Another Fairytale [Privi - Kuraiko und Kisumi]

Edward
Ich lächelte erleichtert und trat dann in das Haus ein. Hier drin war es zum Glück wärmer als draußen. "Viel Dank für ihre Gastfreundschaft, aber ich will ihnen wirklich keine Umstände machen!", sagte ich und sah zu der Couch, die zwar alt, aber doch sehr bequem aussah. Im Kamin praselte ein Feuer und ich fühlte mich gleich wie zu Hause. Langsam legte ich mich auf die Couch und zog die Decke über mit. "Gute Nacht!", sagte ich noch und schloss meine Augen.

Großmutter
"Gute Nacht", flüsterte ich kraftlos lächelnd, ehe meine Augen zufielen und ich einschlief. Es war ein ruhiger, tiefer Schlaf, jedoch wenig erholsam. Krank war ich so oder so, da konnte man nichts machen... Am nächsten Morgen wachte ich spät auf und hielt meine Augen noch geschlossen, bevor ich die kraft fand, sie doch zu öffnen. Ich sah mich nach dem Jungen um. Ob er schon weg war?

Edward
Es war noch recht früh als ich aufgewacht war und hatte eigentlich vorgehabt zu gehen, doch irgendwie brachte ich es nicht übers Herz. Diese arme Frau war krank und lebte allein in einem Häuschen im Wald. Noch dazu waren ihre Augen nicht die besten und sie hatte mich trotzdem hier übernachten lassen. Ich hätte wer weiß was sein können. Jetzt konnte ich sie doch nicht einfach hier allein lassen. Ich sollte mich um sie kümmern, wenigstens ein paar Tage. Ich lief die Küche um Frühstück vorzubereiten und fand den Korb mit dem Essen, von dem sie gesprochen hatte. An irgendwas erinnerte mich dieser Korb... nur an was? In Gedanken fing ich an das Frühstück vorzubereiten und wurde dann von Geräuschen aus eben dennen gerissen. Sie schien wohl aufgewacht zu sein. "Guten Morgen!", wünschte ich ihr, als sie die Küche betrat.

Großmutter
Ich lächelte schwach. "Guten Morgen", entgegnete ich freundlich, nachdem ich mich in den Küchenbereich gekämpft hatte. "Ich hoffe, es war für dich eine erholsame Nacht." Dann sah ich aus dem Fenster, es war wohl beinahe Mittag, sicher würde Kayle bald wieder kommen.

Kayle
Am nächsten Morgen wachte ich bereits früh auf und pflückte frische Äpfel und Birnen für Großmutter, ehe ich mich auf den Weg machte. Im Wald war es ruhig, niemand sonst war hier...schade, ich hätte ihn gern wieder gesehen...egal. Bald erreichte ich das Häuschen und klopfte kurz an, ehe ich eintrat. "Großmutter, ich bin da", sagte ich lächelnd, staunte aber nicht schlecht, als ich sie mit dem Wolfsjungen in der Küche stehen sah. "Du hier?", fragte ich nur verblüfft.

Edward
Ich war grade dabei den Tisch zu decken, als die Tür aufflog. Sofort wurden meine Augen größer, als ich Kayle entdeckte. Dann war die Enkelin, von der die ältere Dame gesprochen hatte, sie. Was für ein Zufall! Ich lächelte das Mädchen an. "Guten Morgen, Kayle!", begrüßte ich sie und stellte eine Schüssel voll Essen auf den Tisch. Ich denke, jetzt hatte ich einiges zu erklären!

Kayle
Ich war noch immer etwas perplex, ging aber zu den beiden, woraufhin ich Großmutter half, sich hinzusetzen. "Wie fühlst du dich heute?", fragte ich besorgt. "Ich sagte doch, du sollst dich nicht so sorgen, es hat ohnehin keinen Zweck." Sie winkte nur ab, weshalb ich seufzte, dann aber wieder zu dem Jungen sah. "Bleibt nur noch die Frage, was du hier machst."

Edward
Ich wartete bis auch Kayle sich hingesetzt hatte, ehe ich mich selbst setzte. "Also...", fing ich an zu erzählen und sah sie an. "... Ich habe gestern noch auf der Wiese gewartet, aber du kamst nicht und es war schon dunkel, weshalb ich mir einen Unterschlupft suchen musste. Da ich aus meinem Dorf vertrieben wurde, konnte ich nicht mehr nach Hause. Ich lief durch den Wald und dann... dann kam ich zu dem Haus deiner Großmutter.", sagte ich. "Ich wollte nur über Nacht bleiben und heute morgen wieder gehen, doch als ich aufwachte, fiel mir auf, dass deine Großmutter krank ist und... ich dachte mir, ich könnte ihr zum Dank, dass ich hier übernachten durfte, etwas unter die Arme greifen."

Kayle
Ich hörte ihm zu und nickte etwas. "Ach so, verstehe..." Wie, er hatte auf mich gewartet? Ich vermied es zu erröten und sah zu Großmutter, als sie sich zu Wort meldete. "Nun, wenn du ein neues Zuhause brauchst, kannst du gern hier bleiben, bis du etwas gefunden hast - falls du etwas anderes suchen möchtest", sagte sie freundlich, weshalb ich etwas schmunzelte. Sie war immer so lieb... Ich stand auf und machte über dem Ofen das Esse von gestern warm, ehe ich beiden eine Schüssel hinstellte. "Bleiben oder nicht, ihr solltet beide erstmal was essen!" Lächeldn setzte ich mich wieder zu Großmutter und half ihr.

Kayle
Ich musste lächeln wegen den beiden. Er - wie auch immer er nun hieß - war wirklich nett und sicher nicht gefährlich oder belastend für Großmutter. Außerdem war sie so nicht ganz allein im Wald, dabei war mir schon immer unwohl. Nach dem Essen ging sie wieder zu bett, um noch etwas zu schlafen, woraufhin ich den Abwasch machte und dabei zu dem Jungen sah. "Und? verrätst du mir jetzt deinen Namen?" Ich schmunzelte etwas.

Edward
Nachdem ich zu Ende gegessen hatte und Kayles Großmutter wieder schlafen gegangen war, half ich Kayle beim Abräumen und Abwaschen. Als sie mich fragte, wie denn nun mein Name war, schmunzelte ich leicht. "Edward", sagte ich. "Du kannst mich aber auch "Wolf" nennen", fügte ich noch hinzu. "So haben sie mich zumindest genannt" Bei dem letzten Teil wurde meine Gesicht wieder etwas ernster. Ich war so froh, keinen mehr von dennen sehen zu müssen!

Kayle
Ich sah besorgt und mitfühlend zu Edward, als er das sagte. "Ich bleib einfach bei 'Wölfchen'", sagte ich lächelnd und kicherte etwas. 'Wolf' klang eher gefährlich, das passte nicht zu ihm und außerdem woltle ich ihn nicht so nennen, wenn es für ihn so negativ behaftet war. Eine Weile lang blieb ich still und räumte auf, ehe ich wieder zu ihm sah. "Hast du...gestern wirklich auf mich gewartet?" Peinlich! Warum fragte ich das überhaupt...?

Edward
Ich lachte auf. "Wölfchen?" Schmunzelnd sah ich sie an. Naja... besser als 'Wolf'... solange sie mich so nicht in aller Öffentlichkeit nannte, war es okay. "Na schön... aber du bist die einzige, die mich so nennen darf.", meinte ich belustigt und half ihr dann weiter beim Aufräumen. Nach einer Weile erhob sie dann wieder die Stimme und ich sah sie etwas überrascht an, da ich diese Frage nicht wirklich erwartet hatte. Trotzdem nickte ich. "Ja, ich hab auf dich gewartet", meinte ich. Im Nachhinein war es doch ein wenig peinlich, weshalb eine leichte Röte auf meinen Wangen erschien.

Edward
Ein leichtes Lächeln erschien auf meinen Lippen, als ich sie erröten sah, wandte mich dann allerdings wieder dem Abwasch zu. "Ist schon okay...", sagte ich. "... Ich bin irgendwann eingeschlafen und da hab ich dich wahrscheinlich nicht bemerkt, sonst hät ich dich schon festgehalten" Ein Schmunzeln erschien auf meinem Gesicht, als ich mir das vorstellte. Eigentlich war es wirklich schade, dass wir uns gestern verpasst hatten, aber dass wir uns jetzt wieder trafen, war wirklich ein Zufall. Zugegeben, ein Schöner!

Kayle
Ich lachte etwas. "Aber dafür sehen wir uns ja jetzt", sagte ich lächelnd, sah dann aber vorsichtig zu Großmutters bett. Sie schlief. "Lass uns etwas nach draußen gehen, damit wir sie nicht wecken. Sie braucht alle Ruhe, die sie kriegen kann", flüsterte ich besorgt und schlich zur Tür, woraufhin ich nach draußen auf die Wiese ging. Die Sonne auf meiner Haut zu spüren tat gut und solange sie schleif, kontnen wir ja noch das Wetter genießen, anstatt in der Hütte zu sitzen.

Edward

Ich folgte Kayle in den Wald, bis wir schließlich auf der Lichtung ankamen. Es war warm und die Sonne blendete mich, trotzdem war es nicht so unangenehm wie erwartet. Auf der Wiese setzte ich mich neben Kayle und lehnte mich auf meine Arme, ehe ich in den blauen Himmel starrte. Es war schön hier zu sitzen, während mir ein leichter Wind durch mein Haar fuhr.

Kayle
Ich ging mit Edward auf die Lichtung, wo ich mich ins Gras legte und in den Himmel sah. Die Wolken waren heute so schön! Strahlend weiß und fluffig! Als er sich neben mich setzte, wandte ich meinen Blick kurz zu ihm, ehe ich wieder in den Himmel schaute. Ich liebte Tage wie diesen! Einfach das Wetter und die Ruhe genießen. Von weiter weg hörte ich ein Pferd galoppieren und einen Schuss, ehe ich einen jungen Mann vorbei reiten sah. Er war knapp einhundert Meter weit weg, schien uns nicht zu bemerken... Leider kannte ich ihn. Kenneth. Er und sein Vater waren die Jäger des Dorfes und obwohl er mich förmlich anschmachtete, konnte ich ihn nie leiden... Er tötete schließlich unschuldige Tiere! Sicher, ich aß auch Fleisch, aber er tötete Wölfe und Füchse, obwohl sie nie etwas getan hatten! Instinktiv kauerte ich mich etwas zusammen, bis er aus dem Blickfeld verschwunden war.

Edward
Es war so ein schöner ruhiger Tag!, dachte ich mir grade, als ich diesen Schuss hörte. Wie hasste ich dieses Geräusch, denn aus Erfahrung wusste ich, dass darauf immer etwas folgte. Meistens ein Jäger und das waren die Menschen, die ich am meisten verabscheute. Und genau da ritt dieser Typ vorbei und ein Knurren stieg in meiner Kehle auf. Ich kannte ihn! Er und sein Vater waren die Menschen, die mich aus meinem Haus getrieben und in den Wald gescheucht hatten. Und sie waren nicht mal Bewohner des Dorfes gewesen!
Plötzlich sah ich im Augenwinkel wie Kayle sich zusammen kauerte und drehte meinen Kopf zu ihr. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie. Sie schien den Jäger wohl auch nicht sonderlich zu mögen.

Kayle
Ich wurde von Edward aus meinen Gedanken gerissen und nickte schnell. "J-Ja, alles okay", sagte ich und lächelte etwas, um ihn zu beruhigen. Dass er Jäger nicht leiden konnte, dachte ich mir schon, zumindest war es nicht verwunderlich. "Und bei dir?", fragte ich nur, als ich den noch immer leicht gereizten Ausdruck in seinen Augen bemerkte. Vielleicht kannte er Kenneth ja sogar persönlich. er und sein vater sahen auch in anderen Dörfer öfter nach dem "Rechten".

Edward
Ich wandte meinen Blick wieder nch vorne und versuchte meinen Zorn zu unterdrücken. "Sagen wir es so...", presste ich zwischen meinen Lippen hindurch. "... ich mag diese Menschen nicht" Sollte ich ihr sagen, dass mich diese Männer vertrieben hatten? Naja... was hatte ich schon zu verlieren? "Diese Männer sind schuld, dass ich kein Zu Hause mehr haben!", sagte ich und ballte meine Hände zu Fäusten, während sich meine Ohren aufstellten.

Kayle
"Als hätte ich noch eine Bestätigung gebraucht, sie nicht zu mögen...", nuschelte ich, bevor ich wieder zu Edward aufsah. "Sei nicht wütend, Wölfchen, das bringt auch nichts." Meine Stimme klang sanft und beruhgiend, aber hoffentlich half es auch. Er sollte nicht traurig oder anderweitig schlecht gelaunt sein! So etwas hatte er mit Sicherheit nicht verdient... Allerdings würde es immer böse Menschen geben und man musste damit leben lernen...

Edward
Sofort drehte sich meine Stimmung um 180°, als ich wieder ihren Spitznamen für mich hörte. Ich lachte und pieckste sie in die Seite. "Danke, Rotkäppchen!", schmunzelte ich und sah wieder zu den vielen verschiedenen Blumen, die die Wiese bedeckten. Kayle schaffte es so einfach mich wieder aufzumuntern.

Kayle
Ich strahlte, als Edward scheinabr wieder bessere Laune hatte und mich piekste, was mir ein kichernd entlockte. Ich war ziemlich kitzelig. "Hey, nur Großmutter darf mich 'Rotkäppchen' nennen! ...Aber für dich mach ich mal eine Ausnahme", sagte ich frech und kicherte etwas. Normalerweise passte das so gar nicht zu mir, aber bei ihm war es irgendwie etwas anderes... Lächelnd sah ich wieder in den Himmel und summte unbewusst vor mich hin.

Edward
"Da fühle ich mich jetzt aber sehr geehrt!", lachte ich und lehnte mich wieder auf meine Arme zurück. Dieser Tag war wirklich schön! Zugegeben verbrachte ich gern Zeit mit Kayle. Sie war die Einzige die mich verstand und sich kein Bild von mir machte. Und genau danach hatte ich alle die Jahre gesucht! Endlich mal jemanden zu treffen der mich nicht verachtete.