anderen Seraphim, der mir bisher unter die Augen gekommen war.
Am Zimmer angekommen, klopfte ich gegen die hölzerne Tür und wartete auf ein Zeichen, dass ich eintreten durfte. Als dieses ertönte öffnete ich die Tür und sah auf das im Bett sitzende Mädchen und dann zu Camael. Sofort verbeugte ich mich respektvoll vor dem Älteren und seiner Schülerin. „Guten Abend“, versuchte ich mich in der irdischen Begrüßung. „Midori“, sprach ich die blondhaarige an. „Mein Name ist Estella. Sofern du erlaubst, werde ich mich die nächste Zeit um deine Gesundheit kümmern. Sei unbesorgt, ich habe eine gute Ausbildung genießen dürfen und bin bestens mit den irdischen als auch mit den nicht-irdischen Krankheiten vertraut“, erklärte ich ihr. „Wir sollten am Besten zurück ins Institut zurückkehren, da ich davon ausgehe, dass dir die Wände deines Zimmers Vertrauter vorkommen, als diese hier...?“, ließ ich es fast wie eine Frage klingen. Es war wichtig, dass sie sich ausruhte, gründlich ausruhte und das konnte sie am Besten an einem Ort, der ihr nicht neu war und den sie kannte. Außerdem konnte ich mich dann selbst dort einrichten und alles für die morgigen Untersuchungen und Befragungen anfertigen.



Ophelia

„Also wirklich! Da versuche ich einmal ernst zu bleiben und da ruinierst du die Stimmung einfach so mit einem selbstverliebten Spruch!“, tadelte ich ihn schon beinahe. Doch dann drückte er mich an sich heran und kam mit seinen Lippen meinem Ihr gefährlich nah. Sofort breitete sich eine angenehme Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus und es begann wieder so aufregend in meinem Bauch zu kribbeln. Dennoch konnte ich einen winzigen Rotschimmer auf meinen Wangen nicht verhindern. „A-Aber nur wenn wir auch wirklich alleine sind“, verhandelte ich, da ich es nach wie vor nicht mochte, wenn man mir bei gewissen Dingen zusah. Ich konnte gar nicht verstehen, wie Luzifer damit so locker umgehen konnte.
Noch bevor ich so richtig reagieren konnte, zog mich eben dieser in den Garten und ich fand mich schon wenig später nackt unter ihm liegend wieder. Wie schaffte er es nur immer wieder, mich in so kurzer Zeit, so geil auf ihn zu machen?! Ich erwiderte sofort seine Küsse und ließ meine Hände gierig über seinen Rücken fahren. Neben seinen zwei riesigen Narben fühlte ich die vielen kleinen Kratzer, die er noch von unserem letzten Mal davon getragen hatten. Sie schienen doch tiefer gegangen zu sein, als erwartet. „Wenn ich wirklich einer Göttin ebenbürtig sein soll, kann ich für dich nur hoffen, dass du mich auch wie eine behandeln wirst...~“, raunte ich ihm verlangend ins Ohr und konnte es im Grunde selbst kaum erwarten, ihn wieder in mir zu spüren. Doch was dann folgte, konnte ich nicht mit eigenen Worten beschreiben, so gut war es.

Schwer atmend lag ich auf dem Boden und starrte in den Himmel hinauf. Dieses Mal war es noch viel besser gewesen, als beim letzten Mal und ich musste mich wirklich Fragen, wie Luzifer es schaffte, mir immer und immer wieder den Verstand zu rauben. Dann legte ich aber meine linke Hand auf seine Brust und beugte mich zu ihm hinunter und küsste ihn erneut innig -auch wenn ich nach wie vor nur schwer Luft bekam, aber das war es mir so was von wert!
Als ich mich dann aber langsam von ihm löste, sah ich ihm noch einige Zeit lang in die Augen, ehe ich mich ganz von ihm abwandte und mir meine Kleidung wieder anzog. Immerhin wollte ich nicht von jemandem hier entdeckt werden -schon gar nicht nackt! Luzifer sollte der einzige sein, der mich jemals so zu Gesicht bekommen sollte. Ich würde niemals einen anderen Mann so sehr begehren, wie ich ihn begehrte.
„Was glaubst du, wie spät es jetzt ist?“, fragte ich ihn und sah etwas nachdenklich hinauf. Der Tag neigte sich sicherlich bald dem Ende zu und ehrlich gesagt konnte ich es kaum abwarten, wieder in seinen Armen einschlafen zu dürfen. Wenn ich etwas Glück hatte, würde ich Morgen vielleicht vor ihm aufwachen und nicht alleine sein, wenn ich meine Augen aufschlagen würde. Schön wäre es allemal.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyMi Apr 27, 2016 8:04 pm

○ Camael ○

Die Zeit die ich im Wartesaal verbracht hatte schien mir nun Tage her zu sein, dabei war ich erst seit ein paar Minuten in das Behandlungszimmer getreten und hatte mich auf die Bettkante gesetzt. Ich war erleichtert, dass es nichts gravierendes war wie eine menschliche Krankheit, mit der ich nun gar nicht gewusst hätte umzugehen. Jedoch bescherte mir das Wissen, dass es die fehlende Balance von Midoris Innenleben war die ihr so zusetzte Kopfschmerzen. Geschah das bei Nephilim? War es.durch den Unterschied der Welten? Ich würde Askael fragen mussen, ob er mit seinem Schützling auch solche Strapazen durchleben musste.
Mirdori begann sich für die Umstände die sie mir bereiten würde zu entschuldigen. Sie machte sich Vorwürfe. “Um sich dafür zu entschuldigen ist es zu spät.” sagte ich ihr mit ruhiger Stimme und spürte wie ich mit meiner Trägheit mitgleich immer leichtfertiger wurde. “Was geschehen ist ist geschehen und glaube mir, ich habe schon schlimmeres durchgestanden als Schlafmangel. Zudem ist dein Wohlergehen das was für mich oberste Priorität hat.” Auch wenn sie mich nicht ansah, umso intensiver fixierte ich meinen Blick auf sie und hatte ihr beinahe über den Kopf gestreichelt, doch ein Klopfen hielt mich davon ab. Auf mein “Herrein.” hin erschien eine junge Frau, ich ging stark davon aus dass sie eine Heilerin war oder zu ihnen gehörte. Als sie mich erblickte verbeugte sie sich respektvoll und sprach uns mit der irdischen Höflichkeitsform an. Wahrscheinlich um Midori das Leben zu erleichtern. Nette Geste. Klein, aber aufmerksam von ihr. Sie stellte sich als Estella vor und erst da erkannte ich den Engel. Sie war groß geworden. Eine junge Frau und hübsch. Sicher ich hatte sie noch erst gesehen, als mein Wirtskörper in der irdischen Welt von einem dieser Automobile erfasst worden war und es dadurch Komplikationen mit meiner Rückkehr ins Himmelsreich gab. Meine Seele hatte diesen Zusammenstoß nicht ohne weiteres weg stecken können, sodass ich selbst Blessuren davon getragen hatte.
Trotzdem hatte ich jedes mal das Bild des kleines Mädchens vor Augen dass mit meiner Schwester gespielt hatte. Ariella und Estella waren in ihren Kindertagen unzertrennlich gewesen, wo die eine war konnte die andere auch nicht weit sein. Doch hatte das Schicksal andere Pläne für die beiden gehabt und so war Ariella nun ein Helfer der ungeborenen Seelen geworden, wie unsere Mutter, während Estella ihrer Berufung als Heilerin nachging.
Estella stellte sich vor und unterrichtete uns dass sie eine gute Ausbildung genießen durfte und dass sie sich mit jeglichen Krankheiten auskannte. Ich war erleichtert und empfand es als großen Segen Estella als Unterstützung beiseite gestellt zu bekommen. Sie meinte es wäre besser für Midori wenn wir zurück ins Institut kehren würden, da es für sie eine vertdautere Umgebung wäre. Ich stand vom Bett auf und half Midori es ir gleich zu tun. Ich war immer noch in Sorge um meine Schülerin. “Dann brechen wir am besten gleich auf, dann kannst du dich früher wieder ausruhen.” Richtete ich mich an Midori.
Bald darauf waren wir im Institut angekommen. Ich brachte Midori in ihr Zimmer und bat Estella uns zu begleiten, damit sie wusste wo meine Schulerin sich befand, falls es mal einen Notfall geben würde. “Schlaf dich aus, wir werden morgen sehen wie du dich fühlst und dann entscheiden ob du trainieren kannst.” Zudem wünschte ich ihr einen erholsamen Schlaf und verließ dann mit Estella Midoris Zimmer. “Du wirst denmach hier ebenfalls ein Zimmer beziehen, nehme ich an.” Frage ich die Heilerin. Ich war immer noch müde und es wurde mit zunehmender Zeit nicht besser. Ab und an musste ich einige male öfters blinzeln um mich wach zu halten.



○ Luzifer ○

Zufrieden kreuzte ich die Arme hinter dem Kopf und machte keine Anstalten mich anzuziehen. Ich fühlte mich wohl in meiner Haut, schließlich war ich auch ein gut bestückter Mann der gerade von einer wunderschönen Frau beglückt wurde.
Ophelias Hand auf meiner Burst fühlte sich so gut an. Ihr Kuss raubte mir den Verstand. Als sie sich dann schwer atmend von mir löste, sah sie mir tief in die Augen und in diesem Moment gab es nur sie und mich. Sie war mein und würde auf ewig mein bleiben. Ich legte meine Hand auf ihre Wange und streichelte mit meinem Daumen über ihren Wangenknochen. Sie war wunderschön. Ich beugte mich vor und küsste ihre Stirn. Dann lehnte ich mich wieder zurück und sah ihr dabei zu wie sie sich eilig anzog. “Abends. Vielleicht hat Azul bald die kleine Made vorbereitet. Vielleicht lässt er sich aber auch nicht den Spaß nehmen ihn die Nacht durch zu quälen.” Ich stand schwerfällig auf und stellte mich im Adamskostüm hinter meine Liebste um sie dann in meine Arme zu schließen und ihren süßen Duft einzuatmen. “Du bist heute Nacht doch wieder bei mir, nicht war?” Legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter.
“Ophelia?” ich ließ von ihr ab und drahte sie zu mir um. “Wenn ich mit meiner Tochter wieder vereint bin, wenn sie wieder bei mir ist, wirst du dann auch bei mir bleiben? Wirst du sie akzeptieren?” Es wäre für mich das schönste wenn Ophielia und meine Filia sich gut verstehen würden, auch wenn es nur mir zu liebe wäre. Alles was ich war ist ein man, der sich nach einer Familie sehnte und mit der Aussicht auf ein Kind und einer Gefährtin würde dieser Wunsch bald in Erfüllung gehen.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySa Apr 30, 2016 2:22 pm

Midori

Ich wusste nicht warum, aber Camaels Worte beruhigten mich nicht wirklich. Ich hatte nach wie vor Schuldgefühle, doch musste ich diese erst einmal beiseite drängen, denn es klopfte wieder an der Tür. Camael bat die Person herein und vor uns stand ein blonder Engel. Sie verbeugte sich vor Camael und begrüßte uns auf irdische Art, ehe sie sich als Estella vorstellte. Sie erklärte uns, warum sie da war und erzählte, dass sie eine gute Ausbildung genießen durfte. Ich spürte, wie eine Welle der Erleichterung über mich einstürzte. Warum wusste ich nicht. Entweder, weil sie dafür sorgte, dass ich mich nicht länger mit Camaels Worten auseinandersetzen musste, oder weil sie vielleicht einen Weg finden würde, dass mein Mageninhalt mal länger als fünf Minuten in meinem Magen bleiben würde.
Estella erklärte uns, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn wir wieder zurück ins Institut kehren würden, weshalb mir Camael aufhalf. „Danke“, sagte ich leise, ehe wir zu dritt aufbrachen. Während des Flugs musste ich mich wirklich konzentrieren, nicht einzuschlafen, doch Gott sei dank, ging der Rückflug relativ rasch. Estella folgte uns noch bis zu meinem Zimmer. Dort angekommen bedankte ich mich bei den beiden und wollte eigentlich direkt schlafen gehen, als Estella noch meinte, dass sie mich Morgen abholen würde, sobald ich ausgeschlafen hätte, um mit mir einige Tests durchzuführen. Ich nickte bloß und wünschte den beiden noch eine gute Nacht, ehe ich die Zimmertür schloss und mich erschöpft auf das Bett fallen ließ, wo ich schon kurz darauf einschlief.


Estella

Als wir im Institut ankamen, teilte ich Midori noch mit, dass ich sie morgen abholen würde, ehe ich mich von ihr verabschiedete und gemeinsam mit Camael zurück ging. Er fragte mich nach einiger Zeit, ob ich hier ebenfalls ein Zimmer beziehen würde und ich nickte. „Anfangs wollte ich hier nur mein Labor für tagsüber einrichten und die Nächte bei mir zu Hause verbringen. Allerdings ist Midoris Zustand schlechter als erwartet, darum wäre es unverantwortlich von mir, soweit von ihr entfernt zu sein, wenn es ihr jeden Moment schlechter gehen könnte. Also ja. ich werde hier ebenfalls ein Zimmer beziehen“, antwortete ich ruhig und hielt meinen Blick auf den Weg gerichtet. „Wenn bei Nephilim Krankheiten auftauchen, geht man zuerst davon aus, dass ihnen der Dimensionswechsel zwischen Erde und Himmel ihnen nicht bekommt, aber bisher war das erst bei einem einzigen Nephilim der Fall, der damit Probleme bekommen hat. Es haben sich aber seit damals beide Orte verändert, weswegen ich ebenfalls dies in Betracht ziehen muss. Ich weiß, dass die Heiler, die die ersten Untersuchungen bereits durchgeführt haben, nichts dergleichen bei ihr gefunden haben und nur davon ausgehen, dass etwas mit ihrem Kopf nicht stimmt, doch würde ich morgen gerne noch einmal die Tests wiederholen, um wirklich alles ausschließen zu können, was man bereits diagnostiziert hat.Versteh mich bitte nicht falsch. Ich habe Vertrauen in das Können der anderen Heiler, doch werden Menschen als zierliche und gebrechliche Wesen herangezogen, weswegen man sich lieber keine Fehler bei ihrer Heilung erlauben sollte, zudem kann ich ihren geistigen Zustand noch nicht einschätzen“, gab ich zu bedenken. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein weiterer Nephilim zum Seraphim ausgebildet wird“, sagte ich, ließ dabei aber außen vor, dass es sich bei diesem Nephilim um Raphaels Sohn handelte. Er hatte Mariella und mir dieses Geheimnis schließlich anvertraut und nur die wenigsten wussten darüber Bescheid, weswegen es mir natürlich eine noch größere Ehre war, dass er jemand einfaches wie mir, etwas so wichtiges anvertraute. „Sein Name ist Mercutio. Ich würde dich bitten -sofern es dir keine Umstände bereitet- ihn morgen zu mir zu bringen, sobald ich die ersten Tests mit Midori abgeschlossen habe. Wir haben den großen Vorteil, dass beide zur fast selben Zeit hier hinauf in den Himmel gekommen sind, weswegen ich ihre Testergebnisse vergleichen und gewisse Krankheiten dann ausschließen oder beweisen kann. Das würde eine Menge Zeit ersparen und Zeit ist das, was für Heiler und Patient so wichtig ist“, erklärte ich Camael, erkannte dann aber, dass wir in der Nähe der Krankenzimmer waren, weswegen wir gleich Abschied voneinander nehmen würden. „Aber genug davon. Es freut mich zu sehen, dass du dich von damals scheinbar erholt hast. Die Wunden die du damals davon getragen hast, waren nicht ohne. Umso wichtiger ist es, dass du es nicht übertreibst. Auch wenn dieser Unfall nun schon eine ganze Weile zurückliegt, wird es dir dein Körper genau so wenig verzeihen, wenn du ihn nicht häufig genug zur Ruhe kommen lässt und seine Warnsignale ignorierst.“ Wir waren von einer Tür angekommen. Ich blieb stehen und drehte mich zu Camael um. „Wir sehen uns morgen. Hab eine gesegnete Nacht“, sagte ich und verbeugte mich noch einmal respektvoll vor dem Älteren, ehe ich in den Raum hinter der Tür verschwand, alles für die morgigen Untersuchungen vorbereitete und schließlich die ganze Nacht über durch lernte.



Ophelia

Ich hatte mich komplett angezogen, als Luzifer zu einer Antwort ansetzte und mir sagte, dass es jetzt wohl Abend sein müsste. Auf seinen Gedanken mit Azul und dem Engel der ein seiner Gewahrsam war, konnte ich nur schmunzeln und hoffte sogar innerlich, dass Azul sich bis morgen Zeit ließ. Meinetwegen auch noch länger. Er sollte genauso starke Schmerzen haben, wie ich sie hatte. Er sollte genauso leiden und sich wünschen, niemals geboren worden zu sein.
Ich wollte mich eigentlich zu Luzifer umdrehen, doch spürte ich plötzlich zwei starke Arme um meinen Körper und hörte seine Stimme direkt neben meinem Ohr. Ich musste bei seiner Frage, ob ich heute Nacht wieder bei ihm sein würde, ein wenig lächeln. „Das du da noch fragst“, sagte ich lächelnd. Doch dann löste sich Luzifer von mir und mit ihm verschwand das warme Gefühl, was ich jedes mal hatte, wenn er mich berührte. Er fragte mich, ob ich seine Tochter akzeptieren würde, sobald sie wieder bei ihm war. Wieder lächelte ich ein wenig und schlang zärtlich meine Arme um seinen Hals. „Nenn' mir einen Grund, warum ich deine Tochter nicht akzeptieren und dich verlassen sollte“, sagte ich und drückte ihm dann einen sanften Kuss auf seine Lippen, ehe ich mich langsam von ihm löste. „Ich geh mich schnell frisch machen und umziehen, dann komm ich zu dir ins Zimmer“, sagte ich nach wie vor lächelnd und verließ Luzifer, ehe ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer begab, wo ich duschen ging und mir ein schwarzes spitzen Schlafkleid anzog. Ich trocknete noch schnell meine Haare und kämmte diese noch einmal rasch durch, ehe ich mein Zimmer verließ und direkt zu Luzifers Zimmer lief. Dort angekommen, ließen mich die Wachen vor seinem Zimmer sofort durch und waren sogar so freundlich, mir die Tür zu öffnen, weshalb ich mich bei ihnen bedankte, dann aber rasch im Zimmer verschwand, um Luzifer wiederzusehen. Ich weiß, wir hatten uns gerade erst gesehen, aber ich konnte es kaum aushalten, wenn er nicht bei mir war. Es fühlte sich einfach schrecklich an! „Luzifer!“, sagte ich freudig und sprang regelrecht auf ihn zu. Er saß gerade in seinem Sessel vor dem Kamin und sofort setzte ich mich breitbeinig auf seinen Schoß, so dass ich ihm in die Augen sehen konnte. Sofort legte ich meine Arme um seinen Hals und umarmte ihn fest. „Ich bin wieder da, Liebster“, lächelte ich.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Jun 26, 2016 2:15 pm

○ Camael ○

Estella erklärte mir ihre Pläne für die nächste Zeit. Sie würde, wie ich vermutet hatte hier her ins Institut zuiehen, zumindest so lang bis sie sich sicher war, dass es Midori an nichts mehr mangelt. Es beunruhigte mich, als die einztige Spielgefährtin meiner jüngeren Schwester verlauten ließ, dass ihr der derzeitige Zustand meines Schützlings missfiel und sich Midoris Zustand jeder Zeit verschlechtern könnte. Obwohl die angehenden Heilerin dafür meine Anerkennung genossen durfte, dass sie ihre Berufung nicht auf die leichte Schulter nahm und eine ordendlichen Portion Ernsthaftigkeit mitbrachte, so wuchs und wuchs etwas in mir was mich entgegen allen Wahrscheinlichkeiten und logischen Denkens an der Genesung Midoris zweifeln ließ. Ich wollte nicht dass es so kommen würde, wie ich es nun befürchtete, doch konnte ich nicht anders und malte mir diverse Szenarien aus, die mich alle noch besorgter werden ließen, als ich ohnehin bereits war. Ja. Ich schätze befürchtet war ein geeignetes Wort dafür, denn schlich mit meiner Sorge um Midori auch immer die Angst um die Nephilim mit einher, die meinen Magen verkrampfen ließ.
Die junge Engelsfrau fuhr fort, dass es nicht ungewöhnlich für Nephilim wäre dass diese den Dimensionswechsel zwischen den Welten nicht vertrugen und man üblicherweise davon ausging. Trotzdem wollte sie mit Midori noch einige Tests durchführen, damit sie sich sicher war was genau meiner Schülerin fehlte. “Das ist sehr lobenswert, Estella. Ich danke dir und schätze deine Bemühungen um Midoris Wohlergehen.“ Bedankte ich mich bereits jetzt schon bei ihr, da ich mir sicher war davon ausgehen zu können, dass Estella alles ihr mögliche tun würde, um irgendwie zu helfen. Ansonsten hätte Raphael ihr sicher keine so wichtige Aufgabe erteilt. Es war sicher eine Prüfung für sie und würde sie in ihrem können und tun wachsen lassen. Eine wichtige Erfahrung auf dem Weg eine begabte Heilerin zu werden. Estella wollte außerdem den Schüler Askaels untersuchen, da dieser ebenfalls ein Nephilim war und fragte mich, ob ich ihn zu ihr bringen könnte, wenn sie mit Midori fertig war. “Sollte sich einrichten lassen.“ Nickte ich und schätzte, dass es keine großen Probleme für Askael machen würde, wenn ich seinen Schüler zu einer Vorsorgeuntersuchung brinen würde. Wir verabschiedeten uns voneinander ehe sie. Sich in ihr Zimmer begab und auch ich daraufhin mein Gemach aufsuchte.

Am darauffolgenden Tag erwachte ich durch die morgendlichen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg zu meinem Gesicht gesucht hatten. Normalerweise stand ich mit der Sonne auf und nicht nach ihr, dennoch empfand ich es dieses mal nicht als sonderlich gravierend, da es gestern immerhin eine sehr anstrengende Nacht gewesen war und wenn ich nichts zu tun gehabt hätte, würde ich für ein paar weitere Stündchen die Wärme und Ruhe meines Bettes auskosten. Doch war der Drang in mir bei meiner Schülerin nach dem Rechten zu sehen zu stark, als dass ich mich noch einmal umdrehen konnte nachdem ich nun wach war. Deshalb stand ich auf und machte mich soweit fertig, dass ich hinaus gehen und mich auf den Weg zu Midoris Zimmer machen konnte. Es musste bereits später Morgen sein, denn befanden sich die meisten Seraphim und Schüler bereits in den Lehr- oder Trainingsräumen und nicht mehr im Essenssaal.
An Midoris Türe angekommen klopfte ich drei mal hintereinander an und wartete auf eine Regung oder ein Zeichen von innen.


○ Luzifer ○

Warum Ophelia meine Tochter nicht akzeptieren könnte? Da fielen mir so einige Dinge ein. Sie könnte eifersüchtig werden, da sie dann nicht mehr die einzig wichtige Frau in meinem Leben wäre, oder gar nicht erst meine Filiaals ihre Tochter akzeptieren, schließlich war nur ich derjenige von wem sieabstammte und war nicht mit Ophelia verwandt. Doch all diese Gedanken wurden vertrieben von dem Kuss der mir von der dunkelhaarigen Schönheit geschenkt wurde. Es war schade, dass sie sich so schnell wieder von mir löste. Sie meinte sie wolle sich frisch machen gehen und dann zu mir ins Zimmer kommen. Ich streichte ich daraufhin über den Kopf und küsste ihre Stirn, ehe sie dann ging und ich ihr nachsah.
Ich zog mir die Hose über und ging zu meinem Zimmer, wo ich auf Ophelia wartete und anfing zu überlegen. Ich wollte, dass sie meine Gefährtin wurde. Ich wollte sie an meiner Seite als meine Frau. Es fühlte sich gut an sich dies im klaren zu werden. Zuvor hatte ich es zwar gewusst, es ihr auch mitunter gesagt, denn noch war ich mir dies nun bewusst geworden.
Die Tür wurde geöffnet und ich hörte Ophelias liebliche Stimme meinen Namen rufen. Eh ich mich versah hatte sie auch schon breitbeinig auf meinen Schoß Platz genommen. In meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit, dass von ihrer Umarmung überrascht wurde. “Nicht so stürmisch kleines Monsterchen.“ neckte ich sie im frechen Ton und genoss ihre Nähe.
Als sie sich von mir löste sah ich ihr tief in die Augen, näherte mich ihr wieder und raunte ihr ins Ohr “Mein kleines Monsterchen.“ woraufhin ich meinen Griff um ihre Schenkel verhärtete und begann mich an ihren Hals entlang zu knabbern.
Da schmeckte ich etwas metallisches in meinem Mund. Aus einer rauen Vorahnung heraus ließ ich von Ophelia ab und sah dass ich es anscheinend etwas übertrieben hatte. Ein breiter Blutrinnsal floss ihren Hals hinab und wurde von ihrer Brust gespalten. Von diesem Anblick in Bann gezogen, leckte ich mir über die Lippen. In einem solchen Zusammenhang hatte ich nur seltend Blut gesehen. “Ophelia…“ begann ich, wurde mir aber dann bewusst, dass ich nicht wusste, wie ich den begonnenen Satz zu Ende bringen sollte und ließ ihn so im Raum stehen.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Jun 26, 2016 6:32 pm

Estella

Ich spürte mitten in der Nacht, wie sich Midoris Aura veränderte. Sie war sehr unruhig und alles andere als ausgeglichen. Sofort stand ich von meinem Platz und lief zu ihrem Zimmer. Dort öffnete ich sofort die Tür und musterte meine Patientin. Sie sah so aus, als wäre sie aus einem Albtraum hochgeschreckt. „Midori! Was ist passiert?“, fragte ich sie sofort und lief zu ihrem Bett. „N-Nichts. I-Ich hatte bloß einen Albtraum“, sagte sie. Ich merkte jedoch direkt, dass ihre Aura nicht nur durch einen Albtraum derart aus dem Gleichgewicht geriet. Aus Instinkt legte ich ihr meine Hand an die Stirn und weitete meine Augen. „Du glühst ja förmlich!“ Ich legte sie sofort zurück ins Bett und tauchte anschließend im Badezimmer ein Stück Stoff in kühles Wasser. Ich wrang den Stoff aus und brachte ich ihn zu Midori und legte ihn ihr auf die Stirn. „Hast du die letzten zwei Tage etwas getan, was Fieber hervorrufen könnte?“, fragte ich sie. Nicht, dass das Fieber genauso wie das Erbrechen eine psychosomatische Reaktion ihres Körpers war. „J-Ja... Ich glaube schon“, sagte sie leise. „Camael und ich waren gestern auf der Erde und es hatte stark geregnet. Meine Kleidung war komplett durchgeweicht und danach, als wir wieder im Himmel waren, sind wir von dem Portal zurück in die Akademie geflogen“, erklärte sie mir. „Verstehe. Ich werde schnell einen Impfstoff holen gehen, der gegen das Fieber hilft. Warte hier“, sagte ich und eilte zurück in mein Zimmer, wo ich eine Spritze und eine kleine Ampulle holte. Ich lief zurück zu Midori, säuberte die Stelle am Arm, wo ich gleich einstechen würde und verabreichte ihr schließlich das Medikament. Ich nahm zog die Spritze aus ihrem Arm, legte sie beiseite, drückte mit einem Tupfer auf ihre Wunde und machte schließlich ein kleines Pflaster drauf. „So, dass war es schon“, lächelte ich die Blondhaarige leicht an.
Midori und ich redeten noch eine Weile, da ich mehr von ihr und ihrem Leben in Erfahrung bringen wollte. Doch dann entschied ich, dass es für sie langsam Zeit wurde, wieder zu schlafen, um noch ein paar Kräfte zu sammeln. Sie sträubte sich dagegen und meinte, sie sei noch gar nicht müde. Ich schmunzelte leicht und legte ihr meine Hand auf den Kopf. Ich erhob meine Stimme und sang eine sanfte Melodie. Es dauerte nicht lange und Midori schlief ein, nur würde sie dieses mal nicht wegen eines Albtraumes aufwachen, sondern weil sie wirklich ausgeruht war.
Ich lächelte leicht und nahm meine Hand wieder von ihrem Kopf, ehe ich sie beim Schlafen beobachtete und immer mal wieder ihre Temperatur miss. Das Mittel schien tatsächlich gegen das Fieber zu helfen... sehr gut. Ich war etwas in Gedanken vertieft, als es plötzlich an der Tür klopfte. Der Aura zu Urteilen schien es Camael zu sein. Sofort stand ich vom Bett auf und öffnete sie. „Einen gesegneten Morgen“, wünschte ich Camael. Sicherlich fragte er sich, was ich schon jetzt bei seiner Schülerin zu suchen hatte, weshalb ich ihm alles erklärte. „Midori war mitten in der Nacht geworden. Sie hatte hohes Fieber, welches wahrscheinlich durch eine Unterkühlung hervorgerufen wurde. Ich habe ihr bereits ein Medikament gespritzt und es scheint zu wirken. Daher ist das Fieber keine zusätzliche psychosomatische Reaktion ihres Körpers. Ich habe sie zum Einschlafen gebracht. Wir sollten sie jetzt erst mal in Ruhe schlafen lassen und ich werde mir in der Zwischenzeit schon mal den anderen Nephilim ansehen. Während du ihn holst, bereite ich schon einmal das Labor vor“, erklärte ich dem Älteren und verbeugte mich noch einmal vor ihm, ehe ich in das Labor ging und alles vorbereitete.


Ophelia

Ich musste leise lachen, als ich Luzifers neuen Spitznamen für mich hörte. „Kleines Monsterchen?“, fragte ich ihn. „Also was die Namenswahl angeht, musst du noch ein wenig kreativer werden, mein Herr“, schmunzelte ich. Als er mich dann jedoch sein kleines Monsterchen nannte, musste ich lächeln und legte sanft meine Hände an seine Wangen. „Auf ewig nur deins“, hauchte ich leise , während ich meine Stirn an seine gelegt und ihm tief in die Augen gesehen hatte. Dann wanderte ich jedoch mit meiner Hand zu seinem Hinterkopf und raufte ihm dort etwas die Haare. Sanft drückte ich ihn dichter gegen meinen Hals und schloss meine Augen, um seine Lippen auf meiner Haut vollends genießen zu können. Doch plötzlich verspürte ich Schmerzen an meinem Hals und zuckte kaum merklich zusammen, während ich meine Augen für einen winzigen Moment zugekniffen hatte. Luzifer löste sich langsam von mir und ich konnte deutlich spüren, wie etwas flüssiges mir den Hals hinunter lief. Langsam wanderte ich mit meiner Hand zu der blutenden Stelle. Meine Finger bekamen ein paar Tropfen der roten Flüssigkeit ab. Ich sah leicht ausdruckslos auf meine Finger, ehe ich das Blut einfach ableckte. Auch in meinem Mund breitete sich der Geschmack nach Metall aus und ich starrte etwas gedankenverloren in Luzifers Augen. Diese tiefgründigen, gelben Augen...
Ohne groß darüber nachzudenken, legten sich meine Hände wie von selbst an Luzifers Gesicht. Ich zog ihn zu mir heran und versiegelte unsere Lippen wieder miteinander. Innerlich wünschte ich mir, dass dieser Moment der vertrauten Zweisamkeit niemals enden würde. Ich wollte, dass ich auf ewig die einzige Frau an Luzifers Seite war. Würde er mich fallen lassen und sich einer anderen zuwenden, würde mich das innerlich umbringen.
Während unseres Kusses liefen mir vereinzelte Tränen die Wange hinunter und nur langsam schaffte ich es, mich von Luzifer zu lösen. Ich wollte etwas sagen, hatte den Mund schon leicht geöffnet, doch brachte ich kein Wort hinaus und so liefen mir bloß stumm mehr und mehr Tränen die Wangen hinunter. Meinen Blick hatte ich dabei leicht von Luzifer angewandt, da ich mich nicht traute, ihm in die Augen zusehen. „Tut mir leid“, flüsterte ich kaum hörbar, legte dann aber mein Gesicht in meine Hände und weinte mehr, weinte lauter. „Es tut mir leid! Ich habe dich angelogen!“, schluchzte ich. „Ich bin so eine egoistische Person! Du musstest so schrecklich unter der Trennung zwischen dir und deiner Tochter leiden und ich wünsche mir, dass sie nicht zurückkommt, nur weil ich dich für mich haben will. Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass ich dich mit einer anderen Frau teilen muss!“, gestand ich ihm. Er war sicherlich maßlos enttäuscht von dem Verhalten, dass ich an den Tag legte. „Ich liebe dich und ertrage es ja nicht einmal, wenn du mit Lilith über irgendwelche Pläne sprichst!“, wurde ich zunehmend lauter, ehe mir klar wurde, was ich da gerade gesagt hatte.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Jun 26, 2016 9:49 pm

Mercutio

Man war ich aufgeregt! Askael hatte mir gestern gesagt, dass wir heute nach dem Training eine Art von Prüfung machen würden, in der er meine Affinität testen würde. Ich glaubte dieses Wort schon mal im Zusammenhang mit den Kräften der Engel gehört zu haben. Mein Lerhmeister selbst besaß eine Affinität zu Wasser. Zumindest hatte ich es so heraus gehört, denn direkt hatte er es mir nie gesagt. Ich absolvierte das übliche Krafttraining. Sehr auslaugend und anstrengend, aber Junge! Fühlte ich mich gut danach. Ich hatte wärend meiner gesamten Zeit auf der Erde nie eine körperlich und geistige so anstrengende Zeit wie ich sie hier hatte. Aber ich war auch noch nie so zufrieden mit mir selbst als hier.
Ich war gerade dabei meine Runden unter der Aufsicht meines Mentors im nahegelegenen See des Institutes zu ziehen, da rief dieser mich zu sich. Ich sah vom Weiten, dass eine weitere Person bei ihm stand. Auf die beiden am Ufer stehenden zuschwimmend erkannte ich nach einer Weile dass es Cameal war. Würde er mich zusammen mit Askael prüfen? Es wäre mir eine große Ehre. Doch es sollte anders kommen, als ich es dachte. Ich sollte Camael folgen, der mich zu einer Untersuchung bringen würde. Kurz hielt der ascheblonde Engel inne und sah mich an und fragte ob ich mich nicht umziehen wollte. Ich sah an mir hinunter und stellte fest, dass ich bin auf eine kurze Hose nichts an hatte und klatsch nass war. Also stimmte ich zu und trocknete mich schnell in meinem Zimmer ab, zog mir etwas anstandiges an und war schon darauf hinter Camael her am laufen. “Was genau für eine Untersuchung ist das?“ fragte ich, damit nicht nur Stille zwischen uns herrschte. “Soweit ich weiß, ist es nur zur Sicherheit. Einem Nephilim bedarf es besonderer Zuwendung, nicht nur in der Ausbildung, auch was die gesundheitlichen Aspekte anbelangt.“ Ich nickte, bemerkte dann aber, dass schon wieder sich das Schweigen über uns gelegt hatte. Eigentlich hatte ich so viele Fragen an Camael. So vieles was ich über ihn wissen wollte, doch sollte er keinen falschen Eindruck von mir bekommen, also hield ich lieber die Klappe. Es dauerte nicht lange und er hatte mich in ein Zimmer gebracht und verließ es dann zügig wieder.
Da stand ich dann nun, war etwas überrascht von dem plötzlichen Verschwinden des Sohnes des Erzengels schlechthin. Da fiel mir wieder ein dass es ja eine Untersuchung geben würde und ich drehte mich um, um zu sehen wer diese vornehmen würde. Und da sah ich sie. Schöner als der Sonnenaufgang, als der Mond der sich auf dem Meer meiner Heimat in bella Italia spiegelt. Schöner als ein Engel, schöner als alles was ich je zuvor gesehen hatte. Ich musste den Eindruck eines völligen Idiotens machen, so wie ich sie anstarrte. Ich räusperte mich und ging auf sie zu. Vor ihr verbeugte ich mich. “Gesegneten Tag.“ begrüßte ich sie, “Ich bin Mercutio.“ Wow. Jetzt wusste ich dass Gott zu wahren Wundern fähig war.



Luzifer

Ich wartete Ophelias Reaktion ab. Irgendwie war ich gespannt darauf was sie dazu sagen würde, schließlich war es nicht üblich dass ich sie blutig biss.
Zuerst war sie ganz ruhig, sah sich das Blut auf ihren Fingern an. Ich beobachtete sie, jede ihrer Regungen. Dann zog sie mich zu sich und küsste mich innig. Ich erwiederte ihn, legte meine Arme um ihre schlanke Taillie und versuchte gar nicht erst dabei zärtlich zu sein. Da löste sie sich und ich sah dass sie weinte. Hatte sie etwa Schmerzen? Hatte ich sie doch schlimmer verletzt als geglaubt? Schnell bekam in eine Antwort darauf, doch fiel diese anders aus als ich es mir auch nur hätte vorstellen können.
Ich ließ Ophelia ausreden. Bei dem letzten Teil der Lilith betraf musste ich unweigerlich lachen, es war einfach zu amüsant.
Dann legte ich den Kopf schief während ich sie musterte. Ich sah sie erst nur an, dann stellte ich ihr eine einzige Frage. “Was wenn ich einen Sohn hätte, würdest du dann auch eifersüchtig sein?“ Ich hab ihr Kinn an dass sie mir ins Gesicht sah. “Ich will dass du mir gut zuhörst. Weißt du was ich mich immer gefragt habe? Ich fragte mich, warum ich all die Qualen erleiden musste, all die Kränkungen und den Schmerz. Ich weiß jetzt die Antwort. All das führte mich zu dir. Alles was ich getan habe und alles was du getan hast brachte uns zusammen. Und dafür würde ich ein weiteres mal den Fall aus dem Himmel über mich ergehen lassen. Den Fall, nachdem ich ein Nichts war. Mich noch Jahrhunderte von den Schmerzen und Wunden erholen musste.“ Dann huschte ein Lächeln über meine Züge. “Und weißt du was ich jetzt denke? Ich will mit dir eine Familie gründen. Sei meine Gefährtin, sei meine Frau. Meine Partnerin. Verflucht sei mein Vater, dass ich dir kein Kind schenken kann, dass in deinem Leibe heranwächst. So musst du dich mit einem Kind zufrieden geben, dass aus meiner alleinigen Kraft erschaffen wurde. Ohne dass es deinen mütterlichen Schoß je erfahren durfte.
Ja. Ich liebe meine Tochter, doch kann ich nicht leugnen dass ich auch Liebe für dich empfinde. Es sind zwei völlig verschiedene Arten der Liebe.
Und ich hoffe dass du eines Tages auch wissen wirst was es heißt ein Kind zu haben.“ Ich sah nach meinen Worten zur Seite. Dann aber mit einem mahnenden Grinsen wieder zu meiner Geliebten. “Ophelia,“ ich umarmte sie, zog sie an mich heran und wollte sie bei mir spüren, “belüg mich nie wieder.“


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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyMo Jun 27, 2016 3:45 am

Estella

Ich hatte fast alles vorbereitet, als ich Camaels Aura gemein mit der vom Nephilim vor meiner Tür spürte. Die beiden traten ein und ich sah über meine Schulter hinweg zu den beiden. Bevor Ältere den beiden das Zimmer verlassen konnte, teilte ich ihm noch mit, dass er sich vielleicht zu Midori setzen könnte und dass es sie sicherlich freuen würde, wenn sie nicht alleine aufwachen müsste. Ob er meinem Rat aber folgen würde, wusste ich nicht. Doch das war jetzt erst einmal unwichtig. Immerhin hatte ich nun eine andere Aufgabe, um die ich mich kümmern musste.
Camael verschwand und schloss die Tür hinter sich. Ich legte einige der später benötigten Utensilien beiseite und drehte mich zu dem Nephilim um. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich beobachtete, wie sich der dunkelhaarige sich vorstellte. Er schien schon etwas vertrauter mit unseren Umgangsformen zu sein, als Midori. Jedoch wunderte mich das nicht, schließlich war er schon etwas länger hier, als sie. „Einen gesegneten Tag“, wünschte ich ihm ebenso. „Mein Name ist Estella“, stellte ich mich ihm noch immer lächelnd vor. „Bitte setz dich dort auf die Liege und mach deinen Oberkörper frei. Ich möchte als erstes dein Herz und deine Lungenfunktion testen“, sagte ich und deutete dann auf eine Liege. Sie ähnelte sehr denen, die sich auch in den menschlichen Arztzimmern befanden, daher dürfte das nichts Neues für den Jungen sein.
Ich stellte mich hinter den Jungen und tastete seinen Rücken ab und guckte, ob ich irgendetwas außergewöhnliches fand, aber es schien alles in bester Ordnung zu sein. „Weißt du, warum du hier bist?“, fragte ich den Nephilim. Sicherlich hatte man ihm nicht allzu viel erzählt, dass geschah hier oben im Himmel nicht selten. Ich hatte schon viele Engel behandelt, die nicht mehr redeten, als sie mussten. „Mein beiden Mentoren haben mich damit beauftragt, mich um eine Nephilim zu kümmern, der es momentan nicht so gut geht. Du kennst sie“, sagte ich und lächelte wieder leicht. „Um gewisse Krankheiten ausschließen zu können, vergleiche ich eure beiden Testergebnisse, denn wir haben den großen Vorteil, dass ihr beide gleich alt und fast zur selben Zeit in den Himmel hinauf gestiegen seit“, erzählte ich ihm. „Ich werde dir gleich noch eine Reihe von Fragen stellen, die du bitte wahrheitsgemäß beantworten musst. Aber zuerst-“ ich piekste ihn mit meinem rechten Zeigefinger auf seine Wirbelsäule und zog ihn etwas an der Schulter zurück und brachte ihn so in eine aufrechte Position. „-höre ich mir dein Herz an. Dazu musst du bitte aufrecht sitzen bleiben“, erklärte ich ihm und wechselte nun die Seite der Liege, so dass ich wieder vor ihm und nicht hinter ihm stand. Um das Eis zwischen uns aber endgültig zu brechen, verriet ich ihm, wer meine zwei Mentoren waren. „Weißt du, wer meine Mentoren sind, Mercutio?“, fragte ich den dunkelhaarigen und wartete seine Antwort. „Mariella wird dir wahrscheinlich nicht sehr viel sagen, aber ich glaube mit dem Namen Raphael kannst du ein wenig mehr anfangen“, lächelte ich und sah nun zu ihm hinauf, um seine Reaktion abzuwarten. „Ich arbeite schon seit einigen Jahren für deinen Vater und helfe ihm, in seinem Tempel, wo die stark verletzten Engel liegen. Ich war etwas überrascht, als er mir anvertraute, dass er einen Sohn hatte und diesen bald kennenlernen würde, aber ich habe ihn selten so glücklich gesehen. Er war vor eurem ersten Treffen sehr aufgeregt und weder Mariella noch ich, haben es geschafft, ihn irgendwie zu beruhigen. Und auch wenn er es nicht zugeben würde, hatte er große Angst, dass du es ihm übel nehmen würdest, dass er all die Jahre nicht da sein konnte. Aber ich glaube, so wie ich dich aus Midoris Erzählungen einschätzen kann, dass Raphael sich keinen besseren Sohn wünschen könnte“, ich wieder leicht. „Das waren übrigens auch seine ersten Worte, als er von eurem Treffen wiederkam und Mariella und mir alles erzählt hatte.“
Ich ging zu dem Tisch, wo ich eines der menschlichen 'Werkzeuge' nutzte, mit dem die Menschen die Herzfunktionen der Patienten überprüften. Ich dachte mir, dass es für den Nephilim vielleicht angenehmer war, wenn ich die Untersuchung so menschlich gestaltete, wie es nur ging. „Ich werde dir gleich noch etwas Blut abnehmen müssen, du hast doch keine Angst vor Nadeln, oder?“, fragte ich ihn. „So und jetzt bitte einmal tief ein- und wieder ausatmen“, sagte ich und setzte das Gerät an seiner Brust an. Sein Herz schlug etwas schnell, aber dass lag sicherlich nur an der ganzen Aufregung. Sonst wirkte es sehr stark, es hatte einen schönen Klang...


Ophelia

Alles in mir zog sich schmerzlich zusammen, als Luzifer mich auslachte. Bei seiner Frage, was wäre, wenn er einen Sohn und keine Tochter hätte, sah ich mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen beiseite. „Das ist mir egal“, sagte ich leise. „Ich will dich mit niemandem teilen...“, murmelte ich. Denn zugegebenermaßen missfiel es mir ebenso, wenn er seine Zeit mit anderen Männern verbrachte. Es war im Grunde egal, welches Geschlecht eine Person hatte, denn ich wollte ihn nur für mich haben. Es war so egoistisch von mir, doch ich ertrug es ja nicht einmal, wenn er nur fünf Minuten von mir entfernt war. Ich wollte einfach an seiner Seite bleiben und ihn nie wieder missen müssen.
Dann hob Luzifer aber plötzlich mein Kinn an, Im ersten Moment kniff ich die Augen zu, da ich ihm nicht in die seine sehen konnte. Jedoch brannte sein Blick förmlich auf meiner Haut, durchbohrte mich fast, weshalb ich sie doch öffnete. Er wollte von mir, dass ich ihm zuhörte, weshalb ich leicht nickte und ihn aussprechen ließ. Seine Worte lösten in mir eine Welle der Erleichterung aus und ich sah ihn für einen Augenblick einfach nur an. Was hatte er da gerade gesagt? „Du...?“ Ich brach den Satz ab, wusste nicht, wie ich ihn beenden sollte und wagte es nicht einmal, dass zu wiederholen, was er gerade gesagt hatte. Er liebte mich ebenso? Und die Worte, dass er jedes mal wieder den Fall vom Himmel in kauf nehmen würde, ließen mein Herz höher schlagen.
Luzifer zog mich dichter an sich heran und sprach wieder meinen Namen aus, ehe er mir sagte, dass ich ihn nie wieder belügen sollte. Schuldbewusst nickte ich und sah leicht zur Seite. „Ja“, sagte ich leise, drückte mich aber nun selbst an meinen Angebeteten heran. Mein Herz raste noch immer so schnell, dass ich Sorge hatte, es würde mir jeden Moment aus der Brust springen, doch selbst wenn, wäre es mir egal. Alles wäre mir egal, solange ich nur bei ihm bleiben konnte.
Ich legte meine Arme um seinen Körper und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. „Jetzt hast du mich schon gewarnt, dass ich dir nicht vertrauen soll und schlussendlich tu ich es doch“, sagte ich leise und erinnerte mich an unser Gespräch. „Die Liebe zu dir wird mich eines Tages noch umbringen“, hauchte ich leise. Doch bis es soweit war, wollte ich die Zeit mit ihm genießen. „Ich liebe dich, Luzifer“, wiederholte ich noch einmal meine Worte, ehe ich meine Augen schloss und schon kurze Zeit darauf einschlief. Weinen war anstrengend, dieser Mann war anstrengend, der ganze Tag war anstrengend gewesen! Doch ich war noch nie zuvor in meinem ganzen Leben, so glücklich gewesen...
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Dez 11, 2016 10:11 am

Camael


Es hatte mir schon den gesamten Weg zum See Kopfzerbrechen bereitet, wodurch Midori sich diese irdische Krankheit eingefangen haben könnte. Ich war bekanntlich kein Experte was Menschen anging und da meine Schülerin nun mal zur Hälfte irdisch war, war ich ratlos. Dies war auch der Grund dafür, weshalb ich nicht viel mit Askael sprach. Gut, ich sprach generell nicht viel mit ihm, was bedeutete, dass ich zu gedankenversunken war, um ihn auch nur die Frage zu beantworten, wie es Midori erginge.
Mercutio hatte ich auf Estellas Wunsch hin zu eben dieser gebracht und nickte zustimmend, als die angehende Heilerin meinte, ich solle zu meiner Schülerin, damit jemand da wäre, wenn sie aufwacht.


Es war schwer für mich einzuschätzen wie lange ich neben Midori auf der Bettkante saß und sie einfach nur ansah. Bis auf ihr gelegentliches Fieberwahnklagen herrschte Stille vor, sich in mir war es ohrenbetäubend laut. Meine Gedanken konnte ich zum ersten mal in meinem gesamten Leben nicht ordnen, etwas sachlich zu sehen viel mir sehr schwer. Ich machte mir Sorgen um das zierliche Wesen vor mir. Ja, ich machte mir Sorgen. Große sogar. Gerade als ich ihr eine der goldenen Strähnen aus dem Gesicht strich, wachte sie auf.
„Midori…“ ich sah sie unentwegt an und beugte mich leicht über sie. „Wie fühlst du dich?“ Ich hoffte, dass Estella es geschafft hatte sie wieder auf die Beine zu bringen. Ich hoffte, dass es ihr wieder besser ging.






Mercutio


Estella… Estella. Es klang so zauberhaft wie ein Windspiel. So sanft und doch kraftvoll, wie die Sonne die die Nacht bei der ersten Morgenröte vertrieb.
Ich zögerte schon etwas, als mir la bellezza di persona sagte, ich solle mich hinsetzen und mein Oberteil ausziehen. Ich zeigte auf die Liege, die sie meinte, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Aber obwohl ich gewisse Hemmungen hatte, mich vor einer im Grunde fremden Person auszuziehen, befolgte ich ihrer Anordnung. War nur schwer, gerade wenn es sich bei besagter Person um eine atemberaubende Schönh handelte. Ja, ich weiß, mir passiert es schnell, dass ich meinen Kopf in der Damenwelt verlor. Das war auch nichts, worauf ich stolz war. Nur… wurde ich bei Estella dieses kribbeln im Bauch nicht los, wie es sonst der Fall war. Angespannt saß ich also da, hatte meinen Oberkörper blank gezogen und starrte verlegen auf den Boden, während der Engel leichtfüßig hinter mich ging.
Das kribbeln in meinem Magen begann sich auszubreiten und heftiger zu werden, als sie mich am Rücken abtastete. Ihre Hände fühlten sich weich, kühl und sanft an. Sobald sie mich fragte, ob ich wisse, warum ich hier sei stieg mir das Blut  in den Kopf, dass ich glaubte zu fiebern. Aber ich riss mich zusammen, schließlich wollte ich mich nicht wie der größte Idiot im Himmel benehmen. Was sollte Estella dann von mir denken? „Ist das nicht der Affinitätstest, bei welchem ich erfahre, welches Element ich beherrsche?“ fragte ich nach. Die Antwort kam schnell und ich lag falsch. Denn statt des Tests war das hier eine Untersuchung die speziell auf Nephilim ausgerichtet war. Estella sagte auch, dass es einen anderen Nephilim zurzeit nicht gut ging und ich dachte sofort an Midori. Sie war schließlich die einzige andere die ich kannte, auf die das zutraf. Ich drehte meinen Oberkörper überrascht um. „Ist Midori krank? Was hat sie?“ meine Verlegenheit und Scham vergaß ich für den Moment völlig. Estella erklärte mir, dass ich als Gegenstück funktionierte, um zu prüfen, was genau bei Midori nicht in Ordnung war. Ich nickte verstehend. Es gab zwar ein paar Unterschiede zwischen uns, nicht nur unser Geschlecht, auch was Größe Körperbau und Muskelmasse anging, doch vertraute ich den Heilern, dass sie diese Unterschiede berücksichtigen würden.
Mir wurde angekündigt, dass ich gleich ein paar Fragen wahrheitsgemäß beantworten sollte, doch dann piekste sie mich unerwartet in den Rücken und zog mit der anderen Hand meine Schulter zurück, dass ich aufrecht saß, gefolgt mit der Bitte, so sitzen zu bleiben, da sie mein Herz abhören wollte. Und schon lief ich wieder rot an, von dieser unerwarteten Berührung. Zumal sich Estella jetzt auch noch genau vor mich stellte, sodass ich ihr in die Augen sehen konnte. Augen, die Freundlichkeit und Wärme ausstrahlten und mich etwas entspannen ließen. Auf ihre Frage hin, ob ich wüsste, wer Estellas Mentoren waren, schüttelte ich nur stumm den Kopf. Ich wollte nicht riskieren etwas falsches zu sagen und es mir mit ihr dadurch zu verscherzen.
Als ich dann hörte, dass sie für meinen Vater arbeitete, weiteten sich meine Augen. „Wirklich?“ Platze es aus mir heraus. „Du arbeitest wirklich für meinen Vater?“ Ich konnte es mir nicht verkneifen immer breiter zu grinsen. „Er war nervös? Ich war auch total angespannt, was er von mir halten würde! Und tierisch aufgeregt! Dass es ihm auch so ging, hätte ich nie gedacht.“ Strahlte ich und fühlte mich meinem Vater wieder nahe. Mein Leben lang hatte ich mir durch die Erzählungen meiner Mutter meinen Vater als eine Art von Helden vorgestellt, doch nie damit gerechnet, dass er ein Engel wäre. Und dann auch noch einer der Erzengel! All die Glücksgefühle durchfluteten mich und ich wäre Estella am liebsten für diese Informationen um den Hals gefallen.
Stattdessen ließ ich sie aber ein Stethoskop holen und mein Herz mit dem kalten Ende abhören, wodurch ich Gänsehaut bekam. „Ne, Nadeln machen mir nichts. Auf der Erde bin ich jeden zweiten Monat Blutspenden gegangen.“ Antwortete ich auf sehr menschliche Weise.
Sie angeordnet atmete ich tief ein und aus. Dort wo Estellas Hand meine Brust berührte kribbelte meine Haut angenehm und mir wurde warm. Ich strengte mich an sie nicht ständig wie ein Ochse zu sehen… aber es gelang mir nicht wirklich.
„Wirst du mir denn Blut abnehmen?“ fragte ich nach, als sie meinen Herzschlag gelauscht hatte.






Luzifer


Ich küsste Ophelia auf die Stirn, als die zu stimmte, mich nie wieder zu belügen. Es wäre besser für das kleine Engelchen, wenn sie ihr Wort hielt. Schließlich kannte ich mich gut genug um zu wissen, dass alle die mich belogen, es nicht lange machten und das wollte ich nicht. Ich wollte, dass Ophelia bis in alle Ewigkeit an meiner Seite war. Sie gab mir Kraft, von der ich noch nicht mal etwas geahnt hatte. “Weißt du, dass du die erste bist, der ich völlig treu geblieben bin?“ Sprach ich meine Gedanken laut aus, als sich meine Geliebte an mich schmiegte.
„Ich habe dich gewarnt, Ophelia.“ Lachte ich leicht, als sie mir gestand mir doch zu vertrauen. Ich wusste nicht wohin das mit uns beiden führen würde, ob ich sie oder sie mich noch verletzen würde. Was ich wusste war nur, dass sie mir nichts antun konnte, dass ich aufhören würde sie zu lieben.
„Sag sowas nicht. Und wenn, hole ich dich zurück. Immer und immer wieder. Vergiss nicht, ich habe dich an mich gebunden. Dass heißt, dass egal was auch geschieht, du wirst immer bei mir bleiben.“ Flüsterte ich zärtlich, als sie meinte unsere Liebe bringe sie irgendwann ins Grab. Bei ihrer erneuten Liebeserklärung grinste ich selbstbewusst. „Ich weiß, mein kleines Engelchen.“ Umschloss ich meine Arme fester um ihren schlanken Körper und atmete tief ihren Duft ein. Als ich mir dann sicher war dass sie eingeschlafen war, legte ich sie auf's Bett und Deckte sie zu bevor ich meine schlafende Schönheit mit einem Gute Nacht Kuss beglückte und dann die Tür hinter mir schloss.
Sie sollte sich ausruhen und zu neuen Kräften kommen. Ich würde derweil einen erneuten Versuch starten, mit meiner Tochter in Kontakt zu treten.


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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySa Dez 17, 2016 8:48 pm

Midori

Ich wurde durch eine zarte Berührung an meinem Gesicht geweckt und öffnete langsam meine Augen. Das erste was ich sehen konnte, waren Camaels wunderschöne Seelenspiegel, in denen sich zum ersten Mal seit meiner Ankunft, etwas wie Gefühle aufblitzten. Der Engel hatte sich leicht über mich gebeugt und erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden. Ein leichtes, fast unsichtbares Lächeln legte sich auf meine Lippen. Es war ein schönes Gefühl nicht alleine aufwachen zu müssen und noch schöner war es, dass ausgerechnet Camael bei mir saß und nicht irgendein Fremder, der sich um meine Gesundheit kümmerte. Zum ersten Mal bekam ich das Gefühl, nicht vollkommen alleine zu sein. Eigentlich war dieses Gefühl idiotisch, denn mir wurde langsam klar, dass ich die ganze Zeit über nicht alleine war. Mein Lehrer stand mir immer zur Seite und hatte sich stets die größte Mühe gegeben, um den Aufenthalt hier oben im Himmel so angenehm wie möglich zu gestalten.
Wie eine Welle brachen die Schuldgefühle über mich ein, die ich Camael gegenüber bekam. Ich hatte ihm die ganze Zeit Unrecht angetan, während er sich noch um unsere Lehrer-Schüler-Beziehung bemüht hatte. Wahrscheinlich war sogar ich es gewesen, die einem Erfolg dieser Bemühungen im Wege stand. Als ich mir dessen Bewusst wurde, wurden meine Augen glasig und ich legte meinen Arm auf eben diese, damit mir Camael nicht schon wieder beim Flennen zusah. „Es tut mir leid“, schluchzte ich langsam und spürte, wie sich einige Tränen den Weg über meine Augenwinkeln bahnten. „Du hast dir die ganze Zeit so viel Mühe gegeben, es mir hier so angenehm wie möglich zu machen und ich habe nichts von alldem bemerkt. Stattdessen war ich immer nur mit mir selbst beschäftigt.“


Estella

Es hatte mich zugegeben schon ein wenig verwundert, dass Camael dem Nephilim nicht erzählt hatte, warum er zu dieser Untersuchung kommen sollte. Vielleicht hatte er Bedenken gehabt, dass Mercutio dann nicht mehr zustimmen würde? Ich wusste nicht, was sich der ältere dabei gedacht hatte, den armen Nephilim im Dunklen tappen zu lassen, jedoch würde Camael sicher seine Gründe dafür gehabt haben und eigentlich ging es mich ja auch nichts an. Die Hauptsache war jetzt einfach, dass der Menschenjunge da war und sich auch freiwillig untersuchen ließ. Als er dann aber den Grund erfuhr, warum er hier war, änderte sich die Laune des Nephilim schlagartig und er sah mich überrascht an, ehe er fragte, ob Midori krank sei. Ich nickte leicht. „Ja, ist sie. Ich fürchte, dass sie großes Heimweh hat und sich endlich vollständig fühlen will“, erklärte ich Mercutio. Dann aber wechselten wir unser Gesprächsthema, ich wollte immerhin nicht allzu viel ausplaudern und Mercutio schien es auch besser zu gefallen, über seinen Vater zu reden, was mich leicht schmunzeln ließ. Er war auf einmal ganz hektisch und aufgeregt, was ich irgendwie 'niedlich' fand. Der Nephilim erzählte mir von seinen Gefühlen, wie aufgeregt er doch gewesen sei, als er erfuhr, dass er seinen Vater kennenlernen würde. Dann aber erzählte, er mir etwas von Blutspenden und ich sah ihm in die Augen, ehe ich ihn sanft anlächelte. Ich hatte schon bemerkt, dass seine Seele rein und vollkommen makellos war. „Raphael hat wirklich großes Glück, mit einem Sohn wie dir“, lächelte ich den dunkelhaarigen an, ehe ich nickte, als er mich fragte, ob ich ihm gleich Blut abnehmen würde. Ich nahm das Stethoskop von seiner Brust und ging rüber zu dem Tisch mit den Arbeitsutensilien, wo ich das Stethoskop weglegte und die Sachen für die Blutabnahme hernahm. Ich machte ihm ein Band um den Oberarm und gab ihm die Anweisung, seine Hand immer wieder zu einer Faust zu ballen und wieder zu öffnen, während ich die Stelle, in die ich einstechen würde, desinfizierte. Als alles soweit war, stach ich mit der Nadel in sein Fleisch und nahm ihm ein wenig Blut ab, ehe ich die Nadel wieder zurück zog und einen Deckel auf die Nadel machte. Ich legte die Spritze auf einem Tablett ab und machte das Band wieder von seinem Oberarm ab, ehe ich sanft meine Hand auf die kleine blutende Stelle legte und ein warmes Licht meine Hand umhüllte. Von der Einstichstelle war nichts mehr zusehen und auch Schmerzen dürfte er keine mehr haben. „Jetzt müsstest du bitte nur noch ein paar Fragen beantworten und dann hast du es geschafft“, lächelte ich und reichte Mercutio dann einen Fragebogen mit Stift. Er konnte die Fragen ruhig in Ruhe beantworten, während ich mich ans Aufräumen machte.


Ophelia

Ich schlief nicht besonders lange, denn ich bekam nach nur kurzer Zeit schreckliche Kopfschmerzen. Zusätzlich brannten sich einige schmerzhafte Bilder in meinen Kopf ein. Es fühlte sich wie eine Vision an, die ich gerade bekam. Ein schmerzerfülltes Stöhnen trat mir über die Lippen, während ich meine Augen zu kniff und meine Hände an den Kopf presste, in die Hoffnung, dass die Schmerzen bald nach ließen. Doch als die Vision immer deutlicher wurde, spürte ich schnell, dass die Schmerzen wohl gerade mein geringstes Problem waren. Diese teuflische Fähigkeit offenbarte mir einen Blick in die Vergangenheit und ich sah Luzifer und meinen Vater. Er wurde von dem schwarzhaarigen grausam zugerichtet und anschließend umgebracht.
Ich riss meine Augen auf und hatte mich hastig aufgesetzt. Mein Atem ging schwer und unregelmäßig, während ich mir mit meinen zitternden Händen durch die Haare fuhr. Dann aber stand ich sofort auf und rannte aus dem Zimmer, ehe ich mich auf die Suche nach Luzifer machte.
Schon bald hatte ich seine Aura hinter einer Tür wahrgenommen und öffnete diese schlagartig, ehe ich hinein trat und die Tür hinter mir wieder schloss.
„Hast du meinen Vater getötet? Und wage es ja nicht mich zu belügen.“
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptyFr Dez 23, 2016 10:21 pm

Camael


Ein Lächeln und alle meine Sorgen um Midoris Wohlbefinden war wie weg gestrichen. Es war zwar nur sehr schwach, aber es sagte mehr als tausend Worte. Ihre Geste erwidernd, blieb ich noch einen Moment über ihr gebeugt. Ich wollte das erleichterte Gefühl nicht verlieren.
Doch dann, als ich mich wieder zurücklehnen wollte, legte sie ihren Arm über die Augen und schluchzte. Zuerst verstand ich nicht warum. Ob sie noch Schmerzen hatte? Ich wollte schon aufspringen und Estella holen, doch da entschuldigte sich meine Schülerin. „Was?“ Entgeistert wusste ich nicht was ich sagen sollte, als Midori damit begann sich Vorwürfe zu machen. Was tat man in einer solchen Situation? Und… weinte sie etwa? Unbeholfen sah ich die Blonde an und wusste einfach nicht wie ich damit umzugehen hatte. Was taten die Menschen denn, damit sich ein anderer besser fühlte? Ich erinnerte mich an meine Mutter. Wenn ich oder mein Bruder damals unter der strengen Hand unseres Vaters gebrochen waren, war sie es die uns zur Seite gestanden hatte.
Ich legte meine Hand auf Midoris. „Du bist erst seit kurzer Zeit hier, Midori. Du kommst aus einer ganz anderen Welt. Es ist natürlich, dass du erst in Reinen mit dir selbst kommen musst. Dazu sind auch die meisten unserer Übungen ausgelegt. Sie unterstützen deinen Entwicklungsprozess und dienen nicht nur zu deiner körperlichen Gesundheit: Du sollst durch sie auch den Einklang zu deinem Körper finden. Die Theorie soll es dir ermöglichen zu verstehen wer du bist und von wo du abstammst. Alles was wir tun ist auf dich und deine Selbstfindung ausgelegt, weil du das momentan brauchst. Bevor du lernst zu kämpfen, musst du lernen zu laufen. Und bevor du läufst, musst du erst einmal lernen mit beiden Beinen fest in [i]deinem[\i] Leben zu stehen.“ Streichelte ich sachte ihre Hand. Ich hoffte Midori zu beruhigen.






Mercutio


Bleib locker, bleib ganz locker! Dachte ich krampfhaft, als mir Estella gegenüber stand. Wir kannten uns erst seit wenigen Minuten und schon saß ich halbnackt vor der atemberaubenden jungen Frau und war ihr so nahe, ich glaubte sogar ihre Wärme zu spüren. Deshalb war ich auch etwas neben der Spur, als sie mir sagte, dass das hier kein Test meiner Affinität war. Zuerst realisierte ich gar nicht, was mir Estella sagte, ich hatte mich in ihre himmelblauen Augen verloren. Dann aber bemerkte ich, dass ich sie vielleicht etwas zu lang zu intensiv angesehen hatte und blickte mit hochrotem Kopf weg. Sie hielt mich bestimmt für einen seltsamen Typen, wenn nicht sogar für den seltsamsten Typen den sie bisher gesehen hatte. Dass der eigentliche Test den ich erwartet hatte, mir noch erst bevorstand, war mir herzlich egal. Mein Blut wurde mir auf die konventionelle Weise entnommen, wie ich es auch unten auf der Erde kannte. Ein Pieckser und mein Lebenssaft floss in die kleine Ampulle hinein. Ich kannte einige, die kein Blut sehen konnten, darunter einige harte Brocken von Männern. Ich hatte jedoch nie wirklich Probleme damit gehabt, schließlich war es ja nichts schlimmes. Es floss die ganze Zeit durch meine Adern, warum also sollte mir davon schlecht oder schwindelig werden? Ich fand es eher interessant. Dann machte Estella etwas, was mich zum staunen brachte: sie heilte mich. Sie legte ihre Hand auf die Einstichstelle und ein Licht erschien. Meine Augen weiteten sich und ich kam mir wieder wie damals vor, als ich zum erste mal einen Engel gesehen hatte. „Ist das deine Kraft? Andere heilen zu können?“ fragte ich voller staunen und in mir wuchs die Begeisterung. Ich fand es schon immer faszinierend, wenn es darum ging Wunden oder Krankheiten zu heilen. Wahrscheinlich kam das, weil meine Mutter Krankenschwester im örtlichen Krankenhaus war. Es konnte mir aber auch gut im Blute liegen, schließlich war mein Vater Schutzpatron aller Kranken und Verletzten. Vielleicht lag es an beidem.
Estella gab mir einen Fragebogen der mich an einen Anamnesebogen beim Arzt erinnerte. Ich zog mein Oberteil wieder an und füllte alles wahrheitsgemäß und nach meinem besten Wissen aus. Ich hatte keine Erkrankungen oder sonst welche Beschwerden. War auch nie ernsthaft krank gewesen, vielleicht mal wenn es hoch kam einen Schnupfen, aber noch nicht mal eine Grippe. Als ich fertig war, gab ich der Blonden den Fragebogen wieder und kratze mir verlegen am Hinterkopf. „Hättest du… vielleicht, wenn du willst… hättest du Lust, dass wir vielleicht irgendwann was zu unternehmen?“ Hatte ich das wirklich gefragt? Was war da aus meinem Mund heraus gekommen? Oh Gott, Estella würde mich sicher auslachen. Oder sich belästigt fühlen und ich würde eine Ohrfeige von ihr kassieren. Oh nein, oh nein! Was hatte ich da nur gesagt?






Luzifer


Statt wie zuerst geplant den Kontakt zu meiner Tochter zu suchen, traf ich auf den Gängen Lilith, die mich aufhielt. „Luzifer!“ Sie kam eilig auf mich zu, was ungewöhnlich für sie war. „Ein Rabe von einem unserer Spione ist vorhin eingetroffen.“ Anhand ihres Tonfalls merkte ich schnell, wie ernst die Sache war. „Komm, wir besprechen das woanders.“
Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, begann die Rothaarige breit und siegessicher zu grinsen. „Wir haben Baphomet soweit. Er wird mit dir den Nicht-Angriffs-Pakt schließen. Anastasia hat herausgefunden, dass er wirtschaftlich in einer sehr schlechten Lage ist. Wir dagegen blühen diesbezüglich geradezu auf. Wenn wir ihn Handelsgüter bieten, wendet er sich nicht nur von Azazel ab, sondern unterstützt uns zudem im Krieg gegen ihn.“ Erklärte mir die Dämonin und war sichtlich stolz auf ihre Leistung. Ich legte überlegend den Kopf schräg. „Aber was habe ich davon, wenn ich Azazel besiegt habe und Baphomet aber dennoch lebt und sein Gebiet regiert?“ „Das Abkommen wird keins sein das durch ein Fluch belegt ist. Das heißt, du bist nicht daran gebunden. Wenn Azazel gefallen ist, können wir uns gegen Baphomet richten.“ Ich schritt durch den Raum. „Gut gemacht Lilith. Jetzt weiß ich auch wieder, warum du meine Rechte Hand bist.“ Grinste ich verschwörerisch. „Wann und wo wird das Abkommen geschlossen?“ Verlangte ich dann zu wissen. „Morgen im Tal der Sieben Feuer.“
„Das sagst du mir erst jetzt? Bis zum Tal der Sieben ist es weit, das weißt du!“ Kaum hatte ich den Satz zu Ende führen können, knallte die Tür auf. Lilith und ich sahen beide überrascht, dass es Ophelia war, die hinein gestürmt kam. Als diese eine Antwort auf ihre Frage forderte, die ehrlich sein sollte, war ich vom plötzlichen Themenwechsel von etwas übermannt, konnte mich dann aber fassen. „Liebes, ich habe keine Ahnung von was du da redest. Wie zur Hölle sollte ich deinem Vater überhaupt begegnet sein? Es sei denn, er hat im großen Krieg damals auf der Seite meines Vaters gekämpft. Dann kann es gut sein, dass ich ihm in der Schlacht ums Himmelreich getötet habe.“ Sprach ich laut meine Gedanken aus, war mir dennoch keiner Schuld bewusst.
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Dez 25, 2016 6:42 pm

Midori

Ich spürte Camaels warme Hand an meiner und nahm vorsichtig meinen Arm von meinen Augen. Ich musterte den Seraphim vor mir, während er zu sprechen begann. Er versuchte mir meinen Gedanken auszutreiben und erklärte mir noch einige andere Dinge. Es fiel mir schwer, ihm das alles zu glauben, doch irgendwie tat ich es. Auch wenn ich nicht wusste, ob es daran lag, dass der Engel vor mir sehr überzeugend sein konnte, oder weil ich es einfach glauben und mich wieder besser fühlen wollte.
Ich entzog Camael langsam meine Hand und setzte mich auf, ehe ich ihm um den Hals fiel. Durch den Druck wurde der Aschblonde Engel sanft auf die Matratze gedrückt, während ich auf ihm lag und mein Gesicht in seiner Brust vergrub. „Das heißt, du bist nicht sauer auf mich?“, fragte ich ihn leise und sah langsam in seine Augen. Mein Gesicht war von dem Fieber noch immer leicht gerötet und ganz auf der Höhe fühlte ich mich auch noch nicht, jedoch war mir dieses Gespräch ziemlich wichtig und ich wollte auf keinen Fall diese Unterhaltung beenden. Allerdings schien es meinem Körper egal zu sein, was mein Kopf wollte. Mich verließen langsam meine Kräfte und ich konnte mich nicht länger über Camael halten, weswegen ich mich langsam auf ihn legte und mein Kopf nun an seiner Brust ruhte. Erschöpft schloss ich meine Augen und lauschte Camaels Herzschlag.


Estella

Ich lächelte leicht, als mich Mercutio so erstaunt fragte, ob es meine Fähigkeit sei, andere zu heilen. „Ja. Das ist die Grundvoraussetzung, wenn man als Heiler arbeiten möchte und je nachdem wie gut du bist, hast du eine höhere Position“, erklärte ich dem Dunkelhaarigen, ließ ihn dann aber in Ruhe seinen Fragebogen ausfüllen. Immerhin wollte ich, dass er sich vollkommen auf diesen konzentrieren konnte, da wäre es nicht gut, wenn ich ihn die ganze Zeit davon ablenken würde -wir wollten ja keine falschen Testergebnisse.
Ich hatte alles fertig aufgeräumt, als mir der Nephilim den Fragebogen wieder zurück gab. Ich ließ kurz einen Blick drüber schweifen, hatte zu wirklich mehr aber nicht die Gelegenheit, denn Mercutio fragte mich plötzlich, ob ich nicht Lust dazu hätte, irgendetwas mit ihm zu unternehmen. Etwas überrascht musterte ich ihn und wollte eigentlich gerade ablehnen, als mir die Worte meines großen Bruder in den Sinn kamen. Er lag mir schon so lange damit in den Ohren, dass ich mal etwas anderes tun sollte, als mich aufs Lernen zu konzentrieren.
Ich zögerte einen Augenblick, lächelte den jungen Mann vor mir dann aber sanft an. „Es wäre mir eine Freude“, nahm ich schließlich seine Einladung an. „Wie wäre es heute Abend bei Sonnenuntergang vor der Ausbildungsstätte?“, fragte ich ihn. Den Tag über würde ich leider noch einiges zu tun haben, aber sicher konnte ich es mir erlauben, am Abend mir für ein, zwei Stunden frei zu nehmen.


Ophelia

Ich stellte Luzifer zur Rede, doch dieser antwortete anders, als ich es erwartet hätte. Ich wurde wütender und musste mich schwer beherrschen, nicht alles in Kleinholz zu verwandeln. Jedoch konnte ich es nicht verändern, dass meine Hände leicht das Zittern begannen. Dann aber öffnete ich die Tür und deutete Lilith zu gehen. Immerhin ging das niemanden außer Luzifer und mir etwas an. Ich hatte keine Lust, dass jemand weiteres dieses Gespräch mit belauschte.
Hinter Lilith schloss ich die Tür wieder und blieb kurz mit dem Rücken zu Luzifer gerichtet, vor dieser stehen. Meine Hand umgriff noch immer die Türklinke, mein Kopf war gesenkt und ich biss mir auf die Unterlippe, während ein paar Tränen meine Wangen hinunter liefen und auf meiner Hand landeten. Dann aber drehte ich mich wieder zu Luzifer um und sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Schmerzen an.
„Spiel hier nicht den Ahnungslosen! Ich weiß genau, dass Azul dir erzählt hat, dass ich die Tochter des Engel bin, der als Letzter in dein Reich abgestiegen ist. Du wolltest ihn auf deine Seite ziehen, doch er hatte sich gewehrt und du hast die Geduld mit ihm verloren und ihn getötet“, rief ich ihm ins Gedächtnis. „Du hast die ganze Zeit gewusst wer ich bin und kein Sterbenswort darüber verloren, was du meiner Familie angetan hast!“ Ich sah ihn voller Verachtung an. „Nicht einmal Vater hat mich so hintergangen, wie du es getan hast.“
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BeitragThema: Re: The Game of Heaven and Hell   The Game of Heaven and Hell - Seite 5 EmptySo Dez 25, 2016 11:55 pm

Camael


Als ich geendet hatte, beobachtete ich Midori wie sie ihre Hand meiner entzog und sich nur langsam aufrichten konnte. Bereit sie aufzufangen oder ihr Hilfestellung zu geben, falls sie ein Schwächeanfall heimsuchen sollte, war ich jedoch nicht dafür gewappnet, dass mir meine Schülerin um den Hals fiel. Erstarrt, als wäre ich gänzlich zu Stein geworden, konnte ich völlig überrascht keinen Muskel bewegen. Durch den Schwung den sie mit brachte, konnte ich das Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel auf ihr Bett - mit ihr auf mir. Mir schoss das Horrorszenario durch den Kopf, dass jemand hinein kommen konnte und uns beide in einer solch unzüchtigen Position finden könnte. Doch obwohl mein Kopf schrie und sich aus dieser Situation befreien wollte, weigerte sich mein Körper darauf zu hören. Ich blieb einfach regungslos liegen. War zu nichts anderem in der Lage, als die Decke des Himmelbettes mit weit aufgerissenen Augen anzustarren. Midori vergrub ihr Gesicht gegen meine Brust, ich kann es spüren. Als sie mich fragte, ob ich nicht sauer auf sie wäre, war es als würde ein Bann gebrochen und ich war wieder Herr meiner Sinne. Ich sah zu der Blonden, legte mit vollem Bewusstsein meine Arme um das Mädchen. „Nein, bin ich nicht.“ Dies sagte ich nicht nur, um sie zu beruhigen, ich sagte es, weil es der Wahrheit entsprach. Wie konnte ich auf sie wütend sein, wenn sie doch so hilflos war? So verzweifelt? War es das, was Onkel Uriel als Mitgefühl beschrieb? Vielleicht.
Ich bemerkte, dass sich Midoris klarer Blick nun zu trüben begann und ihr Kopf sank wieder auf meine Brust hinab. Ich legte meine Hand zögerlich, langsam und sachte auf ihr Haar und begann nach einiger Zeit ihr über den Kopf zu streicheln, bis ich sicher war, dass Midori wieder eingeschlafen war. Da wurde mir etwas bewusst, so deutlich dass ich es nicht mehr leugnen konnte:
Ich wollte dieses Mädchen beschützen. Ich wollte dass es ihr gut ging und an nichts fehlte. Ich wollte dass sie glücklich war. Und ich wollte es von mir aus, nicht weil es meine Pflicht war, sondern aus freien Stücken.
Deshalb blieb ich bei ihr liegen, das Risiko eingehend, dass uns jemand so sehen könnte. Doch ich blieb, da ich bei ihr sein wollte, wenn sie wiedererwachte.




Mercutio

Konnte sie mein Herz pochen hören? Ich hörte es nämlich laut und deutlich in meinen Ohren rauschen und bemerkte wie meine Hände anfingen zu schwitzen. Mir war plötzlich höllisch heiß und ich glaubte bald als eine Pfütze zu enden, während Estella zögerte auf meine Frage zu antworten. Ich hätte meinen Mund halten sollen und einfach gehen. Stattdessen hatte ich es mal wieder geschafft, dass ich mich zum Idioten machte. Super, echt toll gemacht Mercutio. Ich hätte mir selbst ja applaudiert zu diesem Reinfall, wenn nicht die Person wegen der ich mich zum Affen gemacht hatte genau vor mir stand. Die Zeit wollte gar nicht mehr verstreichen, Sekunden kamen mir vor wie Minuten und ich musste an Einsteins Relativitätstheorie denken. Er hatte recht, Zeit war wirklich relativ. Ich hatte mich schon öfters vor einem Mädchen blamiert, aber so qualvoll wie jetzt…? Ich wollte, dass sie mir endlich einen Korb gab, damit wir unsere Wege weiter gehen konnten und ich so tun als wäre das hier niemals passiert.
Innerlich schon damit abgeschlossen, dass Estella mich abblitzen lassen würde, reagierte ich dementsprechend mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern auf ihre Antwort. „Es tut mir leid dich belästigt zu haben. Vergiss einfach was ich gesagt…“ Da realisierte ich was das engelsgleiche Wesen vor mir tatsächlich gesagt hatte und ich sah es überrascht an. „Warte, was?“ Ich konnte es nicht glauben. „Du? Ich? Wir?“ Stotterte ich verloren und starrte in die saphirblauen Augen Estellas. Sie entgegnete wo und wann wir uns treffen würden. Ich begann breit zu grinsen und kriegte mich gar nicht mehr ein. „Wirklich?“ Fragte ich enthusiastisch, räusperte mich dann aber und spielte den Coolen. „Dann… dann sehen wir uns heute Abend. Bis dann.“ Verabschiedete ich mich grinsend und schloss hinter mir die Tür. Kaum dass das Türschloss in die Angel fiel, ließ ich einen Jubelstoß aus. Ich konnte es immer noch nicht fassen! Estella ging mit mir aus!




Luzifer

Sie war wütend und zur Hölle! Sie war so verdammt heiß wenn sie wütend war! Ophelia schickte Lilith vor die Tür. Die Dämonin erkannte, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war und verzog sich zur Abwechslung mal ohne ein weiteres Wort zu sagen. Während Lilith ging und Ophelia die Tür schloss, gab das mir wiederum Zeit um die Anschuldigungen meiner Geliebten bewusst zu werden. Es stimmte. Alles was sie sagte stimmte. Eines jedoch brachte mich zum stutzen. Woher wusste Ophelia dass Azul mir das mit ihrem Vater gesagt hatte? Wer hatte ihr diese Informationen gegeben?
Im Endeffekt war es gleich. Die Katze war aus dem Sack, wie man so schön sagt. Ich schritt sicher und selbstbewusst auf Ophelia zu. „Ich streite es nicht ab. Ja, ich wusste davon. Und ja, ich habe es dir nicht gesagt. Aber willst du denn gar nicht wissen warum?“ Meine Frage war nicht rhetorisch oder gar sarkastisch gemeint. Sie war ehrlich. „Zuerst wollte ich es dir sagen. Ich hatte nur auf den passenden Moment dafür gewartet, doch der kam nicht. Im Nachhinein betrachtet weiß ich jetzt, dass es dafür keinen geeigneten Zeitpunkt gibt. - Ophelia, ich wollte dich beschützen. Vor dem Leid und vor Kummer. Ich konnte es nicht ertragen derjenige zu sein, der dir diesen Schmerz zufügt… doch jetzt… wie ich es sehe, ist es zu spät.“ Verengte ich die Augen, wie ein Raubtier das seine Beute fixierte. „Ich kann dich davor nicht bewahren. Auch nicht, wenn ich es will.“ Musterte ich die Dunkelhaarige analysierend. Ich verzog mein Gesicht, als würde ich angestrengt überlegen und stellte mich vor Ophelia. „Wenn wir schon mal bei der Wahrheit sind: Ich habe das etwas anders in Erinnerung, was deinen Vater angeht. Sicher dein Vater hat sich gewehrt, ja. Zumindest am Anfang. Aber einen Teil hast du vergessen, bevor ich ihn vernichtet habe.“ Ich machte eine kleine Pause um dem Engelchen direkt in die Augen zu sehen. Ohne Mitleid, ohne Schuldbewusstsein. Ohne jegliche Emotionen. „Bevor ich seinem Dasein ein Ende gesetzt habe, hat er darum gefleht.“ Die Verachtung und Abscheu die sie mir zuvor entgegengebracht hatte spiegelte sich in meinem Gesicht wider. „Er hat gebettelt und gewinselt. Für ihn gab es nicht mehr, als den Wunsch, dass die Schmerzen die er litt endlich aufhören sollten.“ Ich beäugte Ophelia. Meine Mimik war nun wieder zu einer ausdruckslosen Einöde geworden, die jegliche Gefühle vermissen ließ. „Du kannst mich dafür schlagen, treten, würgen… du kannst mich dafür hassen. Ich werde dich daran nicht hinder. Vielleicht habe ich das sogar verdient.“ Ich stellte mich mit ausgestreckten Armen hin, als würde ich auf die Erlösung warten, oder so einen Scheiß. „Los! Tu dir keinen Zwang an!“ Sah ich ihr entschlossen entgegen.


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